Gemeinderat,
13. Sitzung vom 29.09.2011, Wörtliches Protokoll -
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lichkeit
sieht man nicht, wie die Bürgerwut in Wirklichkeit und das Unverständnis der
Bürger steigen.
Und
dass dort zum Beispiel auch zwei Stimmzettel für einen Stimmberechtigten
ausgegeben werden, auch da haben wir viele Fälle gesehen. (GR Christian
Deutsch: Zur Frage! Die Frage! – GR Siegi Lindenmayr: Zur Frage!) Oder dass
zum Beispiel ...
Vorsitzender
GR Mag Dietbert Kowarik (unterbrechend): Herr Kollege
Rösch! Darf ich kurz unterbrechen? Ich darf Sie bitten, dass Sie Ihre Frage
konkretisieren. Die zwei Minuten sind abgelaufen.
GR
Ing Bernhard Rösch (fortsetzend): Ja, die Frage ist so
lang, weil die Vergehungen in der Gardegasse, die gerade gesagt worden sind
oder als Beispiel genommen wurden, ganz einfach so eine lange Kette ist. Zum Beispiel
die Stimmzettel ...
Vorsitzender
GR Mag Dietbert Kowarik (unterbrechend): Herr Kollege, ich
darf Sie noch einmal darauf hinweisen, Ihre Redezeit ist grundsätzlich vorbei.
Stellen Sie eine konkrete Frage, bitte.
GR
Ing Bernhard Rösch (fortsetzend): Wird man, so wie in der
Gardegasse, auf der Mariahilfer Straße auch vorgehen oder wird man wirklich das
Volk hören?
Vorsitzender
GR Mag Dietbert Kowarik:
Bitte, Frau Vizebürgermeisterin!
VBgmin
Mag Maria Vassilakou: Sehr
geehrter Herr Gemeinderat!
Ich
stelle mit Verwunderung fest, dass Sie nicht und nicht zur Kenntnis nehmen wollen,
dass Bürgerbeteiligungsverfahren und auch Bürgerinnen- und Bürgerbefragungen in
solchen Angelegenheiten stets eine Entscheidung und Angelegenheit der Bezirke
sind. Sie stellen immer wieder und immer wieder dieselbe Frage an mich und
bekommen jedes Mal dieselbe Antwort: Dafür bin ich nicht zuständig. Die
Entscheidung über die Umsetzung und Ausführung, Ausformung solcher Beteiligungsverfahren
ist eine, die den Bezirken einzig und allein obliegt.
Ich
könnte jetzt meinen, dass ich geradezu eine Sehnsucht an der Tatsache erkenne,
dass Sie diese Frage ununterbrochen an mich stellen, dass diese Kompetenz bei
mir konzentriert wird. Wenn Sie möchten und Sehnsucht haben, dass
verkehrspolitische Angelegenheiten in der gesamten Entscheidungsmacht bei mir
konzentriert werden - gerne, sehr gerne. Sie haben keine Ahnung, wie gerne ich
die alleinige Entscheidungsmacht über eine Vielzahl von verkehrspolitischen
Angelegenheiten hätte. Aber Sie sehen ja, nicht nur der Koalitionspartner,
sondern ich gehe davon aus, auch die Herren Bezirksvorsteher und die Frauen
Bezirksvorsteherinnen werden von so einer Vorgangsweise nicht begeistert sein.
Das heißt, hier ist ein Ort, an dem wir bis zu einem gewissen Grad
philosophieren können oder vielleicht gemeinsam alle an einem Strang ziehen
können, damit gemeinsame verbindliche Standards für solche Verfahren für alle
Wiener Bezirke eingeführt werden und gelten, sodass wir uns hinkünftig eine
Vielzahl solch mühsamer Debatten sparen können und andererseits die Bürgerinnen
und Bürger die Sicherheit haben, welche Standards ihnen bei jedem einzelnen
Verfahren nun zustehen.
Konkret
was die Gardegasse anlangt: Hier geht es um ein Projekt, das seinerzeit in der
Bezirksvertretung meines Wissens einstimmig beschlossen wurde, umgesetzt wurde,
und wo damals vereinbart wurde, dass spätestens ein Jahr später eine Befragung,
eine Evaluierung in Form einer Befragung durchgeführt werden muss und diese
wird jetzt eben spätestens ein Jahr später durchgeführt.
Was
die Mariahilfer Straße betrifft, so ist es auch hier eine Entscheidung der
Bezirke 6 und 7, dass hier ein BürgerInnenbeteiligungsverfahren auch
tatsächlich durchgeführt wird. Der erste Abend von insgesamt drei Abenden
findet meines Wissens am 19. November statt. Da sind alle, die Interesse haben,
herzlichst eingeladen mitzumachen. Er richtet sich primär an die Bewohnerinnen
und Bewohner des 6. und des 7. Bezirks, weil diese ja auch primär die
Betroffenen sind, wie auch natürlich an die betroffenen Geschäftstreibenden der
Mariahilfer Straße.
Würden
Sie der Meinung sein, dass es darüber hinaus eine Befragung in ganz Wien geben
sollte, so muss ich an dieser Stelle sagen, das ist zwar ein spannender
Gedanke, sehr in meinem Sinne. Eine Befragung in ganz Wien würde wirklich ein
überwältigendes Ergebnis für die Mariahilfer Straße als Fußgängerzone zum
Ergebnis haben. Aber es geht ja gerade darum sicherzustellen, dass die Mehrheit
in sensiblen verkehrspolitischen Angelegenheiten nicht über eine Minderheit im
Vergleich entscheidet, die die direkt Betroffenen von einer verkehrspolitischen
Maßnahme wären. Das heißt, hier ist es im Sinne und zum Schutze der
Geschäftstreibenden und auch der Anwohnerinnen und Anwohner im 6. und im 7. Bezirk,
dass wir eben das Beteiligungsverfahren auf diese Bevölkerungsgruppe eingrenzen.
Vorsitzender
GR Mag Dietbert Kowarik: Die
nächste Zusatzfrage stellt die Frau GRin Mag Berger-Krotsch, bitte.
GRin Mag Nicole Berger-Krotsch (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin!
Im
sogenannten Umfeld der Mariahilfer Straße sind ja auch verschiedene andere
verkehrspolitische Maßnahmen in Diskussion. Ich denke da an die Verstärkungen
der Buslinie 13A oder Veränderungen von Einbahnen.
Mich
würde jetzt als Abgeordnete aus Mariahilf und auch als Anrainerin
interessieren: Gibt es neben der schon genannten Verkehrsuntersuchung
Mariahilfer Straße auch andere in Auftrag gegebene oder vielleicht auch schon
abgeschlossene Verkehrsgutachten, die diese Wechselwirkungen für das gesamte
Bezirksgebiet Mariahilf/Neubau beinhalten?
Vorsitzender
GR Mag Dietbert Kowarik:
Bitte, Frau Stadträtin.
VBgmin
Mag Maria Vassilakou: Sehr
geehrte Frau Gemeinderätin!
Hier
wäre die Machbarkeitsstudie für die Buslinie 13A anzuführen, die sowohl
untersucht, wie es zum Beispiel konkret mit einer Lösung aussehen könnte, wo
der 13A als Gelenkbus geführt wird oder aber auch etwa als Straßenbahnlinie.
Die Ergebnisse aus dieser Machbar
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