Gemeinderat, 2. Sitzung vom 11.12.2015, Wörtliches Protokoll - Seite 37 von 76
Ich möchte insbesondere Sebastian Schwarz mit einem lachenden und einem weinenden Auge - er war jetzt zehn Jahre im Theater an der Wien - danken und ihm für seine Arbeit als Generaldirektor in Glyndebourne alles Gute wünschen! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN sowie von GR Mag. Gerald Ebinger, GRin Ingrid Korosec und GRin Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES.)
Dasselbe gilt für Christian Kircher. Er verlässt zwar nicht unsere Stadt, aber doch das Wien Museum. Er war zehn Jahre Finanzchef des Wien Museums. Er wird Chef der Bundestheater-Holding. Er übernimmt eine der wichtigsten Positionen der österreichischen Kultur, die Leitung der Bundestheater-Holding. Ich möchte auch Christian Kircher, der heute nicht da ist, aber uns vielleicht zuhört oder nachliest, danken und zu dieser Bestellung gratulieren. Ich möchte ihm vor allem danken, weil Christian Kircher in diesen zehn Jahren als Finanzchef des Wien Museums viel mehr gemacht hat, als man eigentlich von einem Finanzchef erwarten kann. Er war mitverantwortlich für den Neubau und die Übersiedlung des Depots. Er war federführend mitverantwortlich für das neue Römermuseum und für die Virgilkapelle, die wir gestern nach sieben Jahren behutsamer Revitalisierung, Restaurierung und Neugestaltung wiedereröffnet haben. Er war verantwortlich für das Riesenprojekt der Eingliederung der Stadtarchäologie in das Wien Museum und nicht zuletzt für die Vorarbeiten für den Neubau des Wien Museums am Karlsplatz und die Betreuung des internationalen Architektenwettbewerbs.
Es wurde schon gesagt, 274 Einreichungen aus 26 Ländern fürs Wien Museum. Kann man sich jetzt noch anschauen, sollte man sich anschauen. Es ist sehr interessant, wie man für eine relativ einfache Aufgabe 274 Lösungen findet. Ich habe es mir angeschaut. Ich finde das Siegerprojekt das Beste. Die Jury hat tatsächlich, glaube ich, hier eine total richtige Entscheidung getroffen. Der Entwurf für das neue Wien Museum am Kunstplatz Karlsplatz ist eine großartige Lösung, die wirklich, und das ist nicht selbstverständlich bei so einer Entscheidung, ungeteilte Zustimmung gefunden hat, nicht nur hier im Haus, auch in der Öffentlichkeit, in den Medien, in der Fachwelt. Ich kann nur sagen, ein großartiger Entwurf des Architektenteams Winkler + Ruck mit Certov, Kärntner und Grazer, die hier eine großartige Lösung gefunden haben, die das Haus erweitert, erneuert, die einen ganz behutsamen Umgang mit dem Denkmal des Haerdtl-Baus findet, die das Wien Museum neu freistellt, abrückt vom Winterthur-Haus, die Sichtbarkeit erhöhen und neue Räume schaffen wird für die Dauerausstellung, neue Räume für Sonderausstellungen im schwebenden Aufbau am Wien Museum und in der Fuge dazwischen einen Wien-Raum, der auch öffentlich nutzbar sein wird, wenn man nicht das Wien Museum besucht. Das neue Wien Museum ist jedenfalls für die Kulturpolitik und für den Karlsplatz das größte und wichtigste Projekt der Wien Kultur bis zum Jahr 2020. Es wurde heute schon gesagt, aber ich wiederhole es, es ist vor allem das Ergebnis eines sehr langen, sehr behutsamen, sehr intensiven Diskussionsprozesses, den wir geführt haben, und es zeigt sich, dass es sich absolut lohnt, lange und genau zu überlegen und damit zum besten und - das ist wichtig - auch realisierbaren Ergebnis zu kommen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Wenn man immer wieder, was echt schwer ist, versucht, die Kulturstadt Wien schlechtzureden - die Opposition muss das schon machen, das verstehe ich schon -, muss man doch manchmal auch einen Blick nach außen werfen, sich ein bisschen Zeit nehmen für Auslandspresse. „Die Zeit“ hat sich vor wenigen Tagen in einer Wochenendmagazinausgabe der Wien Kultur gewidmet. Diese zehn Seiten sollte jeder einmal lesen. Es ist eine wahre Hymne auf die Stadt Wien, eine wahre Hymne auf die Wien Kultur. Das wurde nicht von uns bezahlt, das ist nicht ein Inserat des Pressedienstes, sondern „Die Zeit“ hat das einfach geschrieben. Ich kann daraus jetzt nur einen Satz zitieren: „Und die Berliner, Hamburger oder Münchner, die schon da waren, erzählen, dass Wien die einzige Stadt sei, in die sie ohne guten Grund ziehen würden, ohne neuen Job, ohne neue Liebe. Einfach nur, weil es dort so schön sei.“ - An dieser Erfolgsgeschichte werden wir weiterarbeiten! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Die Redezeit waren 19 Minuten, fast punktgenau. Die fraktionelle Restredezeit sind 21 Minuten. Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Wiederkehr. - Fraktionelle Restredezeit und selbstgewählte Zeit 10 Minuten.
GR Christoph Wiederkehr, BA (NEOS): Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Werter Herr Woller, ich fand es eine sehr unterhaltsame Rede. Jetzt weiß ich auch, wie viel Sie laufen und welche Sportarten Ihre Kollegen ausüben. Finde ich gut, dass die SPÖ-Fraktion so sportlich ist. Ich muss eingestehen, wir sind in den letzten Wochen eher nicht so sportlich, weil wir 16 Stunden am Tag damit beschäftigt sind, zu arbeiten und in dieses System in dieser Stadt auch hineinzukommen.
Aber sehr interessant, welche Sportarten Sie auch machen.
Vielleicht eine Replik im Bereich Kultur: Sie loben vor allem auch die Musicals, dass so viele internationale Gäste wegen der Musicals zu uns kommen. Finde ich auch hervorragend. Ich möchte dazu nur anmerken, dass in sehr vielen anderen Städten Musicals große Gewinne abwerfen, durchaus privatwirtschaftlich organisiert sind und in Wien stark gefördert werden müssen. Das heißt, den Bereich Effizienz kann man im Kulturbereich natürlich schon hinterfragen und diesen auch genauer anschauen. (GR Ernst Woller: Da müssen Sie mir Vorschläge machen! Aber das können wir uns gern anschauen!)
Aber ich möchte mich in meiner Rede eher auf Wissenschaft konzentrieren, ein bisschen Sport und natürlich PID am Schluss noch mitnehmen.
Im Bereich Wissenschaft steht etwas sehr Begrüßenswertes im Koalitionsübereinkommen. Es ist, dass Wien der führende Wissenschaftsstandort Europas werden sollte. Das kann ich voll und ganz unterschreiben. Ich frage mich nur: Wie möchte man dort hinkommen? Es sind sehr viele Maßnahmen gesetzt, aber um dort
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