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Gemeinderat, 10. Sitzung vom 27.06.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 102 von 121

 

tiven von BürgerInnen, ihr unmittelbares Umfeld zu gestalten. Im Jahr 2015 wurde von meinem Ressort die Aktion „Grätzloase“ ins Leben gerufen. Ein wesentlicher Aspekt, um den es mir dabei geht, ist es erstens, die Selbstorganisation zu fördern. Wir haben in der Stadt überall immer mehr Bürgerinnen und Bürger, die gerne bereit sind, mit eigenen Aktionen etwas dazu beizutragen, dass die Stadt schöner wird und dass die Stadt mehr Lebensqualität entwickelt. Und ich bin, wie gesagt, sehr dafür, dass wir diese Formen der Selbstorganisation nicht nur zulassen, sondern aktiv unterstützen, und mit dieser kleinen Förderung haben wir eine Möglichkeit ins Leben gerufen, dass man die guten Ideen, die die Menschen haben, auch umsetzen kann.

 

Zweitens geht es darum, wirklich jede Ecke nutzen zu können. Wir alle wissen von vielen ungenutzten Ecken, die es in einer Nachbarschaft beziehungsweise in einem Grätzl gibt, wo man sehr oft vorbeigeht und sich denkt: Hier könnte eigentlich ein lauschiges Eckerl sein, wo man vielleicht auch einige Zeit im Freien verbringen kann und darf.

 

Ich darf auch alle daran erinnern, dass nicht jeder in unserer Stadt reich ist, dass nicht jeder einen Dachgarten oder eine Villa mit Garten hat, sondern dass sehr viele Menschen in kleinen, im Sommer sehr heißen Wohnungen wohnen und es für sie von großer Bedeutung ist, vor die Türe treten und in einer kleinen Ecke im eigenen Grätzl angenehm Zeit im Freien verbringen zu können. - Mit dieser Förderung geben wir einmal mehr den Bürgerinnen und Bürgern selbst Mittel und Möglichkeiten in die Hand, um schlussendlich mit einer kleinen guten Idee das Lebensgefühl im Grätzl zum Besseren verändern zu können.

 

Drittens geht es uns natürlich mit dieser Aktion auch um eine Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts, denn wenn es einen Anziehungspunkt im Grätzl gibt, wo Menschen Zeit im Freien verbringen, dann ist es naheliegend, dass man stehen bleibt und vielleicht miteinander ins Gespräch kommt. - Auf diese Art und Weise leisten wir auch einen Beitrag dazu, dass die ganze Nachbarschaft eine lebendigere ist und der Zusammenhalt wächst.

 

2015 konnten 31 solcher Projekte umgesetzt werden. Die Aktion „Grätzloase“ wird sehr gut angenommen. Zum Beispiel werden in diesem Jahr bereits zirka 50 Projekte umgesetzt. In diesem Zusammenhang gilt mein besonderer Dank sowohl all jenen BezirkspolitikerInnen, die diese Projekte ebenfalls unterstützen, als natürlich auch den engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die das auch selbst in die Hand nehmen und umsetzen.

 

Aber auch Straßen gehören zum öffentlichen Raum, und in diesem Zusammenhang hat die Magistratsabteilung 28 Schwerpunkte der Projektentwicklung im Jahr 2015 auf die Projektierung folgender Vorhaben gelegt: Stephansplatz, Hauptbahnhof Wien, womit das gesamte Stadtentwicklungsgebiet gemeint ist, Stadtentwicklungsgebiet Seestadt Aspern, Fußgängerzone Meidlinger Hauptstraße, Stadtstraße, Südtiroler Platz, Wiener Wasserwelt, Kaiserebersdorfer Straße. - So wurden in der Seestadt zum Beispiel die Sonnenallee von der Seestadtstraße bis zur Bernhardinerallee sowie der Hermine-Dasovsky-Platz und die Susanne-Schmida-Gasse errichtet. Weiters nenne ich die Maria-Tusch-Straße von der Janis-Joplin-Promenade bis zur Johann-Kutschera-Gasse. Hierbei handelt es sich um die Einkaufsstraße der Seestadt Aspern.

 

Am Hauptbahnhof wurden die Straßenbauarbeiten intensiv fortgesetzt. Errichtet wurden elf Straßen, zum Beispiel die Karl-Popper-Straße, die Canettistraße, die Rieplstraße, die Alfred-Adler-Straße, die Arsenalstraße sowie die Gudrunstraße. Ebenfalls fortgesetzt wurde der Umbau der Meidlinger Hauptstraße. Hier wurde der Abschnitt von der Eichenstraße bis zur Sechtergasse hergestellt und neu gestaltet.

 

Dass die Mariahilfer Straße fertiggestellt wurde, möchte ich nicht unerwähnt lassen, wobei mir klar ist: Manchen von Ihnen wird sie nie gefallen, das nehme ich so zur Kenntnis, über Geschmack kann man streiten. Aber von einem Flop zu reden, halte ich, ehrlich gesagt, für etwas keck angesichts der uns aktuell vorliegenden Daten, wonach über 70 Prozent der WienerInnen angeben, dass sie heute mit Ja stimmen würden. - Ich glaube, im Hinblick darauf kann man schon von einem großen Erfolg sprechen! (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Aber einmal mehr: Man kann natürlich auch Tomaten auf den Augen haben, das steht jedem frei!

 

Besondere Projekte, bei denen vor allem die Aufenthaltsqualität im Vordergrund stand, waren im 5. Bezirk die Wehrgasse und die Wientalterrasse und im 6. Bezirk die Schleifmühlbrücke, die im Zuge des Umbaus des Naschmarktes fußgängerInnenfreundlich gestaltet wurde.

 

Auch der für das Krankenhaus Nord relevante Teil der Brünner Straße wurde ab März 2015 erneuert und umgestaltet. Damit soll das noch in Bau befindliche Krankenhaus Nord sowohl für die Benutzerinnen und die Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel als auch für den Individualverkehr besser erreichbar werden. - So viel übrigens zu dem Thema der Erreichbarkeit des Krankenhauses, denn das war hier auch Thema der Debatten.

 

Mit dem Umbau wurde eine wichtige Grundlage zur Aufwertung der Brünner Straße und damit auch für das gesamte Zielgebiet geschaffen.

 

Abschließend noch zu diesem Kapitel: Bei allen unterschiedlichen Einschätzungen zur verkehrsentlastenden oder verkehrsbelastenden Wirkung des Lobau-Tunnels möchte ich festhalten, dass betreffend die Notwendigkeit der Errichtung einer Stadtstraße zur besseren Erschließung der Seestadt Aspern hier im Haus, wie ich glaube, breitester Konsens besteht. Also wurde 2015 auch die Planung für die Stadtstraße intensiv weiterbetrieben. Es wurden unter anderem die erforderlichen Widmungen und Grundfreimachungen in die Wege geleitet und mit dem Bau der Mayrederbrücke begonnen. Weiters erfolgten die maßgebenden Abstimmungsgespräche mit der zuständigen Behörde Magistratsabteilung 22. Hierbei handelt es sich natürlich um das Verfahren im Zusammenhang mit der Umweltverträglichkeits

 

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