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Gemeinderat, 33. Sitzung vom 30.01.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 88 von 97

 

DVD-Player statt eines Orchesters haben, sondern ich will auch eine Qualität, denn sonst geht das überhaupt alles unter.

 

Wir sind uns auch dessen bewusst, dass die Vereinigten Bühnen international tätig sind – wo jetzt dieses Missgeschick oder dieser Skandal oder dieser Bubenstreich oder wie immer man das jetzt nennen will, der mit dieser „Rebecca“-Aufführung am Broadway passiert ist –, dass es aber natürlich gleichzeitig notwendig ist, dass man Eigenproduktionen macht und diese Eigenproduktionen weltweit vermarktet, auch wenn es mit einem Risiko verbunden ist.

 

Wir würden uns auch gerne einbringen, denn das könnte ja noch ganz anders vermarktet werden. Das könnte man in China und all diesen Ländern, die Österreich als kulturell sehr hochstehend sehen, vermarkten. Das gehört viel mehr betrieben, denn wir wissen auch, dass aus diesen Vermarktungen durch die Tantiemen sehr viel Geld hereingekommen ist. Nur, wenn man sich dann genauer nach diesem Geld erkundigt, dann hört man, dass sich diese Reserve von 5 Millionen EUR im Jahre 2013 auf zirka 600 000 EUR reduziert hat, und das bedeutet zwangsläufig, da keine weitere Vermarktung in Sicht ist – ich wünsche es Ihnen, aber es schaut momentan nicht so aus – und keine Eigenproduktion in Sicht ist, dass die nächsten Jahre noch ganz anders ausschauen werden.

 

Ich weiß nicht, warum man dieses Thema nicht konsequent offen besprechen kann und warum man hier mit so einem Schmäh arbeitet, dass man den Abgang da schon hineinschreibt. Wenn man mit uns offen umgeht, würden wir durchaus gerne auch der Subvention der Vereinigten Bühnen zustimmen. Da wir aber sehr vorsichtig sind, weil man nie weiß, was da noch alles an Millionenzahlungen auf uns zukommt und wir als Opposition das natürlich mittragen müssen – wir müssen Ihnen praktisch den Sanktus geben, ohne dass wir irgendeine Information haben –, deswegen werden wir diesem Aktenstück auch nicht zustimmen, dem Antrag der ÖVP – so wie, glaube ich, schon das letzte Mal – selbstverständlich schon. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist Herr GR Woller. Ich erteile es ihm.

 

18.25.35

GR Ernst Woller (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates)|: Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Nun, Frau Kollegin Leeb, nichts ist dürftig, schon gar nicht der Akt. Wenn was dürftig ist, dann ist es Ihre Rede, Ihre Performance, Ihre Rolle hier im Wiener Gemeinderat. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Nicht alles steht im Akt, gewisse Dinge muss man sich halt auch anschauen. Man kann zum Beispiel ins Theater gehen, man kann sich Vorstellungen anschauen, man kann sich Proben anschauen, wenn man will (GR Dkfm Dr Fritz Aichinger schlägt die Hände zusammen.), man kann mit den Verantwortlichen reden – wir tun das –, man kann sich informieren. Das einzige Problem ist, Frau Leeb, letztlich muss man es auch verstehen, man muss es auch kapieren. Und das ist halt das Problem, warum Sie hier immer so eine dürftige, eine armselige Performance abliefern. (Empörte Zwischenrufe bei der ÖVP.)

 

Nun, der budgetierte Abgang ist tatsächlich erklärbar, wenn man es sich genau anschauen würde. In dem Antrag, der hier heute vorliegt, der tatsächlich Auskunft gibt über das, was im Jahr 2013 geplant ist, geht man von einer Finanzauslastung im Musical von 68,5 Prozent aus. Derzeit hat „Elisabeth“ im 20. Jubiläumsjahr eine Auslastung von 97,5 Prozent. Das ist eine sensationelle Auslastung. Das heißt, dass fast jeden Abend jede Vorstellung von „Elisabeth“ ausverkauft ist, und zwar nicht verschenkt, keine Regiekarten, keine Kollegenkarten. Da gibt es nur Kaufkarten, 97,5 Prozent Auslastung, hohe Einnahmen.

 

Frau Leeb, Sie sollten, gerade als eine, die immer wieder sagt, sie komme aus der Wirtschaft, auch verstehen, was das heißt, wenn die Auslastung um 30 Prozent höher ist als das, was man budgetiert hat. Versuchen Sie, mir bei dieser Rechnung zu folgen. In den beiden Musical-Häusern Ronacher und Raimund Theater gibt es 2 000 Sitzplätze. Das sind gerundete Zahlen, es gibt tatsächlich etwas mehr Sitzplätze. Wenn in den beiden Musical-Häusern die Auslastung 30 Prozent höher oder tiefer ist, dann sind das 600 Karten täglich, die man mehr oder weniger verkauft. Wenn ich jetzt einen mittleren Preis von 50 EUR rechne, dann sind das am Tag 30 000 EUR, die man entweder mehr hat oder nicht hat. Das heißt, Musical zu produzieren, zu verkaufen, zu budgetieren und zu planen, ist schon eigentlich eine Hochschaubahn. Und das Management der Vereinigten Bühnen in Wien fährt eine wunderbare Hochschaubahn, denn 30 000 Karten, die man entweder einnimmt durch bessere Auslastung oder nicht einnimmt, sind im Jahr bei 250 Vorstellungen genau 7,5 Millionen EUR.

 

Und das ist der Grund, warum es hier im Budget der Vereinigten Bühnen in Wien immer einen Ansatz gibt, wo man sagt, vielleicht muss man auf eine Abgangsdeckung zurückgreifen. Die Häuser gehören übrigens zu 100 Prozent der Stadt Wien. Das heißt, wir können nicht irgendwohin schauen, wo der Eigentümer ist, sondern das sind wir selbst. Die Vereinigten Bühnen Wien haben es in den letzten Jahren durch besonders hohe Auslastung und besonders gutes Management immer wieder geschafft, diese Abgangsdeckung nicht in Anspruch nehmen zu müssen. Daher sind wir heute – und genau darum geht es bei diesem Antrag: um die Jahressubvention für die Vereinigten Bühnen in Wien im Jahr 2013 in der Höhe von 37,1 Millionen EUR – auf dem Subventionsniveau von vor 2 Jahren, und die Subvention ist heute genau um 3 Millionen geringer als vor 5 Jahren.

 

Jetzt sage ich Ihnen, was das heißt. Vor 5 Jahren, im Jahr 2008, war die Subvention der Vereinigten Bühnen bei 40 Millionen, sie ist heuer bei 37,1 Millionen. In diesen 5 Jahren haben die Vereinigten Bühnen Wien zwei Häuser zusätzlich dazubekommen und bespielen sie hervorragend, nämlich das Ronacher und seit Kurzem auch die Kammeroper als Spielstätte des Jungen Ensembles des Theaters an der Wien. In diesen 5 Jahren waren die Kostensteigerungen allein durch die Kollektivertragserhöhungen 3,9 Millionen. Bei Einsparungen der Subvention von 2,9 Millionen heißt das, dass sie 6 Millio

 

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