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Gemeinderat, 25. Sitzung vom 27.06.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 17 von 89

 

der KAV sagt, dass wir in budgetären Nöten sind und daher so darauf reagieren müssen.

 

Wenn ich das höre, dann bin ich mehr als verwundert, und daher ersuche ich Sie, Frau Stadträtin, heute folgende Frage zu beantworten: Werden Sie veranlassen, dass diese Dienstanweisung zurückgenommen wird, und können Sie uns zusagen, dass es solche Dienstanweisungen in Zukunft nicht mehr geben wird?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!

 

Ich habe Ihnen nicht geantwortet, weil ich der Meinung bin, dass nicht jeder alles sagen muss. Herr GR Deutsch hat Ihnen in seiner Rede, die nach Ihrer Rede kam, ohnedies geantwortet. Und ich finde es wirklich ein bisschen zum Schmunzeln, wenn Sie sich jetzt auf Zeitungsartikel beziehen, die Sie sehr geschickt lanciert haben. Sie haben es bis zur Headline geschafft und dann gesagt, dass etwas in der Zeitung steht. – Das gehört auch zum politischen Geschäft! Ich schlage nur vor: Lassen wir, wenn möglich, das Schauspielen! Auch wenn ich zugeben muss, dass Ihnen das gut gelungen ist.

 

Dass die Realität nicht so ist, wissen Sie genauso gut wie ich! Tatsache ist, dass es schlicht und ergreifend darum geht, dass wir die Ressourcen gut einsetzen, und dass es darum geht, gut zu planen. Wir haben mehrere orthopädische Abteilungen in dieser Stadt und nicht nur eine, und es ist wichtig, dass die Leistungen verteilt werden. Es ist uns gelungen, die OP-Wartezeit für Hüftoperationen, um die es im konkreten Fall geht, auf drei bis sechs Monate zu reduzieren. Diese betrug vor nicht allzu langer Zeit, als ich hier das Amt angetreten habe, zwischen neun und zwölf Monaten, und in anderen Bundesländern sind neun und zwölf Monate vollkommen normal. Wir konnten das auf drei bis sechs Monate reduzieren, und es geht dabei niemals um akute Operationen, sondern um Operationen, die sinnvoll geplant werden sollen, damit es auch einen effizienten Personaleinsatz gibt, der auch für die Patientinnen und Patienten optimal ist.

 

Es soll eine sinnvolle Organisation bei der Verteilung auf alle Orthopädiestationen in ganz Wien geben, und zwar sowohl im öffentlichen Bereich als auch bei unseren Partnern – Stichwort Speising – im privaten Bereich. Steuern ist wichtig im Gesundheitssystem, und es wurde in der Dienstanweisung auch klargestellt, dass man steuert und dass mit Hilfe der Optimierung und der besseren Organisation, die stattgefunden hat, auch das OP-Niveau in Gersthof auf dem Stand des Vorjahres sein wird.

 

Man kann natürlich überall probieren, ein Problem hineinzuinterpretieren, aber das ist alles, nur kein Problem.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die nächste Zusatzfrage wird von Frau GRin Dr Pilz gestellt. – Bitte schön.

 

10.15.17

GRin Dr Sigrid Pilz (Grüner Klub im Rathaus): Danke, Herr Vorsitzender. – Frau Stadträtin! Das ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass es im Gesundheitswesen halt so leicht geht, aus jedem Organisationsthema eine Versorgungskatastrophe zu machen. Ich meine, es ist dort, wo es keine ist, auch darauf hinzuweisen, dass es keine ist! Und wenn die Menschen bei ihren elektiven Operationen gut versorgt sind, dann sollte man das auch anerkennen! (GR Dipl-Ing Roman Stiftner: Ist das Ihr Einstand in den neuen Job?)

 

Daraus muss man keinen Einstand in den neuen Job konstruieren! Vieles, das angeboten wird, ist im KAV ausreichend vorgesehen, und man muss nicht aus jeder Reorganisation gleich einen Skandal machen!

 

Was ich fragen wollte, Frau Stadträtin: Rund um diese politische Einigung wird in Wien jetzt auch auf die niedergelassenen Bereiche eine neue Aufgabe zukommen. Man hat manchmal den Eindruck, dass Ordinationen das Durchhaus in die Spitalsambulanz sind. – Wie kann man denn sicherstellen, dass künftighin im niedergelassenen Bereich die Aufgaben auch wirklich erledigt werden, die dorthin gehören, und dass die Herumschieberei im Gesundheitswesen zu Lasten der Patienten und Patientinnen aufhört?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Frau Gemeinderätin!

 

Zunächst möchte ich noch zur vorigen Einführung der Kollegin Korosec etwas sagen: Kollegin Korosec hat vollkommen recht! Wir befinden uns jetzt im Zuge der politischen Einigung auf der mühevollen Ebene der 15a-Vereinbarungen. Das werden noch ordentliche Mühen sein, aber ich bin sehr optimistisch, dass wir das schaffen werden!

 

Meiner Meinung nach geht es dabei um einen Einstieg in den Umstieg. Es muss klar sein, dass wir im Hinblick auf dieses System, wenn wir 2013 wieder hier stehen, nicht sagen können werden, dass die Welt eine vollkommen andere ist. Aber ich bin überzeugt davon, dass viele Dinge anders entschieden werden, wenn man gemeinsam plant, gemeinsam steuert und die Finanzverantwortung gemeinsam trägt.

 

Ein Beispiel: Die Kinderambulanzen in den Spitälern sind von Freitag Mittag bis Montag Früh voll mit Eltern und ihren kleinen Kindern, die sozusagen das Hinterland eines Spitals überhaupt nicht brauchen. Ich verstehe aber vollkommen, dass sie ins Spital gehen, denn ich habe es, als mein Kind klein war, nichts anderes gemacht, weil kein niedergelassener Arzt zu dieser Zeit offen hat. Wenn man aber gemeinsam plant, gemeinsam steuert und die Finanzverantwortung dafür trägt, dann wird man das anders organisieren.

 

Ich meine, dass es ein wichtiger erster Schritt wäre – Rom wurde auch nicht in drei Tagen erbaut –, dass man einen Ambulanzkatalog erstellt, Ambulanzen und Spitäler und den niedergelassenen Bereich miteinander abgleicht und dann entscheidet, wo was stattfinden soll. Das bedeutet natürlich auch – und die Wahrheit muss man auch sagen, und ich habe das nie geheim gehalten –,

 

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