Gemeinderat,
13. Sitzung vom 29.09.2011, Wörtliches Protokoll -
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ausgeht.
Das sagt auch das Strafregister, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende
GRin Dr Sigrid Pilz: Zu einer
tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr GR Werner-Lobo gemeldet. Ich erteile
ihm das Wort.
GR Mag Klaus Werner-Lobo (Grüner Klub im Rathaus): Die tatsächliche Berichtigung ist fast überflüssig,
denn Sie haben sie jetzt quasi wieder selbst geliefert. Ich habe Ihnen
vorgeführt, wie Sie pauschalisieren. Ich habe genau zitiert aus einer
OTS-Aussendung von Ihnen. Ich mache es gerne noch einmal, damit Sie es wirklich
verstehen. Das ist Ihr Zitat.
Überschrift:
„FP-Gudenus: Tschetschenen sind gefährlich!" (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Das ist Faktum!) Weiter: „Fast jeder
männliche Tschetschene läuft mit einem Messer herum. Und er setzt dieses auch
völlig skrupellos ein." Weiters habe ich sinngemäß gesagt, das gilt für
Sie, wenn man „Tschetschenen" durch „Freiheitliche" ersetzt. Danach
habe ich wieder Sie zitiert: „Solche Menschen brauchen wir nicht in unserer
Stadt, nicht in unserem Land. (GR Johann
Herzog: Was macht die Vorsitzende? Fällt das der Vorsitzenden nicht auf?) Sie
sind eine Gefahr für die Wienerinnen, Wiener und deren Kinder." (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Es ist ja so!
Das wissen Sie nicht, Sie haben ja keine Ahnung!)
Eines
sage ich Ihnen dazu – angesichts dieser Dinge, die uns der Herr Ellensohn
heute vorgelesen hat, und weil Sie sagen, bei jedem Tschetschenen piepst der
Metalldetektor: Bei jedem Freiheitlichen, der an mir vorbeigeht und den ich als
solchen erkenne, bringe ich zur Sicherheit meinen Sohn in Sicherheit! (GR David Lasar: Das ist ja unglaublich! –
GR Johann Herzog: Frau Vorsitzende, das ist unglaublich! – Weitere empörte
Zwischenrufe bei der FPÖ.)
Vorsitzende
GRin Dr Sigrid Pilz: Zu Wort
gemeldet ist Herr GR Akkilic. Ich erteile es ihm und weise darauf hin, dass
seine Restredezeit acht Minuten beträgt.
GR Senol Akkilic (Grüner Klub im Rathaus): Herr Gudenus! Wenn Sie wissen, dass die
tschetschenischen Jugendlichen ein Messer bei sich tragen, dann muss ich davon
ausgehen, dass Sie jeden Tag mit diesen Jugendlichen zu tun haben. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Sie haben
keine Ahnung!) Wieso haben Sie bis jetzt keine Anzeige erstattet, dass
diese Jugendlichen unerlaubt Messer bei sich tragen? Sie machen sich doch mitschuldig,
dass diese Jugendlichen Waffen bei sich tragen. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Wir verlangen eine Sitzungsunterbrechung!)
Beruhigen
Sie sich! Wir brauchen Ruhe in diesem Haus. (GR
Johann Herzog: Ruhe brauchen wir nicht! Wir brauchen Aktionen, wir brauchen
Maßnahmen! „Ruhe ist die erste Bürgerpflicht!" Das ist Ihre Einstellung,
nicht unsere!) Wir brauchen Sensibilität, Ruhe und eine Reife in diesem
Haus (Zwischenruf von GR Mag Wolfgang
Jung), nämlich eine Reife von Personen, die schon ein gewisses Alter
erreicht haben, Herr Jung. Wir brauchen diese Reife, damit wir sachlich
diskutieren können, weil wir hier ein Abbild dieser Gesellschaft sind. Wenn wir
hier mit wüsten Worten herumdiskutieren, wie soll es dann in der Gesellschaft
zugehen? Also, kommen Sie zur Ruhe und achten Sie auf Ihre Worte! (GR Johann Herzog: Sagen Sie das bitte Ihren
Kollegen! – StR David Lasar: Sie sollten einmal auf die Worte achten! Das
ist ungeheuerlich! – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)
Das
ist wieder ein Fall von Pauschalisierung. Ich habe jahrelang mit
tschetschenischen Jugendlichen gearbeitet, ich komme aus der mobilen
Jugendarbeit und weiß, welche schrecklichen Schicksale hinter diesen
Jugendlichen stecken. Es gibt im Volkstheater gerade eine Theateraufführung
dazu. Sie können sich die Geschichten von diesen Jugendlichen anhören.
Wenn
man diese Jugendlichen pauschal mit Kriminalität in Verbindung bringt, nimmt
man ihnen die Entwicklungschancen in diesem Land weg, denn das sind Jugendliche,
die tatsächlich als Flüchtlinge anerkannt worden sind beziehungsweise deren
Verfahren noch laufen.
Ihre
Behauptung, dass man von der Grundversorgung Gelder nach Tschetschenien
schickt, stimmt von vorn bis hinten nicht. (GR
Mag Johann Gudenus, MAIS: Das ist Faktum! Das wissen Sie nicht, denn Sie haben
ja keine Ahnung!) Warum? Weil die Grundversorgung so gering ist. Sie
bekommen 40 EUR Taschengeld. Wie sollen sich die Leute mit diesen 40 EUR
Taschengeld einen Monat über Wasser halten und noch dazu etwas sparen und nach
Tschetschenien schicken?
Deshalb
ist dieses Projekt sehr wichtig, weil Sie nämlich solche Unwahrheiten
verbreiten. Deshalb hat die Jugend in Wien das Recht, die Wahrheit zu erfahren (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Die Wahrheit
ist auf der Straße, Herr Akkilic, nicht in Ihren Köpfen! Die Wahrheit ist, dass
sie straffällig werden!), und wir haben als Politiker und Politikerinnen
die Verantwortung, den Jugendlichen diese Möglichkeit zu geben.
Ich
habe volles Vertrauen in die Wiener Bevölkerung. Wir werden diese Auseinandersetzung
mit Ihnen stetig suchen. Die Wiener Bevölkerung wird sich nicht länger von
Ihnen verführen lassen, seitdem sie weiß, wo die Gelder hineingesteckt werden.
Das nicht, meine Damen und Herren von der FPÖ! (Beifall bei den GRÜNEN und von GRin Mag Sybille Straubinger.)
Vorsitzende
GRin Dr Sigrid Pilz: Die
Appelle der Präsidiale nach Mäßigung auf allen Seiten haben offensichtlich
nicht gefruchtet. Auf Antrag der FPÖ wird die Sitzung neuerlich unterbrochen.
(Die Sitzung wird von 17.50 Uhr
bis 18.08 Uhr unterbrochen.)
Vorsitzender
GR Mag Dietbert Kowarik:
Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich
nehme die Sitzung wieder auf und darf nur ganz kurz aus der Präsidiale berichten:
Es
war wieder die einstimmige Meinung der Präsidiale, diese Sitzung anständig und
ordnungsgemäß über die Bühne zu bringen. Ich habe alle Klubvorsitzenden ersucht,
auf ihre Abgeordneten einzuwirken, dass die Sitzung entsprechend der Würde
dieses Hauses abgewickelt werden kann. Ich darf Ihnen auch sagen, dass ich als
Vorsitzender für kontroversielle Debattenbeiträge durchaus Verständnis habe.
Wofür ich aber kein Verständnis habe und was ich sofort und konsequent sanktionieren
werde, das sind persönliche Beleidigungen
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