Gemeinderat, 6. Sitzung vom 31.03.2011, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 100
politischer Sicht, sondern für mich besonders interessant, natürlich auch aus bildungspolitischer Sicht. Wir wollen hier die Wiener Schulen für die Herausforderungen der Zukunft fit machen. Es ist dies aber natürlich auch ein großes logistisches Projekt. Wir alle wissen, dass der überwiegende Teil oder alle Schulen de facto nur in der unterrichtsfreien Zeit saniert werden können. Da möchte ich an dieser Stelle vor allem allen Beteiligten, den Bautechnikern, Firmen, et cetera danken, dass es uns wirklich gelungen ist, die entsprechenden Schulen immer auch im geplanten und vereinbarten Zeithorizont fertigzustellen und sich diese Bemühungen hier in einer wirklichen Qualitätsverbesserung für die Wiener Schülerinnen und Wiener Schüler darstellen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke. Die 1. Zusatzfrage stellt GR Dr Aigner. Bitte schön.
GR Dr Wolfgang Aigner (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Guten Morgen, sehr geehrter Herr Stadtrat!
Ich weiß, es ist ein bissel schwierig, viele Jahre im Vorhinein sozusagen den Blick in die Zukunft zu werfen. Ich würde Sie bitten, vielleicht können Sie uns doch den Vorhang ein Stückerl aufmachen.
Wie schaut es in der Periode nach 2017 aus? Kann man jetzt davon ausgehen, dass das Ärgste, sozusagen Gravierendste, hinter uns ist oder muss, wenn dieses jetzige Programm abgeschlossen sein wird, ein weiteres Programm mit den entsprechenden auch Belastungen für die Bezirke gestartet werden?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat!
Amtsf StR Christian Oxonitsch: Ich denke, wir sind mitten in der Umsetzung dieses Schulsanierungsprogramms und man muss sich schon vor Augen führen, dass auch unabhängig von diesem Schulsanierungsprogramm die Bezirke alljährlich rund 30 Millionen in die Erhaltung der Schulen investieren. Es ist selbstverständlich davon auszugehen, dass diese Investitionen auch in Zukunft notwendig sind, denn wir sanieren jetzt eine Zahl von rund 242 Schulen im Rahmen dieses Schulsanierungspakets, nachdem wir durchaus mehr Schulen jüngeren Datums mit völlig anderen Herausforderungen haben. Vor allem aber gehe ich davon aus, und das ist mir ganz besonders wichtig, dass wir bis und nach dem Jahr 2017 vielleicht tatsächlich eine grundlegende Veränderung der Bildungslandschaft in Wien auch haben werden, wo es dann notwendig sein wird, nicht nur die Schulen entsprechend in der Substanz zu sanieren, sondern tatsächlich auch für ein hoffentlich neues Bildungssystem in Österreich fit zu machen, das ich dringend herbeisehne. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 2. Zusatzfrage wird von GRin Mag Wurzer gestellt.
GRin Mag Martina Wurzer (Grüner Klub im Rathaus): Vielen Dank!
Schulgebäude sind ja ein wichtiger Faktor, auch wie sie räumlich beschaffen sind und ihre architektonische Beschaffenheit, um eine gute Lernkultur zu erzeugen. Von vielen BildungsexpertInnen wird ja die architektonische Beschaffenheit auch als sogenannter dritter Pädagoge bezeichnet.
Inwiefern ist auch an partizipative Modelle gedacht? Inwiefern ist auch an die Miteinbeziehung von SchülerInnen, LehrerInnen und DirektorInnen bei der Sanierungsplanung für die nächsten Jahre gedacht? Vielen Dank.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat!
Amtsf StR Christian Oxonitsch: Wir haben ja jetzt schon im Schulsanierungspaket immer eine sehr enge Abstimmung auch mit Elternvereinen, auch mit entsprechenden Lehrervertreterinnen und Lehrervertretern. Also es gibt diesen partizipativen Ansatz und wir sind ja jetzt vor allem natürlich auch im Bereich des Neubaues von Schulen mit unseren Campusmodellen, gerade auch beim Campus am Hauptbahnhof, einen völlig neuen Weg gegangen. Einen Weg, wo wir abseits der starren Raumprogramme, Raumbücher, die es für die Planung von Schulen gibt, diese Vorgaben im Zuge dieses Architektenwettbewerbes nicht gemacht haben, sondern eher versucht haben, Qualitäten für einen Schulraum zu definieren. Ich sage auch immer dazu, wir werden uns auch das dann in der Praxis ansehen. Also ich bin ja immer ein Gegner von Schnellschüssen, nur weil man einmal wo etwas gemacht hat, das zum Heiligtum zu erklären und zu sagen, es muss überall so passieren. Wir werden uns dann auch in der Praxis ansehen, wie es sich bewährt hat, so wie wir es jetzt ja schon mit den bereits in Betrieb befindlichen Campusmodellen gemacht haben und dann sagen, setzen wir Campusmodelle um, ziehen wir Schlüsse und Erfahrungen daraus und versuchen, sie dann sukzessive bei zukünftigen Neubauprojekten zu machen. Gerade die Freiraumgestaltung wird natürlich hier auch beim Neubau, aber auch bei Sanierungsprojekten immer wieder in, wie gesagt, enger Abstimmung mit Elternvereinen und Schülern gemacht. Aber, und das ist mir auch besonders wichtig, wir versuchen vor allem auch gemeinsam mit den Bezirken, aber auch mit der offenen Jugendarbeit, Schulräume auch in der unterrichtsfreien Zeit öffentlich zugängig zu machen. Also der Bereich der Mehrfachnutzung von öffentlichen Flächen ist mir ein besonderes Anliegen. Und hier ist auch eben dieser partizipative Ansatz: Wie kann das funktionieren in Abstimmung natürlich mit der Schulverwaltung und ihren gesetzlichen Auflagen, aber auch mit den Bedürfnissen von Jugendlichen zum Beispiel in den Sommerferien? Wie können hier Gestaltungsmodelle, aber auch Nutzungsmodelle aussehen? Also ich glaube, wir sind hier auf einem guten Weg und werden den sicher auch in Zukunft fortsetzen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 3. Zusatzfrage wird von GR Kops gestellt. Bitte schön.
GR Dietrich Kops (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Auf Grund der hohen Schulsanierungskosten sind ja die meisten Bezirke hoch verschuldet.
Ist von Ihrer Seite her geplant, dass der Schlüssel wieder geändert wird, sodass die Bezirke entlastet werden oder, was aus unserer Sicht noch sinnvoller wäre, ist von Ihrer Seite geplant, dass diese Agenda ganz den Bezirken wieder entzogen wird, sodass die Bezirke fi
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