Gemeinderat,
56. Sitzung vom 27.01.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 85 von 93
1. August 2006 rechtskräftig verurteilt. Rechtskräftig verurteilt,
das heißt nun einmal, Verbrecher. Nur, dass man das klar sagt. Du wirst
verurteilt und bist ein Verbrecher, weil deswegen bist du ja verurteilt worden.
Das ist aber eher die Schiene Holocaust-Leugnung. Damit werde ich echt
nicht fertig. Da haben wir uns auch noch andere zusammengesucht. Nur damit das
klar ist, das ist keine Recherchearbeit von Monaten, das haben wir auf die
Schnelle gemacht. Das längere Recherchieren bei Ihnen würde wahrscheinlich eine
ganze Zeitung notwendig machen. (GR Mag
Johann Gudenus, MAIS: Bei Ihnen wahrscheinlich auch!)
Beim Peter Westenthaler werden Sie wahrscheinlich sagen, der gehört
nicht zu Ihnen, aber das wissen wir nicht so genau, wer bei Ihnen dazugehört
oder nicht. Verurteilt wegen falscher Zeugenaussage. (GR Dr Helmut Günther: Da war er ja nicht mehr bei der FPÖ!) Da
hört sich dann irgendwann der Spaß auf. Man geht zu Gericht und macht eine
falsche Zeugenaussage! Was ist denn das für ein Rechtsverständnis? Das muss ich
da sagen! Man geht vor Gericht und sagt einfach, was einem in den Sinn kommt!
Sechs Monate bedingte Haft am 18. Juni 2009. Und es sind noch Verfahren
anhängig. Er ist mit dem Auto gegen einen Polizisten gefahren.
Harald Vilimsky sitzt im Nationalrat, hat das BZÖ einen
„Gaunerverein" genannt und muss deswegen 3 000 EUR bezahlen. Das
kommentiere ich nicht, sonst kostet es mich auch Geld. (GR Mag Wolfgang Jung: Bitte, ich habe schon drei Strafmandate wegen
Falschparkens!)
Peter Rosenstingl ist acht Jahre im Nationalrat gesessen und hat alle
möglichen Funktionen gehabt. Ein Betrüger ersten Grades, einfach ein
Schwerkrimineller. Gewerbsmäßiger Betrug, Untreue. Gesamtschaden damals über
50 Millionen Schilling. Das ist sogar heute noch viel, immer noch
3,5 Millionen EUR. Am 19. Februar 2002 hat man ihn dann
freigelassen. Okay, er ist krank, aber vorher waren 24 Verhandlungstage. Dafür
müssen Gerichte und die Polizei arbeiten und Sie sagen immer, die haben anderes
zu tun. Ja, die hätten anderes zu tun, wenn die FPÖler nicht zum Teil kriminell
wären! Das ist Ihr Problem! (Beifall bei
den GRÜNEN.)
Es hört leider nicht auf, aber die Zeit läuft ab. Ferdinand
Spielberger, FPÖ-Stadtrat in Graz: 2003 rechtskräftig verurteilt. Dieses Mal
sexuelle Übergriffe mit den Sekretärinnen. Zwei Frauen haben ihn angezeigt. Da
gibt es irgendwelche Bilder, wie sie nackt oder halbnackt gekleidet über den
Bürobänken liegen und da gibt es irgendwelche Übergriffe dazu.
23 000 EUR, vier Monate. Man hat ihm eh eine Abfertigung von
20 000 EUR nachgeworfen. Damit hat er das zahlen können. Wieder ein
FPÖ-Politiker.
Nehmen wir uns den Nächsten her. Die Magda Bleckmann nehme ich nicht,
weil das würden die FPÖler machen. Die machen das so. Die machen ein Stigmata
aus der Familie. Wenn der Ehemann einer Nationalrätin einen Banküberfall macht
und dabei zu Tode kommt, dann muss man das nicht unbedingt ihr anhängen. Sie
würden das genauso machen. Die lassen wir aus, weil wir genug andere haben.
Ernest Windholz: Nicht wegen „Unsere Ehre heißt Treue!"
verurteilt, sondern wegen Körperverletzung. Was ist das? Die gehen schlagen,
die gehen vor Gericht, die lügen dort, die unterschlagen Geld. Das ist ja ein
Krimi! Einer nach dem anderen!
Ich bin nicht fertig. Der Uwe Scheuch sagt, besoffen Auto zu fahren,
ist in Ordnung, obwohl er von seinem großen Vorbild gelernt haben müsste, dass
das ganz blöd ausgehen kann.
Walter Meischberger ist vom OGH wegen Anstiftung zur Steuerhinterziehung
verurteilt. Das sind Saubermänner. 160 000 Schilling Strafe bezahlt.
Gerhard Dörfler wird nicht verurteilt, weil er sagt, er versteht es
nicht. (Heiterkeit bei den GRÜNEN.) Er wird nicht verurteilt, weil da
wissen wir nicht genau, ob er strafmündig ist oder nicht. Ich glaube, er ist
nicht in der Lage, Landeshauptmann zu sein.
So geht es dahin, einer nach dem anderen. Ich werde mir die Mühe
machen, noch mehr zu suchen. Das war nämlich die Schnellrecherche, während ich
in der Bank gesessen bin. Es tut sich ein Sumpf auf! Und das sind Ihre Leute,
Abgeordnete, nicht irgendwelche Kleinen, Generalsekretäre, wichtige Leute,
Leute, die bei Ihnen in hohe Funktionen kommen! Ein Sicherheitsproblem! Man
kann Jugendlichen und Kindern nur raten, sich fern von kriminellen
Organisationen zu halten und sich fern von der FPÖ zu halten, weil ein Teil
davon kriminell ist! (Heiterkeit bei den
GRÜNEN.) Das ist mein Ernst! Ich muss darauf schauen, dass meine drei Buben
nie in Ihre Nähe kommen. Das wird genug Arbeit sein, weil Sie in dieser Stadt
überall auftauchen! (GR Mag Wolfgang
Jung: Haben Sie das auch gemacht?)
Was man auch noch fragen könnte, ist: Wo kommt eigentlich das Geld von
der FPÖ her? Offene Parteikassen gibt es nämlich keine. Sie inserieren derartig
viel und wir wissen, was es kostet und wir wissen, dass Sie in Wien nicht mehr
Parteienförderung als wir haben. Wer spendet Ihnen denn das Geld? Ich nehme ja
nicht an, dass es aus Banküberfällen kommt. Ich nehme ja nicht an, dass es aus
den Unterschlagungen kommt. Das will ich alles nicht unterstellen. Ich sage ja
nicht, dass irgendwelche Leute Provisionen abkassieren, wenn die BUWOG verkauft
wird und das Geld vielleicht zurückfließt in die Kassen der Partei. Das sage
ich ja alles nicht. Das sage ich alles nicht. Aber woher kommt denn das Geld?
Alles redlich eingenommen? Warum kann man es dann nicht herzeigen? Der Verdacht
ist und muss sein, wenn ich sehe, wie viel kriminelle Energie bei Ihnen drinnen
steckt, muss ich fast annehmen, Sie sagen deswegen nicht, woher das Geld kommt,
weil Sie es nicht redlich erworben haben. Das muss ich annehmen. Das sind ja
Serien. Ich weiß nicht, für wen von denen Sie sich entschuldigen werden.
Jetzt zitiere ich einmal eine ÖVP-Zeitung aus
Niederösterreich. Die muss ich auch noch anführen. Das
ÖVP-Gemeindevertreterblatt in Niederösterreich, also nicht ich, sagt das. Da
lese ich nur vor. FPÖ-Politiker im Bund. G'schmackig, wirklich g'schmackig.
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