Gemeinderat, 62. Sitzung vom 29.01.2015, Wörtliches Protokoll - Seite 98 von 103
warum, aber es ist so! – zehn Mal leichter für eine Burschenmannschaft als für eine Mädchenmannschaft. Und es melden sich – fragen Sie mich nicht, warum, aber es ist so! – vier Mal so viel Trainer und Trainerinnen für eine Burschen- wie für eine Mädchenmannschaft.
In Anbetracht dessen ist dieser Differenzbetrag, den wir als Ansatz zum Ausgleich einer bestehenden strukturellen Ungleichheit bezahlen, ganz einfach lächerlich, und es ist wirklich auch lächerlich, dass Sie das als Grund dafür nehmen, diesen Antrag abzulehnen.
Und wenn Sie immer dazusagen, man könnte ja einzelne Projekte oder einzelne Vereine besser fördern: Die Vereine und die guten Mannschaften kommen auf Grund dieser strukturellen Ungleichheiten gar nicht zustande! Ich weiß das, weil ich in einer Volleyballmannschaft – jetzt muss ich einmal kurz nachzählen – zwölf Jahre lang gespielt habe und es für meinen Verein wirklich jedes Mal schwierig war, für uns die nötigen Mittel zusammenzuholen.
Wir waren als Wiener Verein österreichweit die Besten, und trotzdem war es schwierig, die nötigen Trainingsmöglichkeiten für uns zustande zu bringen. Und ich sage Ihnen jetzt, ohne dass mich das damals wirklich in irgendeiner Weise gestört hätte, dass wir möglicherweise mit den nötigen Unterstützungen eine Spur besser geworden wären.
Das ist eh wurscht, weil es sozusagen keine Auswirkung hatte, aber worauf ich wirklich hinweisen will, ist etwas, was die meisten in diesem Saal nicht einmal annähernd wissen, nämlich wie stark potenzierend solche strukturellen Ungleichheiten wirken. Und im Hinblick darauf sind die 200 EUR Unterschied bei der Ausbezahlung für Meistertitel ein echter Klacks! (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Der Herr Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Mag Thomas Reindl : Ich möchte zum Akt sagen, dass es um 663 000 EUR geht, und ich kann mich Jennifer nur anschließen: Mädchensport ein bisschen mehr zu fördern als den Burschensport bei Meistertiteln, ist kein Fehler.
Nachdem ich Donaustädter Berichterstatter bin, habe ich natürlich auch ein freudiges und ein trauriges Auge: Das freudige Auge deshalb, weil ich lange Jahre mit dir in der Donaustadt zusammenarbeiten durfte. Du warst ein sehr, sehr wichtiger Mann für uns in der Donaustadt, und zwar in der SPÖ, aber auch grenzüberschreitend zu den anderen Parteien.
Und das traurige Auge habe ich, weil du gerade zu Rapid gehst! Du weißt, ich bin Austrianer, ich lade dich aber sehr gerne zur nächsten Meisterfeier der Austria auf dem Rathausplatz ein! (Heiterkeit bei der SPÖ.) Damit du da auch einmal dabei bist als Geschäftsführer! (GR Prof Harry Kopietz: Das hat aber Zeit! Da ist er schon in Pension!)
In diesem Sinne wünsche ich alles Gute und bitte um Zustimmung zum Antrag. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Nun gut.
Wir kommen nur zur Abstimmung. Eingebracht wurde ein Abänderungsantrag, den ich zuerst abstimmen lassen muss. Er wurde auch entsprechend referiert. Wer diesem Abänderungsantrag, der – nur zur Erinnerung – von der FPÖ eingebracht wurde, die Zustimmung gibt, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Ich stelle fest, dass die Opposition diesen Abänderungsantrag unterstützt und dieser keine Mehrheit gefunden hat. (Rufe und Gegenrufe bei SPÖ und FPÖ.)
Daher komme ich zur Abstimmung über die Postnummer 30, die keinen Abänderungsantrag beinhaltet. Wer der Postnummer 30 die Zustimmung gibt, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Ich stelle fest, dass die Regierungsparteien plus ÖVP diesem Antrag zustimmen.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 34 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Fonds Kuratorium Wiener Jugendwohnhäuser. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Mag Tanja Wehsely, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Mag (FH) Tanja Wehsely: Danke sehr. Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Ing Leeb.
GRin Ing Isabella Leeb (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien) : Danke, Herr Vorsitzender.
Ich möchte am Anfang auch noch die Gelegenheit nutzen, um Kollegen Peschek alles Gute zu wünschen. Ich muss ganz ehrlich gestehen: Du wirst mir abgehen! Wir haben so manche Sträuße ausgefochten. Aber ich weiß, dass dir etwas am Herzen liegt, was mir auch am Herzen liegt und was uns immer verbunden hat, nämlich die Lehrlingsausbildung. Wir hatten zwar am Anfang wirklich harte Differenzen, aber wer so engagiert ist wie du, der wird seinen Weg weiter machen. Ich wünsche dir aus ganzen Herzen, dass dein Traum, den du dir bei Rapid jetzt erfüllen kannst, auch im vollen Umfang in Erfüllung geht, und zwar so, wie du es dir vorstellst!
Eine Bitte habe ich noch: Ich weiß nicht, ob bei Rapid Lehrlinge ausgebildet werden, aber vielleicht bleibst du in der einen oder anderen Art und Weise der Lehrlingsausbildung verbunden. Es gibt so wenige, die dafür kämpfen, und da zählen jede Hand und jeder Kopf. (Beifall bei der ÖVP.)
So. Jetzt versuche ich, irgendwie den Umstieg zu schaffen zum Kuratorium der Wiener Jugendwohnhäuser. Aber das ist gar nicht so schwer, denn in den Wohnhäusern des Kuratoriums sollen ja Schüler, Lehrlinge und erwachsene ArbeitnehmerInnen Unterkunft finden. Und das Kuratorium verwaltet eben an den Standorten Atzgersdorf, Ober St Veit und Rudolfsheim derartige Wohnhäuser.
Wir haben heute – und das ist mir in diesem Zusammenhang auch besonders wichtig – den Stadtrechnungshofdirektor für weitere fünf Jahre einstimmig bestätigt. Und selbst wenn es irgendwelche Zweifel an seiner Qualifikation gegeben hätte, dann rechtfertigt allein der Bericht zum Kuratorium der Wiener Jugendwohnhäuser, der vorgelegt wurde, den Stadtrechnungshof und die Qualität der Arbeit, die von diesem abgeliefert wird.
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