Gemeinderat, 6. Sitzung vom 31.03.2011, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 100
pen unterschiedlich ausgelegt werden kann. Hier gibt es in Wien eine klare Haltung. Gewalt an Frauen ist nicht drin. Es gibt keine Gründe, die das in irgendeiner Art und Weise rechtfertigen. Wir pochen und schauen auf die Einhaltung der Frauenrechte und das ist auch das Credo unserer gesamten Gewaltschutzarbeit. Das heißt, dass wir natürlich in einer Zeit, in der wir merken, dass eine starke Gewaltbetroffenheit vorhanden ist, dass sie unterschiedlichste Phänomene hat, dass sie unterschiedlichste Tragweite hat, auch natürlich im Sinne der Diversität in der Gewaltschutzarbeit agieren müssen, aber auch eben in der Wertedebatte, in der menschlichen Ausrichtung darauf schauen müssen, dass Gewalt an Frauen auf der einen Seite kein Tabuthema sein darf, dass die Frauen sich sicher fühlen dürfen und dass wir Gewalt an Frauen in dieser Stadt über alle Fraktionen, über alle Glaubensrichtungen gemeinsam nicht akzeptieren, nicht tolerieren, das heißt, null Toleranz gegen Gewalt an Frauen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke für die Beantwortung der 2. Frage.
Bevor wir zur 3. Frage kommen, möchte ich ganz herzlich die Jugendlichen auf der Galerie begrüßen und danke auch dafür, dass sie gekommen sind. Sie kommen vom bfi Wien Jugendwerkstatt beziehungsweise vom bfi Hotel- und Gastgewerbe. Herzlich willkommen hier im Saal!
†Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely - Frage
Die 3. Frage (FSP - 01351-2011/0001 - KFP/GM) wurde von Herrn GR Univ-Prof Dr Peter Frigo gestellt und ist an die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftgruppe Gesundheit und Soziales gerichtet. (Können Sie ausschließen, dass im gesamten Areal des AKH, vor allem überall dort, wo Menschen medizinisch behandelt werden und stationär untergebracht sind bzw. überall dort, wo Menschen arbeiten (Labors, Verwaltung,...) gesundheitsgefährdender Asbest als Baustoff vorhanden ist?)
Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Sehr geehrter Herr Abgeordneter!
Sie fragen mich bezüglich gesundheitsgefährdenden Asbest im AKH. Ich kann Ihnen mitteilen, dass nach Auskunft der Führung des AKH nach heutigem Wissensstand ausgeschlossen werden kann, dass im AKH gesundheitsgefährdender Asbest als Baustoff vorhanden ist. Es wird insbesondere festgehalten, dass der im Artikel der „Kronen Zeitung“, wo Sie ja Ihre Informationen auf der einen Seite abbilden und dann daraus auch wieder beziehen, vom 22. März 2011 auf Seite 22 beschriebene und mit Foto gezeigte Trägerbrandschutzbelag keinen Asbest enthält und es sich dabei eindeutig nicht um sogenannten Spritzasbest, auch Weichasbest genannt, handelt.
Im AKH Wien kam seinerzeit ein Produkt der voestalpine zum Einsatz, welches aus der Schlacke, einem hitzebeständigen Abfallprodukt der Eisenerzeugung, gewonnen wurde. Bereits Anfang der 90er Jahre wurde im AKH ein eigener Asbestkataster angelegt und mit der Sanierung von Bauteilen, bei welchem Asbest als Brandschutz verwendet wurde, begonnen. Dies waren Teile wie die Tiefgarage oder Technikbereiche bei den Gebäuden aus den 60er Jahren. Die Sanierungen fanden selbstverständlich unter strengen Sicherheitsvorkehrungen und der Überwachung durch die Behörde statt.
Im AKH gibt es derzeit Asbest nur in hart gebundener Form, Asbestplatten und mit Blechummantelung versehen. Diese kommen in den Brandschutzschotten, den Brandschutztüren der Kleinbehältertransportanlage und in den Brandschutzklappen der Lüftungsanlagen zur Verwendung. Diese Asbestvorkommnisse sind behördenbekannt, im Einvernehmen mit der Behörde ordnungsgemäß normgerecht gekennzeichnet, im Asbestkataster vermerkt und unterliegen jährlichen Kontrollen. Insbesondere erfolgen auf Grund der behördlichen Vorgaben jährliche Kontrollmessungen der Raumluft im AKH in willkürlich gewählten Räumen durch eine unabhängige Firma. Und diese Proben werden nach der VDI-Richtlinie 3492 auf Phasenkontamination untersucht.
Die Analyseberichte der vergangenen Jahre bestätigen stets, wie auch in den Jahren davor, immer eine bessere und kontaminationsfreie Luft innerhalb des AKH im Vergleich zu außerhalb des AKH zum Beispiel entlang des Gürtels entsprechend der ÖNORM NM 9406.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 1. Zusatzfrage stellt GR Univ-Prof Dr Frigo. Bitte.
GR Univ-Prof Dr Peter Frigo (Klub der Wiener Freiheitlichen): Ich habe mich auf diesen Artikel bezogen und war sehr erschrocken, weil ich an und für sich in unmittelbarer Nähe arbeite und habe mir schon erwartet, dass man hier diese Baustelle überprüft, denn meines Wissen, ich bin selbst kein Umweltmediziner, geht es ja vor allem darum, wenn man diesen Asbest anrührt oder auch diese Schlackenstoffe oder wie immer, gesundheitsfördernd klingt ja das auch nicht wirklich, dann kommt es eben zur Kontamination der Luft und so weiter. Und gerade wenn man dort eine Neonatologie baut, sollte man das wirklich genau überprüfen.
Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Ich konnte keine Frage ...
Vorsitzender GR Godwin Schuster (unterbrechend): Das war eigentlich eine Feststellung und keine Frage.
GR Univ-Prof Dr Peter Frigo (fortsetzend): Na ja, meine Bitte und meine Frage wäre, dass man das also wirklich überprüft, ob hier Asbest da ist. Es ist schön, wenn man aus irgendwelchen Katastern was vorliest. Es ist ja eine Natur der Sache, dass es ja seinerzeit schon eine Asbestdiskussion bezüglich der Garage gab und dementsprechend sollte man eben auch überprüfen, ob es hier wirklich so ist, denn meines Wissens hat man eben in den 60er Jahren hauptsächlich diesen Asbest verwendet und es würde mich sehr wundern und ich glaube, es gibt auch Aussagen von Arbeitern (GR Heinz Vettermann: Frage! Frage! – GR Siegi Lindenmayr: Was ist die Frage? Was ist die Frage?), die kommt schon, und auch von einem Architekten, der hier zitiert wird, dass sehr wohl Spritzasbest verwendet wurde.
Meine Frage ist: Was werden Sie jetzt tun? Geben Sie sich damit zufrieden oder wird da jetzt eine Überprüfung dieser Baustelle speziell stattfinden?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.
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