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Gemeinderat, 35. Sitzung vom 04.04.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 17 von 85

 

erfolgreich sein kann, passt der Opposition nicht in ihr Schlechtrede- und Lästerkonzept. (GR Johann Herzog: Nein! Die Wiener wollen das nicht!) Es ist keine Privatisierung, es bleibt weiterhin bei der DHK, es bleibt weiterhin im Eigentum des Bundes. (Ruf bei der FPÖ: Dann darf man nicht abstimmen lassen! Dann muss die Stadt Wien das machen!) Wissen Sie, Sie sind ja überhaupt die Privatisierungsweltmeister. Sie waren fünf Sekunden in der Regierung und haben alles verkauft, was nicht niet- und nagelfest war, und jetzt stellen Sie sich da her und zeigen mit dem Finger auf uns, die wir wirklich ganz glaubwürdig und seit vielen Jahren gegen Privatisierung eintreten. (Anhaltende Zwischenrufe bei der FPÖ.) Wenn es nach Ihnen geht, wäre alles in Wien schon privatisiert. So schaut es nämlich aus! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Ich kann vollkommen verstehen, dass Ihnen erfolgreiche Konzepte ein Dorn im Auge sind. Sie wollen auch nicht, dass Wien als Event-Stadt noch eine weitere Location dazugewinnt, weil Sie uns alle Erfolge missgönnen. Sie wollten ja auch nicht, dass die Leute zur Volksbefragung gehen und abstimmen. (Widerspruch bei der FPÖ.) Der Herr Strache hat ja gesagt, der Zettel ist für den Mistkübel, und da wurde nicht einmal die Mülltrennung beachtet. Aber bitte, das ist jetzt nur eine private Anmerkung von mir. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Und jetzt berufen Sie sich auf das Ergebnis der Volksbefragung. Das ist ja überhaupt die größte Chuzpe. Wirklich.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bevor wir zur 2. Zusatzfrage kommen, ersuche ich – das sage ich jetzt sehr bewusst – die Männer der FPÖ, doch der Frau Stadträtin zuzuhören und nicht ständig überlaute Zwischenrufe zu tätigen. (GR Mag Wolfgang Jung: Sie soll antworten!) Sie haben nicht zu qualifizieren, wie ihre Antwort sein muss. (GR Johann Herzog: Das haben wir nicht! Sie kann sagen, was sie will! – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)

 

Noch einmal, ich habe das zuvor schon gesagt: Es steht jeder Stadträtin, jedem Stadtrat frei, in welcher Form die Antwort gestaltet wird. Das ist nicht Ihr persönliches Recht. (GR Johann Herzog: Aber wir können unsere Unzufriedenheit zum Ausdruck bringen!)

 

Gut. – Wir kommen zur 2. Zusatzfrage. Sie wird von GR Mag Maresch gestellt.

 

10.25.43

GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Stadträtin! Ja, man merkt, die FPÖ ist sozusagen im Wahlkampffieber und sorgt sich, weil ihre Zahlen ein bisschen heruntergehen. Man ist in Wirklichkeit eigentlich auch damit beschäftigt, dass die FPÖ-Männer offensichtlich Teile ihrer Gelder in Zypern geparkt haben, und das könnte, wie man mittlerweile weiß, vielleicht doch ein bisschen Schwierigkeiten bereiten.

 

Also noch einmal zurück zur Frage. Keine Privatisierung, wie immer befürchtet, sondern ein Verein. Welchen Vorteil bringt der Verein für die NutzerInnen und VeranstalterInnen auf der Donauinsel?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Also die Gründung des Vereins und damit die Ermöglichung der Nutzung der Donauinsel als Event-Location ist von sehr, sehr vielen Event-Veranstaltern ganz ausdrücklich begrüßt worden. Warum? Weil es künftig ein One-Stop-Shop-Prinzip geben wird. Früher war es so, dass man sehr viele verschiedene Behördenebenen gebraucht hat, weil über die DHK der Bund, Wien und Niederösterreich zuständig waren, man brauchte die Wiener Linien, man brauchte die Polizei, man brauchte die MA 45, man brauchte die MA 36. Also das ist einfach ein sehr großer Genehmigungsumfang gewesen.

 

Das ändert sich jetzt, weil der Verein über eine Eignungsfeststellung jetzt einmal in einem einjährigen Verfahren alle Voraussetzungen erbracht hat, dass dort Veranstaltungen unter geregelten ganz klaren und strengen Vorgaben stattfinden können. Also dieses One-Stop-Shop-Prinzip ist eigentlich der größte Vorteil, der sich daraus ergibt, und das spiegelt sich auch wider.

 

Ich habe einige Stellungnahmen von Event-Veranstaltern mitgebracht, von denen ich ein paar zitieren möchte, weil man daraus einfach sieht, dass es da viel positive Resonanz dazu gibt.

 

Zum Beispiel die Instinct Media GmbH: „Ich arbeite in meinem Geschäft tagtäglich mit Veranstaltern zusammen. Bis dato stand die Donauinsel nie zur Auswahl, nicht zuletzt wegen der nicht geringen Behördenwege. Durch die Gründung des Vereins und der damit erstmals vorhandenen Struktur sowie dem Management des Areals gibt es nun endlich die Chance, auch die Donauinsel als reelle Möglichkeit für Groß-Events in Betracht zu ziehen.“

 

Oder Warehouse GmbH: „Die Preispolitik ist im normalen Bereich angesiedelt und definitiv kein Wucher, wenn man bedenkt, dass die Donauinsel derzeit zu den interessantesten Locations in Wien zählt.“ – Und so weiter, und so weiter. Ich will Sie da nicht zu lange langweilen.

 

Oder ein Betreiber einer Künstlervermittlungsagentur, seit 20 Jahren tätig (GR Mag Wolfgang Jung: Welcher?) – das kann ich Ihnen gerne noch mitteilen –, Titan, Artists und Event – ich kenne ihn nicht –, möchte sich für die Initiative bedanken, die Donauinsel nun auch für andere Veranstaltungskonzepte weiter zu öffnen.

 

Oder: „Als Veranstalterin von Addicted to Rock freut es mich persönlich sehr, dass weitere Konzerte auf der Donauinsel geplant sind. Das bringt endlich frischen Wind in die bisher sehr einseitige Location-Struktur in diesem Bereich.“

 

Oder For Dissolutions Vienna: „Endlich kümmert sich wer um die Donauinsel als Veranstaltungsort.“ – Ich kann die Aufregung nicht verstehen.

 

Oder Verein zur Förderung der österreichischen Dancemusic: „Ich finde es gut, dass man diesen Weg geht und auch anderen Veranstaltern die Möglichkeit gibt, das Gelände und seine Atmosphäre als Event-Location zu nutzen.“

 

Ich könnte da jetzt noch stundenlang vorlesen. Wir haben wirklich sehr viele positive Zuschriften bekommen, und der Grund dafür ist eben der, den ich vorher genannt habe: Dass es jetzt einfach eine Anlaufstelle gibt, dass

 

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