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Gemeinderat, 27. Sitzung vom 04.10.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 35 von 70

 

das Bildnis der Emilie Flöge, das, glaube ich, auf 130 bis150 Millionen EUR versichert oder geschätzt ist –, aber wir haben auch sehr viel Historisches der Stadt Wien. Und dieses Liverpool-Museum war wirklich ein großartiges Beispiel, denn man hat das Gefühl gehabt, das ist wie ein Wohnzimmer für die Bevölkerung. Da sind ganz alte Leute, da sind Kinder, die sich sagen, na, setzen wir uns halt dorthin.

 

Das zu erreichen, wäre natürlich ein ganz hehres Ziel, ich möchte aber auch sagen – Liverpool hat übrigens drei Mal so viele Einwohner wie Salzburg (GR Dr Kurt Stürzenbecher: Und drei Mal so viele Museen!), ja, genau; Liverpool hat trotzdem nicht so viele Museen wie Wien –, bei dieser Vielfalt, die wir ja Gott sei Dank auch haben, weil wir eine berühmte Kulturstadt sind, wird es schwer sein, dieses Ziel auch tatsächlich umzusetzen, diese völlige Identifikation der Wiener Bevölkerung mit dem Wien Museum. Aber wir sollten uns das als Parameter nehmen und alles daransetzen, dass das auch funktioniert.

 

And there are now something completely different.” Ich habe mir heute, weil ich ja gerne über die „Wienwoche“ auch etwas sagen möchte – jetzt ist er nicht da (GR Mag Wolfgang Jung, auf den Schriftführerplatz, wo GR Klaus Werner-Lobo sitzt, weisend: Da sitzt er!), ach ja, da hinten, Entschuldigung –, extra ein grünes Sakko angezogen, zwar olivgrün, nicht giftgrün, damit ich sozusagen ein bisschen überleite zu diesem Thema. Jetzt haben wir von Klaus Werner-Lobo gehört, Kunst ist frei. Wir kennen das als Freiheitliche ja schon. Wenn irgendwas von uns kommt, hört sich die Freiheit auf. Da wird dann aufgerufen zur Safaris und so.

 

Und dann hat er gesagt, Kultur ist bei uns Chefsache. Bitte, zu deiner Unterrichtung: Wir haben absichtlich nicht zu den einzelnen Dingen etwas gesagt, sondern unser Klubobmann hat eine globale Ablehnung in einem globalen Stile formuliert, damit es von vornherein einmal klar ist, denn wir wollten eben nicht dazu beitragen, dass wir zu Pressesprechern der „Wienwoche“ werden und diese „Wienwoche“ dann vielleicht medial gar aufgewertet wird. Deswegen habe ich mich auch entschlossen – wie heißt das so schön in der „Wienwoche“: „wo, wenn nicht hier“ –, darüber zu reden, und ich werde jetzt auch kurz ein bisschen meine Meinung zu den einzelnen Dingen sagen.

 

Dass wir uns dort bewerben, um mitzumachen, das halte ich schon für ausgeschlossen, denn ich bewerbe mich nur gerne dort, wo ich auch Chancen habe. Wie ich gesehen habe, ist ja da die Kollegin Hebein aktiv in einer Diskussion dabei gewesen, die Kollegin Korun bei der „Festung Europa“ oder so was über Menschenhandel aus Afrika. Also was man auch grundsätzlich bekritteln oder anmerken kann: Es geht da doch sehr viel um Parteipolitik und sehr wenig um Kunst und Kultur. Es gibt auch für jeden Schmarren – sage ich jetzt einmal so lax auf Wienerisch – Diskussionsrunden, Workshops, Impulsreferate. Also es geht doch mehr in die politische Arbeit und nicht so sehr in die kulturelle, wenn ich mir erlauben darf, das zu sagen.

 

Ich habe dieses Programm hier bei mir, und es wiederholen sich die Dinge ja auch. Du sagst, es sind 70 Events oder 70 Aktionen, aber die sind ja immer wieder von den gleichen Leuten, also in Wirklichkeit sind es gar nicht so viele. Außerdem sollte man vielleicht auch nicht so viel Wert auf die Quantität legen, sondern vielleicht an den anderen Dingen ein bisschen mehr noch arbeiten. Da sind wunderbare Formulierungen, auf die ich dann noch eingehen werde.

 

Das Erste, was mir aufgefallen ist und worüber ich gerne reden möchte, sind diese Urban Commons, oder wie man das nennt, da geht es um Baumpflanzungen, und zwar mit AgrarAttac, mit der Volxküche, StadtFruchtWien und dem Kuserutzky Klan. Also das sind lauter so kleine Kampftruppen für die Rückeroberung des öffentlichen Raumes, dass man da so Obstbäume anpflanzt.

 

Ich meine, es sind gute Ideen, die vielleicht bei manchem dahinterstehen. Es ist ja nicht so, dass ich, wenn ich das jetzt kritisiere, der Meinung bin, dass man globalen Konzernen die Lebensmittel überlassen sollte oder dass wir nicht schauen sollten, dass wir gesunde Lebensmittel zu uns nehmen. Aber wie das halt alles gemacht wird, mit dem kann man sich nicht identifizieren. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass mehr als eine ganz winzige Kerngruppe von Grünwählern sich mit diesen Aktionen so in dieser Form identifizieren kann.

 

Da wurden also Bäume gepflanzt. Da geht es um selbstermächtigende Schnellkurse, und dann haben sie Bäume gepflanzt im Ostarrichipark. Ich werde dann nachher vielleicht noch den Artikel aus dem „Falter“ dazu vorlesen, einen sehr lustigen Artikel. Nur, dann habe ich mir das im Internet angeschaut, wie sie die Bäume pflanzen. Da haben sie einmal mit Einkaufswagerln die Bäume in kleinen Töpfen hergebracht – getragen haben sie sie nicht, das wäre vielleicht zu viel Arbeit gewesen –, sie haben sie hingeschoben in den Ostarrichipark. Dann, denke ich mir, sie haben sie vielleicht eingepflanzt, denn so schwer ist das Pflanzen ja auch nicht, auch wenn hier bei der „Wienwoche“ eigene Kurse, eigene Workshops abgehalten wurden, wie man das macht. Ich kann euch sagen, ich habe einen Garten, das ist gar nicht so schwer. (Heiterkeit bei den GRÜNEN.) Entweder man kauft einen Baum – beim Hofer kriegt man so Birnbäume manchmal um 9,90, aber bitte, wenn ich den Hofer nenne, ist das wahrscheinlich politisch unkorrekt –, oder man organisiert sich – in eurer Diktion – den Baum interventionistisch oder irgendwie. (Lebhafte Heiterkeit bei der FPÖ.) Dann nimmt man den Baum und schaut, wo der Ballen ist. Wenn er keinen Ballen hat, also wenn da nur ein paar lose Wurzeln hängen, dann würde ich ihn gar nicht einpflanzen, das wird nichts. (Neuerliche Heiterkeit bei der FPÖ.) Aber wenn er noch die Erde rundherum hat, würde ich ein Loch graben, das hineingeben, zuschütten, und dann muss man das – das ist ganz wichtig –, bis es angewurzelt ist, zirka ein halbes Jahr lang wirklich einweichen. Also das nur, um ein bisschen einen Schnellkurs, ein Quickworkshop hier zu machen.

 

Das interessante Ergebnis war – ich habe da ein Foto von der Homepage von den Herrschaften über den Event (Der Redner hält ein Blatt in die Höhe.) –, die

 

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