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Gemeinderat, 13. Sitzung vom 29.09.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 81 von 88

 

Theater in dieser Stadt. Das, was einmal ganz wichtig ist, ist, dass vollbeschäftigte, unabhängige und bezahlte Kuratorinnen und Kuratoren über die Verteilung der Mittel befinden.

 

Wir haben drei Säulen der Förderung, wenn ich das vielleicht einmal erläutern darf: Die Projekt-Ein- und Zweijahresförderungen, die Konzeptförderung und die Standortförderung. Die Vergabe erfolgt transparent nachvollziehbar, nachzulesen auf der Homepage der KuratorInnen und im Kunst- und Kulturbericht der Stadt Wien. Die Theaterreform, die im Jahr 2003 ihren Ausgang genommen hat, zeigt erstaunlich positive Auswirkungen. Es wurden drei neue Theater eröffnet. Während überall Theater geschlossen werden, können wir in Wien Theater eröffnen. Unsere Theaterschaffenden widmen sich vermehrt zeitgenössischen Themen, arbeiten vernetzt international und national. Das bringt frischen Wind in die Theaterszene. Wer sie kennt, wer sie auch besucht, das bestätigt auch unser Image als Theatermetropole. Wir bekennen uns zu dieser substanziellen Förderung einer vielfältigen, sich ständig erneuernden Theaterlandschaft, auch jenseits der etablierten Theaterinstitutionen und ich meine damit jene Bereiche, die auch bei hoher Qualität privat nicht zu finanzieren sind. Auch darüber wissen alle jene, die sich mit Kunst und Kultur beschäftigen, Bescheid. Es geht uns um die Erhaltung traditioneller Strukturen, aber auch um die Förderung neuer, zeitgenössischer Produktionen und Formen. Und es geht uns um die Vielfalt in dieser Stadt, um die Weiterentwicklung und um Mut zu Kunst und Kultur.

 

Gestatten Sie mir auch einige Worte zur Kunsthalle, die gerade von dieser Förderung nicht betroffen ist. Anderes Thema, aber ich repliziere auf meine Vorrednerin. Die Kunsthalle macht, und das steht außer Streit, tolle Arbeit. Erster Punkt: Die Arbeit wird international anerkannt. Die Vorwürfe, die im Raum stehen, beziehen sich auf den persönlichen Stil des Direktors. Der Gemeinderat hat beschlossen, dass das Kontrollamt prüft. Das tut es. Und bis zum Vorliegen des Prüfergebnisses ist nichts Weiteres zu sagen. Es wird geprüft. Die Änderungen der Struktur des Vereins, daran arbeitet der Kulturstadtrat, dazu brauchen wir die Frau Leeb nicht und die ÖVP nicht. Das ist Chefsache, daran wird gearbeitet.

 

Und noch ein letztes Wort zum Wien Museum. Frau Kollegin Leeb, Sie sind Kultursprecherin Ihrer Partei, erinnere ich mich richtig? Es fällt mir immer schwer. Also Wien Museum, ich war gestern bei der Eröffnung einer Sonderausstellung dort. Absolutes full house, es gibt einen Zeugen hier im Raum, absolut voll, eine wunderbare Veranstaltung, eine wunderbare Eröffnung, viele Wienerinnen und Wiener. Wen ich nicht gesehen habe, das war die Kultursprecherin der ÖVP! Also Ihr Herz muss sehr, sehr am Wien Museum hängen, Ihr Herz muss sehr daran hängen!

 

Das Wien Museum, auch das haben wir hier von dieser Stelle schon öfters diskutiert, soll ein neues, architektonisches Wahrzeichen dieser Stadt werden. Die Wienerinnen und Wiener verdienen sich ein neues Museum für ihre Stadt, ein Museum, das nach den neuesten, pädagogischen Erkenntnissen ausgerichtet ist, ein Museum, das der Stadt und den Menschen dieser Stadt gerecht wird. Dafür bedarf es Vorarbeiten, Frau Kollegin, und ich lade Sie ein, ich bin zwar nicht die Direktorin des Wien Museum, aber gehen Sie einmal hin, schauen Sie sich das an, was dort für eine Arbeit geleistet wird und stellen Sie sich das alles in einem neuen, wunderbaren Haus vor! Danke sehr. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Zum Wort gemeldet ist der Herr GR Mag Ebinger. Ich erteile es ihm.

 

18.35.15

GR Mag Gerald Ebinger (Klub der Wiener Freiheitlichen)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Jetzt sind wir endlich in der Kultur. Da muss ich als Kultursprecher schon ein bissel replizieren auf das, was vor den Unterbrechungen war. Ich meine, vielleicht liegt es am Mond, dass solche Streitereien ... Vielleicht sollten wir unsere Gemeinderatssitzungen nicht bei Vollmond oder Neumond abhalten. Ich meine, vom Kollegen Ellensohn sind wir es ja gewohnt und ich wollte eigentlich heute hier sagen ... (Aufregung bei SPÖ und GRÜNEN.) Ich wollte eigentlich ... (GR Mag Rüdiger Maresch: Herr Kollege, Sie sind bösartig!) Ich bin nicht bösartig, also lasst mich reden. Ich wollte eigentlich sagen, wie froh ich bin, dass nicht der Kollege Ellensohn im Kulturausschuss ist, sondern der Kollege Werner-Lobo und dann macht er so eine Wortmeldung, die mich ehrlich getroffen hat. Aber vielleicht liegt es ja auch daran, dass die sich ja nirgends mehr profilieren können. Ich meine, wenn Sie uns, die FPÖ, als Reibebaum nicht hätten, dann bräuchte Sie ja überhaupt niemand mehr, weil wichtige Themen werden ja eigentlich ...

 

Ja, das Fahrrad, heute haben wir das Fahrrad gehabt, immer am Puls der Zeit. Das einzige Thema der GRÜNEN, außer auf die FPÖ loszugehen, ist das Fahrrad. So gesehen, versteh’ ich es ja wieder. Wir müssen euch ja ein bissel die Chance geben, Lebenszeichen ...

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik (unterbrechend): Herr Kollege Ebinger, ich bitte Sie, zur Sache zu reden.

 

GR Mag Gerald Ebinger (fortsetzend): Ja, das ist ja zur Sache, ich meine ... (Allgemeine Heiterkeit.) Alles gehört mehr oder weniger zur Kultur und zur Sache. Also Herr Vorsitzender, das darf man nicht so eng sehen!

 

Das Lustigste war ja – nur mehr ein, zwei Sätze vielleicht -, wie dann der Herr Klubobmann Schicker rausgegangen ist und einen Sprechkodex zur Verhinderung vom Kollegen Jung verlangen wollte. Ich meine, ich vergönne ihm die Ehre. In Wirklichkeit hat er eine harte Schale und einen weichen Kern. Aber dass die ganze große, mächtige SPÖ sich eigentlich herablässt und lächerlich macht und sagt, wir brauchen einen eigenen Kodex, damit wir den Jung verhindern - das muss dir einmal einer nachmachen!

 

Und zur Sache, ich komme ja schon zur Sache, aber vorher vielleicht noch zur Frau Kollegin Bluma, die von der gestrigen Eröffnung gesprochen hat. Ja, ich war auch nicht bei der Eröffnung, weil eine andere Veranstaltung von der FPÖ war, aber der Kollege Eisenstein war dort, von der SPÖ die Frau Kollegin Bluma, von der ÖVP

 

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