«  1  »

 

Gemeinderat, 16. Sitzung vom 23.11.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 40 von 72

 

Wortmeldungen von Kollegin Wurzer sicherlich auch nicht weiter!

 

Wir können uns aber darüber einigen, dass die Schulzeit ein ganz wichtiger Bestandteil in der Entwicklung der Kinder ist. Das ist unbestritten, und damit ist die Schulzeit auch ein prägender Faktor für die weitere Zukunft. Unter diesem Aspekt ist es völlig unwichtig, ob es sich um eine Gesamtschule oder ein differenziertes Schulsystem handelt: Der Schulunterricht in Containerklassen ist in keinem Fall eine optimale Variante!

 

Jetzt ganz kurz noch ein paar Worte zum Bildungsvolksbegehren. Die Kollegin hat vorher gemeint, dass die Regierung daraus einen klaren Arbeitsauftrag bekommen hat. – Entschuldigen Sie: Nach dieser massiven einjährigen Bewerbung in Printmedien, im Radio und im Fernsehen sind 100 000 Unterschriften auf Wien-Ebene der SPÖ jederzeit zuzutrauen. Das schafft sie, denn sie ist in Wien gut organisiert. (GR Prof Harry Kopietz: Ich habe mir die Zahlen der FPÖ-Begehren angeschaut!) 100 000 Unterschriften mit massiver Unterstützung der Jubelperser ist in jedem Fall möglich. (GRin Mag (FH) Tanja Wehsely: Was sind überhaupt Jubelperser?)

 

Etwas ist aber auf alle Fälle daraus abzulesen: In Wien, sehr geehrte Kollegin, ist die Unzufriedenheit mit dem Bildungssystem jedenfalls am größten.

 

Erlauben Sie mir zum Abschluss einen kurzen Vergleich: Bildung ist die Vorbereitung für das Leben in unserer Leistungsgesellschaft. Sehen wir uns im Vergleich dazu Sportvereine an! – In Sportvereinen kann man sich auf Leistungssport vorbereiten. Gemeinsam ist beiden Institutionen der Ausbildungscharakter.

 

Wenn ich mir jetzt die Schule anschaue, dann kann ich feststellen, dass wir in der Volksschule eine Form der Gesamtschule haben. Dort sind alle Schüler gemeinsam. Sehen wir uns jetzt einen Sportverein an, beispielsweise einen Fußballverein: Dort sind zu Beginn, in der Altersgruppe vier, fünf, sechs, sieben Jahre, ebenso alle Kinder gemeinsam. Es wird unterrichtet, da der Sport, in der Schule andere Fächer. Mit der Zeit entwickeln sich dann unterschiedliche Talente und unterschiedliche Möglichkeiten. Was Sie mit einer Gesamtschule erreichen möchten, ist, auf den Sport umgelegt, dass alle Talente, die sich zwischen 4 und 10 Jahren zum Beispiel in einem Fußballverein herausbilden, zwischen 10 und 14 Jahren mit den unterschiedlichen Spielstärken alle im selben Verein bleiben müssen und somit nie wieder eine Weiterentwicklung vor sich gehen kann. Wenn man nämlich immer mit denselben ... (GR Dr Kurt Stürzenbecher: Das ist ein Blödsinn!)

 

Entschuldigen Sie, Herr Kollege, ich sehe das nicht als Blödsinn! Absolut nicht! (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Sie zwingen in der Gesamtschule alle in ein System hinein! (GR Ernst Woller: Das ist in der Volksschule seit Jahrzehnten gang und gäbe!) Das ist völlig richtig! In dieser Altersgruppe ist es auch nicht so schlecht! Ab zehn Jahren ... (Zwischenruf von GRin Barbara Novak.) Nein! Ab zehn Jahren ist es nicht gut! Glauben Sie mir das!

 

Nehmen Sie den Vergleich mit dem Sport! Reden Sie mit einem Sportlehrer, sprechen Sie mit einem Trainer! Sie können die Kinder in den unterschiedlichen Entwicklungsstufen nicht auf Dauer bis zum Alter von 14 oder 15 Jahren in derselben Form ausbilden! – Danke.

 

Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag (FH) Tanja Wehsely. Ich erteile es.

 

12.46.06

GRin Mag (FH) Tanja Wehsely (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Gleich zu Beginn komme ich auf die verschiedenen Anträge der ÖVP zurück. Die Kollegin ist im Moment nicht da, aber das macht nichts. (GRin Ing Isabella Leeb: O ja, ich bin hier!) Entschuldigung! Danke! – Wir gehen in den meisten Fällen auch gerne wieder auf die Zuweisung. Es ist richtig, es gibt dazu schon Antworten aus dem Monat April.

 

Ein paar Punkte hat auch Kollege Vettermann schon erläutert. Es ist wichtig, dass wir zum Beispiel gemeinsam mit Euro Skills sprechen und diese sich dann an die Stadt wenden, damit wir zusammen zu einer Vorgehensweise finden. Wir versuchen jedenfalls, das insgesamt positiv zu lösen.

 

Was die Koppelung der Vergabe von öffentlichen Aufträgen an Lehrlings- und Berufsausbildungsmaßnahmen betrifft, möchte ich meinerseits für meine Fraktion und die GRÜNEN gemeinsam mit den Kollegen Peschek, Schinner, Strobl, Margulies und Vana einen Antrag einbringen, die Koppelung der Vergabe öffentlicher Aufträge an Lehrlings- und Berufsaubildungsmaßnahmen zu überprüfen und mit der Zielsetzung, auch legistische Voraussetzungen dafür zu schaffen. Ich bitte um sofortige Abstimmung.

 

Wir hatten hier an sich vereinbart, dass wir zu diskutieren und zu prüfen beginnen und uns dann zusammensetzen. Soweit mir von Kollegen Strobl bekannt ist, war man zwischenzeitlich auch am Infostand. Jetzt kommen aber trotzdem Anträge.

 

Ich komme jetzt ganz kurz zu dieser Prüfung der Koppelung und möglicherweise der Vorbereitung für eine Einarbeitung in die Legistik. Uns war dabei wichtig – und wir haben lange um dieses gemeinsame rot-grüne Projekt gekämpft –, dass wir es geschafft haben, eine Koppelung der Frauenförderung an die Vergabe zu bekommen. Und jetzt können wir eine weitere Gruppe, nämlich die Lehrlinge, prüfen. Meiner Ansicht nach ist es wünschenswert, dass uns das gelingen möge. Ich finde, dass es in Ordnung ist, das gut zu überprüfen und auch zu überprüfen, ob es noch weitere Gruppen gibt, die da in Frage kämen. Und nach einer bedachtsamen Prüfung können wir dann gemeinsam diskutieren, ob es zu dieser Einarbeitung kommen kann.

 

Lassen Sie mich nun aber ganz kurz auch noch auf die schon angesprochene Ausbildungsgarantie beziehungsweise Ausbildungspflicht Wiens als Ausbildungsstandort zu sprechen kommen: An sich finde ich es gar nicht so schlecht – das möchte ich zu meinem

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular