Gemeinderat,
58. Sitzung vom 25.03.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 42 von 46
ehemaligen Fellnerfabrik. Also, es wird alles bezüglich des
Schallschutzes unternommen und es wird auch Schallschutz auf den Dächern, wenn
es notwendig ist, angebracht werden.
Eine letzte Anmerkung, Kollegin Gretner: Wenn es wirklich seitens der Grünen solch ein Interesse gegeben
hätte, diesen Initiativantrag einzubringen, wundert es mich, warum Sie nicht
den Kontakt zu uns gesucht haben und warum Sie nicht auch Mehrheiten gesucht
haben. Denn nur über Mail am Abend den Antrag zu bekommen und heute
einzubringen, ohne Mehrheiten zu suchen, erweckt leider den Eindruck, dass es
sich hier um eine Alibiaktion handelt. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich ersuche, dem vorliegenden Akt zuzustimmen und bitte, den
Abänderungsantrag von Frau Kollegin Gretner und den Grünen abzulehnen. Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Wir kommen nun zur
Abstimmung. Es liegt ein Abänderungsantrag betreffend die Festsetzung des
Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes 7900 vor, insgesamt wird die Abänderung
von 8 Punkten beantragt. Ich bitte jene Damen und Herren des
Gemeinderates, die diesem Abänderungsantrag die Zustimmung erteilen, um ein
Zeichen mit der Hand. - Das sind die Grünen
und damit die Minderheit. Der Antrag ist abgelehnt.
Ich bitte nun jene Damen und Herren des Gemeinderates, die dem Antrag
des Berichterstatters zustimmen wollen, die Hand zu erheben. - Das ist mit den
Stimmen der ÖVP und der SPÖ mehrheitlich so beschlossen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 38 der Tagesordnung zur Verhandlung.
Sie betrifft die Oberflächenherstellung im Stadtentwicklungsgebiet 22.06 im
Zusammenhang mit dem U-Bahn-Abschnitt U2/10. Ich bitte den Berichterstatter,
Herrn GR Ing Peterka, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatter GR Ing Christian Peterka: Sehr geehrter
Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren! Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Ich eröffne die
Debatte. Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mahdalik. Ich erteile es ihm.
GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener Freiheitlichen):
Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Herr Vorsitzender! Werte Damen und Herren!
Die U2-Verlängerung und die dazugehörigen Oberflächenmaßnahmen stehen
ja wohl außer Diskussion, sie werden auch von uns mitgetragen, aber man darf
bei aller Freude über die U2-Verlängerung nicht, so wie das jetzt den Anschein
hat, die S80 vernachlässigen, beziehungsweise das Angebot ausdünnen oder gar
zwei Stationen auflassen, wie das im Moment geplant scheint, nämlich die
Stationen Lobau und Hausfeldstraße, wo es ja bei der Hausfeldstraße früher noch
geheißen hat, dass dort ein großer Knotenpunkt hinkommen wird. Dem scheint wohl
jetzt nicht mehr so zu sein, aber diese zwei Stationen sind extrem wichtig für
die verkehrsmäßige Erschließung dieses Bereiches. Die Station Lobau zum Ersten
für die Anrainer, die eines Verkehrsmittels, eines hochrangigen, verlustig
gehen würden, auch ihre Grundstücke würden entwertet werden, und zum anderen
ist es auch für Lobau-Besucher sehr wichtig, dass diese Station erhalten
bleibt. Bei der Hausfeldstraße stellt es sich ähnlich dar, obwohl es dort von
der Bevölkerungsentwicklung, von der Anzahl der Menschen, die jetzt schon dort
leben – es sind sicher zwischen 10 000 und 15 000 - nicht angebracht
wäre, diese Station aufzulassen, obwohl dort natürlich die U2-Station hinkommen
wird. Aber wenn man sich die Streckenführungen anschaut, vor allem von der
March zur Donau und auf der Donauquerung Richtung Süden, divergieren doch die
Streckenführungen der S80 und der U2 ganz deutlich und es gibt dort aus der
Bevölkerung eine breite Unterstützung sowohl im Bereich der Station Lobau als
auch im Bereich der Station Hausfeldstraße, dass diese zwei Stationen erhalten
bleiben sollen.
Darum haben die Freiheitlichen heute zwei Anträge vorbereitet, ebenso
wie auch wie die Grünen, deren
Anträge wir natürlich unterstützen werden, dass sich erstens der Gemeinderat
dafür aussprechen soll, dass die amtsführenden Stadträte für Finanzen,
Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke und Stadtentwicklung und Verkehr rasch
Gespräche mit den ÖBB aufnehmen sollen, um zum einen die Station Lobau der S80
und zum anderen die Station Hausfeldstraße der S80 zu erhalten. Bei beiden
Anträgen ersuchen wir um Zuweisung an die zwei zuständigen Ausschüsse. Ich
danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl:
Das Wort hat Herr GR Mag Maresch.
GR Mag Rüdiger Maresch
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Meine Damen
und Herren!
So erfreulich die Verlängerung der U-Bahn in die Donaustadt ist, so
schwierig wird es für viele BenutzerInnen der S80, weil - und das hat ja gerade
Kollege Mahdalik gesagt - jetzt auf einmal, und zwar am 2. Oktober 2010,
die S80-Station Lobau geschlossen wird.
Nun, was bedeutet das für die Menschen, die dort am Mühlwasser wohnen?
Sie haben zwei Möglichkeiten. Sie gehen einen Kilometer zur U2-Station
Donaustadtbrücke, oder sie gehen einen Kilometer zur Station Lobau. Also, wenn
die ÖBB, wenn die Stadt Wien mit Menschen so umgehen, die aus der Donaustadt
mit dem Öffi, in dem Fall mit der Schnellbahn, einem hochrangigen
Verkehrsmittel, in die Stadt fahren wollen, nun, dann Gute Nacht. Es kann nicht
sein, dass man zunächst einmal eine Station mehr oder weniger verkommen lässt -
sie ist völlig vandalisiert -, und dann sperrt man sie ganz einfach zu und die
Menschen müssen zu Fuß gehen oder besser gesagt, dann werden sie eben mit dem
Auto fahren.
Deswegen unser Beschlussantrag. Es geht darum, dass
die S80-Station eben nicht gestrichen wird, sondern weiterhin im
Halbstundentakt bedient wird. In formeller Hinsicht beantragen wir die
Zuweisung des Antrags an die Gemeinderatsausschüsse für Finanzen,
Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke sowie für Stadtentwicklung
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular