Gemeinderat, 23. Sitzung vom 24.05.2012, Wörtliches Protokoll - Seite 78 von 81
damit sie durch duale Bildung weiterkommen, dann kann ich es einfach nicht nachvollziehen, warum sie Projekte dieser Art nicht unterstützen. (GR Gerhard Haslinger: Weil das nicht rechtzeitig ist!)
Noch einmal – weil es mir wirklich am Herzen liegt - ich appelliere an alle Fraktionen, diesem Antrag auch deswegen zuzustimmen, weil wir den Kindern zeigen sollen, dass sie uns wichtig sind, dass uns ihre Zukunft in Wien wichtig ist, und zwar egal, ob sie hier geboren sind, ob ihre Eltern hier geboren oder irgendwann zugewandert sind oder ob sie irgendwann nach Wien gekommen sind, um hier zu leben und ihre Zukunft zu gestalten.
Ich nütze auch die Gelegenheit, unseren KooperationspartnerInnen von Interface, WAT und dem Verein soziokulturelle Arbeit vielen Dank dafür zu sagen, dass sie mit sehr viel Engagement und mit sehr viel Professionalität diese Kinder und Jugendlichen im Sommer unterrichten und begleiten.
Ich bitte also darum, nachzudenken und diesen Projekten zuzustimmen. - Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Nurten Yilmaz: Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Nur ergänzend, Herr Kollege Jung, Sie haben einen Zwischenruf getätigt, als die Kollegin gesagt hat: „Ich kann es nicht nachvollziehen, warum Sie die Kinder, die da Deutsch lernen wollen, nicht unterstützen." Sie haben gesagt: „Aber nicht am Sportplatz!" (GR Mag Wolfgang Jung: Nicht am Sportplatz, beim Sportverein! Der ist nicht prädestiniert!) - Auch dort nicht, nicht beim Sportverein.
Die Deutschkurse finden in Schulen statt. Ich wollte das nur richtigstellen. (GR Mag Wolfgang Jung: Aber warum macht man das?) Dann gibt es am Nachmittag in dieser Gemeinschaft Deutsch sprechend gemeinsame Aktivitäten. Das möchte ich klarstellen, am Sportplatz wird nicht Deutsch gelernt, sondern die Freizeit gestaltet.
Das Zweite war der Zwischenruf des Kollegen Haslinger: „Was kann man in 14 Tagen lernen, wenn man es das ganze Jahr nicht gelernt hat." - Das klingt plausibel, ist es aber nicht. (GR Mag Wolfgang Jung: Aber sie sind ja wieder nur untereinander!) Kinder können in kurzen Zeitabständen viel dazulernen, weil die Lehrerinnen und Lehrer, die uns dann rückmelden, was es gebracht hat, weil wir es ja wissen wollen, uns immer wieder bestätigen, dass es etwas gebracht hat (GR Mag Wolfgang Jung: Wo?), 14 Tage intensiv mit den Problemen der Kinder, die sie in speziellen Punkten haben, nicht, alle können nicht Deutsch, es gibt ja differenzierte Klassen, Anfänger, Fortgeschrittene und so weiter. Außerdem ist es nicht nur für Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache, sondern für Kinder, die in Deutsch schwach sind, einen Vierer haben, gefährdet sind. Man kann in diesen 14 Tagen wirklich etwas dazulernen. Wenn Sie es mir nicht glauben, sprechen Sie mit den Nachhilfeinstituten. Diese bieten eine Woche im Sommer an. Diese bieten Intensivkurse für 14 Tage an. Also, es bringt schon etwas. - Danke.
Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Wir kommen nun zur Abstimmung. Ein Gegen- oder Abänderungsantrag wurde nicht gestellt. Ich bitte daher jene Damen und Herren des Gemeinderates, die dem Antrag der Frau Berichterstatterin zustimmen wollen, die Hand zu erheben. - Das ist mit Zustimmung der GRÜNEN, der SPÖ und der ÖVP? Einem Teil der ÖVP? Ganze ÖVP? Herr Kollege Neuhuber, ein Zeichen mit der Hand ist ein Zeichen mit der Hand. Wir sind bei Postnummer 1. Ich darf es zur Aufklärung sagen. (GR Mag Alexander Neuhuber: Bei Postnummer 1 sind wir dafür! Entschuldigung, ich war bei Postnummer 2!) - Also, mit Zustimmung der ÖVP, der SPÖ und der GRÜNEN mehrstimmig genehmigt.
Es gelangt nunmehr Postnummer 2 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den WAT - Wiener Arbeiter Turn- und Sportverein. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Yilmaz, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Nurten Yilmaz: Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren! Ich bitte auch hier um Zustimmung.
Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Mag Anger-Koch. - Bitte sehr.
GRin Mag Ines Anger-Koch (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Grundsätzlich finden wir das Projekt förderungswürdig und unterstützungswürdig, was uns nur ein bisschen stört, ist momentan der Hype um den WAT, weil wir eigentlich mit der Vergabe und den Vorgehensweisen des WAT nicht d’accord sind. Warum sind wir nicht d'accord? Weil sich der WAT, wie wir alle wissen, seit 1.1.2012 vom ASKÖ abgespaltet hat, quasi als vierter Dachverband in Wien agiert, im Grunde genommen die Dachverbände immer wieder um Fördergelder ringen und jetzt quasi ein vierter Dachverband kommt, der den anderen Dachverbänden im Grunde genommen das Geld abzieht und Sonderförderungen für Dinge bekommt, die eigentlich von den Dachverbänden vergeben hätten werden sollen.
Der WAT zählt 50 Vereine. Der ASKÖ und die UNION zusammenzählen 1 500 Vereine und bekommen keine Sondersubventionen von der Stadt Wien. Der WAT wird jetzt auch im Bildungsausschuss noch einmal mit 40 000 EUR gefördert, wo Fortbildungsmaßnahmen im Rahmen der WAT-Akademie stattfinden sollen. Wenn man dann mit den Vereinen spricht, weiß keiner, was diese WAT-Akademie im Grunde genommen wirklich tut. Die WAT-Akademie ist eigentlich nirgendwo aufscheinend. Deswegen sprechen wir uns hier eigentlich nur gegen die Förderungen des WAT aus. Weiters möchte ich nur anmerken, dass wir ein Landes-Sportförderungsgesetz haben, wo diese drei Dachverbände - ich zähle sie jetzt noch einmal auf -, ASKÖ, UNION und ASVÖ festgeschrieben sind, der
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