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Gemeinderat, 54. Sitzung vom 24.06.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 67 von 81

 

Millionen für außerschulische Jugendarbeit, 26,4 für Volksbildung, 20,5 für Büchereien, 22 für Musikschulen.

 

Das ist ein ordentlicher Schwerpunkt, und genau dafür muss Politik stehen, die die Zukunft im Blick hat – für Bildung, alles andere schaut ganz schön alt aus. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Das waren sehr präzise 15 Minuten. Als nächste Rednerin ist GRin Mag Schneider zu Wort gemeldet. Ihre Zeit ist auf 12 Minuten eingestellt.

 

16.27.06

GRin Mag Ines Schneider (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Herr Czernohorszky, ganz kurz nur auf Sie replizierend, da sie ja von Schubladisierungen gesprochen haben. Ich widerspreche Ihnen nicht gerne, aber da muss ich Ihnen schon widersprechen. Ich hoffe, ich habe es richtig verstanden, dass Sie gesagt haben, alle Kinder, die in Halbtagsschulen gehen, brauchen mehr Nachhilfestunden als die, die in Ganztagsschulen gehen. – Das glaube ich nicht. Nein, das glaube ich nicht, denn es kann auch einem Kind, das in eine Ganztagsschule geht, passieren, dass es Nachhilfe braucht. Es ist so, und auch Sie machen hier eine Schubladisierung. Ich sage jetzt einmal, ob das jetzt Ganztagsschule oder Halbtagsschule ist, Kinder gehören gefördert, und dort, wo sie Defizite haben, muss man nachhelfen. Und das ist jetzt nicht nur in den Halbtagsschulen, denn es gibt auch Kinder, die nach einem halben Tag nach Hause gehen und wirklich auch Vorzugsschüler sind, super Noten haben und keine einzige Nachhilfe brauchen. Lassen wir die Kirche im Dorf. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Dann möchte ich mich sehr herzlich bedanken – jetzt hört er leider nicht zu –, dass der Herr Kollege Ellensohn heute auch den Sport erwähnt hat. Der gehört ja auch zu dieser Geschäftsgruppe und ist auch ein Steckenpferd von mir, denn er gehört nicht nur in diese Geschäftsgruppe, sondern auch zu Bildung dazu. Herr Kollege Ellensohn hat es ja auch schon angesprochen, dass gerade im Sport Integration und auch Jugendbetreuung passieren. Aber es passiert viel mehr im Sport, es passiert auch, dass Werte vermittelt werden, es wird nicht nur die Integration gefördert, sondern auch der Teamgeist wird gefördert. Und auch wichtig für das Verhalten untereinander ist, dass man gerade bei Jungs durch Sport Aggressionen abbauen und auch Gewaltvermeidung herbeiführen kann.

 

Sport hilft auch im gesundheitlichen Bereich. Übergewichtige Kinder können damit zu normalen gesundheitlichen Figuren kommen, er reduziert auch die für später angesetzten Folgekosten und ist auch ein wesentlicher Faktor der Volkswirtschaft.

 

Warum sage ich das? – Weil uns im Sport in Wien immer ein bisschen der Weitblick fehlt, die Vision fehlt, wo man im Sport noch ansetzen kann. Wien ist, wenn man es mit Warschau, Bukarest und Belgrad vergleicht, eine Großstadt, die zum Beispiel keine Multifunktionshalle hat. Auch eine wirklich gute Infrastruktur für Sport fehlt in Wien. Es fehlt uns ebenso die Förderung des Nachwuchssports. Auch wenn Sie immer wieder meinen, dass das durch die Vereine passiert. Es gibt sehr viele Vereine, die keine Trainingsmöglichkeiten bekommen, die sich immer wieder hinten anstellen müssen und abgewiesen werden.

 

Die Infrastrukturproblematik habe ich angesprochen. Ich möchte nur an das Leichtathletikzentrum erinnern, das hergerichtet wurde und als Luxus bezeichnet wird. Man kann jedoch nicht an nationalen, geschweige denn internationalen Austragungen und Meetings teilnehmen, weil wir nur eine Sechser-Rundbahn haben und acht dafür erforderlich wären. Auch die Wiener Schwimmer warten noch auf die Umsetzung eines Schwimmsportzentrums. Und wir haben es ja auch schon gehört, das Wiener Stadthallenbad ist auch noch nicht eröffnet. Vielleicht wird es demnächst ja noch eröffnet, schauen wir einmal.

 

Ein kurzer Sidestep noch zum Wiener Sportklub, bei dem wir auch schon eine Anfrage gestartet haben. Es wurde auch von allen Parteien zugesichert, dass hier Sanierungen gemacht werden sollen, dass man den Sportklub unterstützen soll. Gerade jetzt, wo doch die Fußball-WM in Brasilien stattfindet, merkt man, dass von Klein bis Groß alle vor den Fernsehschirmen sitzen, Public Viewings gut besucht und ausgestattet sind. Selbst am Geschäftemachen mit den Panini-Hefterln und dem Einkleben kleiner Sticker sieht man ja, wie Fußball-affin wir alle sind und wie wichtig es ist, gerade für den Nachwuchs, aber auch für die derzeitigen Athleten ein ordentliches Sportzentrum zu haben. Und dann kann man einen Sportklub nicht damit abspeisen, indem er die alten Flutlichtbeleuchtungen vom Happel-Stadion kriegt und meint, das passt jetzt einmal. Genau diese Beleuchtungen sind noch dazu ungeheure Energiefresser, sodass man das jetzt zumindest einmal austauschen könnte. – Das war nur eine Anmerkung.

 

Oder das Happel-Stadion. Wir haben im Happel-Stadion – ich weiß nicht, wie viele – Millionen investiert, und keiner weiß eigentlich, wohin das geflossen ist, weil es völlig unzeitgemäß ist. Selbst der Volksanwalt hat oftmals schon Kritik geübt, dass wir auch das Sportstättenschutzgesetz nicht einhalten.

 

Meine Damen und Herren, ich möchte mich jetzt gar nicht mehr so lange aufhalten. Ich denke, schlau ist es, in eine moderne Sportinfrastruktur zu investieren, statt später die Folgekosten tragen zu müssen. Und ich hoffe doch, dass ich einen kurzen Abriss über die Sportstadt Wien machen konnte, wo jedoch einiges noch im Argen liegt. Ich hoffe trotz allem, dass wir uns irgendwann zusammensetzen können und ich mich freuen darf, dass es doch mehr Infrastruktur gibt, dass es eine bessere Infrastruktur gibt und dass man doch in die Infrastruktur investiert. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die verwendete Redezeit betrug 6 Minuten. Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr GR Akkilic. Seine Redezeit wird auf 12 Minuten eingestellt.

 

16.33.24

GR Senol Akkilic (Grüner Klub im Rathaus)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Meine Damen und Herren!

 

Dass die Stadt Wien wächst, das haben wir schon

 

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