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Gemeinderat, 10. Sitzung vom 27.06.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 74 von 164

 

2010 für aktive Wirtschaftsförderungsmaßnahmen und eine weitere Attraktivierung des Wirtschaftsstandortes bereitgestellt. Und es ist heute auch schon gefallen, dass wir trotz der Finanzkrise und der vielen Folgen und erkennbaren Auswirkungen 113 internationale Unternehmen hier in Wien ansiedeln konnten. Das ist ein Plus von 15 Prozent im Vergleich zu 2009. Und was hier auch besonders wichtig ist zu erwähnen, ist, dass 570 Arbeitsplätze geschaffen wurden.

 

Im für die Stadtregierung, für die Stadt als Gesamtes so wichtigen Zukunftssegment Forschung und Innovation wurden 2010 85 Millionen EUR investiert. Hier hat die Wirtschaftsagentur, die ich hier auch jetzt erwähnen möchte, früher WWFF, ganze Arbeit geleistet. Es gibt 2010 Schwerpunkte wie Dienstleistungen fördern, Stadttechnologien entwickeln, Design einsetzen, die Stadt entwickeln. Es wurden Förderungen vergeben, vor allem auch durch die Töchterunternehmen des ZIT und departure und es wurde erstmals auch eine Dienstleistungsaktion durchgeführt, wo 49 Unternehmen mit insgesamt 3,2 Millionen EUR gefördert wurden. Auch das Fördervolumen bei der Sachgüteraktion wurde erhöht.

 

Im Forschungsbereich 2010 gab es drei Calls, vor allem eben auch, was den Medienstandort betrifft. Wir haben „Media Vienna 2010“ gehabt, „IKT“, also Informations- und Kommunikationstechnologien, „Die Stadt 2020“, also verschiedene Calls, um hier auch Weiterentwicklungen, die sich die Stadt zunutze machen kann, einfach zu gewinnen.

 

Bereich Immobilien, was die Wirtschaftsagentur betrifft, und hier kommt auch die Wien Holding ins Spiel. Was ich hier erwähnen möchte, ist Neu Marx. Also wir sind alle, glaube ich, sehr stolz auf diesen neuen pulsierenden Stadtteil, der dort entsteht. Die Wien Holding, die hier mit der Wirtschaftsagentur entwickelt, und ihre 75 Unternehmen tragen zur Wertschöpfung in Wien pro Jahr rund 1 Milliarde EUR bei und sichern hier direkt und indirekt 13 000 Arbeitsplätze. Neu Marx ist eben ein neuer großer Fokus im Bereich Technologie, Forschung und Medien, ein internationales Format, das dort entsteht. Es sollen in Neu Marx bis zum Jahr 2016 15 000 Menschen arbeiten. Ich glaube, das ist so ein Vorzeigeprojekt, so ein Leuchtturm, wie wir immer auch sprechen.

 

Im Areal Neu Marx wird durch die Wien Holding gemeinsam mit der Wirtschaftsagentur eines der größten Medienzentren des Landes, nämlich das Media Quarter Marx, bis 2011 entstehen. Hier haben wir mittlerweile die 3. Ausbaustufe, wo wir zusätzlich rund 35 000 m² Büroflächen eben mit optimalen Bedingungen für Medienschaffende haben werden.

 

Zum Thema Arbeitsmarkt noch kurz: Der WAFF wurde schon viel zitiert, auch von meiner Kollegin Vana, wir sind ja beide auch im Vorstand vertreten. Wir sind sehr stolz auf diese Einrichtung, die wir sehr unterstützen. 58 Millionen EUR stehen und standen eben auch 2010 für Arbeitsmarktpolitik zur Verfügung. Die Krise war, wie gesagt, am Arbeitsmarkt sehr deutlich spürbar. Es waren hier am Wiener Arbeitsmarkt eben in der größten Krise nach 1945 auch tiefe Spuren und Auswirkungen. Wir haben mit Konjunkturpaketen, Arbeitsmarktpaketen dagegengesteuert, das habe ich schon gesagt. Aber die FPÖ will es natürlich auch wieder nicht hören. Obwohl sie Äpfel mit Birnen vergleicht, dürfen wir keine Bundesländervergleiche anstellen. Ich mache es trotzdem.

 

Im Bundesländervergleich hat sich Wien sehr stabil entwickelt. Man muss natürlich immer auch die Zeit vor der Krise anschauen. Es ist vor 2009, eben 2008, die Arbeitslosigkeit in Wien um 11,6 Prozent gewachsen und im Vergleich Gesamtösterreich um 18,2 Prozent. 2010 ist in Wien die Arbeitslosigkeit um moderate 1,5 Prozent angestiegen. Natürlich, es ist jetzt die Zeit vor der Krise anzusehen, aber natürlich muss man sich auch die aktuelle Arbeitsmarktsituation anschauen. Das ist mir alles klar. Wie schaut sie aus? Natürlich ist Wien später von der Krise betroffen gewesen, das wurde heute auch schon öfters erklärt und hier noch einmal gesagt, und kommt natürlich dann auch am Arbeitsmarkt wieder später aus der Krise heraus. In Wien, das wurde heute auch schon festgehalten, ist im Mai die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Mai 2010 um 6,1 Prozent angestiegen. Ja, richtig Kollege Aichinger. Aber ich gebe auch zu bedenken, dass die Beschäftigung im Mai mit einem Plus von 1,8 Prozent auf 778 805 Beschäftigte angewachsen ist. Deshalb ist die steigende Arbeitslosigkeit in erster Linie auch auf eine stark steigende Beschäftigung und nicht auf den Verlust von Arbeitsplätzen zurückzuführen. Wir haben es heute auch schon gehört, besonders Jüngere, besonders Frauen, die jetzt vermehrt auf den Arbeitsmarkt, in die Jobs drängen und auch die 250 000 PendlerInnen aus den umliegenden Bundesländern, die heute die Frau Vizebürgermeisterin erwähnt hat, sind nicht zu missachten. Hier hat es ja auch einen Anstieg von 200 000 auf 250 000 Personen gegeben. Also diese Fakten werden ja auch immer wieder von der Opposition negiert. Es ist aber wichtig, sie hier festzuhalten.

 

Der WAFF wirkt, Kollegin Wehsely hat es so treffend formuliert. Man sieht es daran, dass 2010 das Beratungszentrum für Beruf und Weiterbildung besonders stark in Anspruch genommen wurde. Es gab im August 2010 die Einführung des Weiterbildungs-Tausenders, der auch großes Interesse bei den WienerInnen geweckt hat, und auch die zentrale Aufgabe bei der Wiener Ausbildungsgarantie wurde bravourös gemeistert. Das wurde heute auch schon attestiert und genauer diskutiert. Und eben auch bei der Einführung der BOM, der Bedarfsorientierten Mindestsicherung, leistete der WAFF mit dem Pilotprojekt „Step to job" einen wichtigen Beitrag auch bei Konzeption und Umsetzung.

 

Zur Wirkung des WAFF möchte ich den Wirkungsmonitor zitieren. Hier gibt es sehr gute Ergebnisse, die einfach veranschaulichen, wie die Maßnahmen bei der einzelnen Wienerin, bei dem einzelnen Wiener ankommen. Personen nämlich, die 2009 WAFF-Angebote genützt haben, sind im Vergleich zu Personen, die dies nicht getan haben, 31 Tage länger in Beschäftigung und 21 Tage weniger arbeitslos. WAFF-unterstützte Personen haben mehr Einkommen. Sie verdienen fast 1 800 EUR mehr als vergleichbare Personen ohne WAFF-Unterstützung und drittens, ohne WAFF hätte es in Wien 2009 um 2 500 Jobs weniger gegeben. Und Kollegin

 

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