Gemeinderat,
53. Sitzung vom 24.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 54 von 101
wird mit vielen Maßnahmen umrankt, und ich bin sehr zuversichtlich,
dass wir 2010 in unserer Integrationsarbeit weiterhin sehr erfolgreich sein
werden!
Ich möchte aber auch noch auf ein paar einzelne Fragen beziehungsweise
Anmerkungen in der Diskussion konkret eingehen.
Kollegin Matiasek! Betreffend Tierschutzbereich, Kollegin Krotsch hat
schon einiges beantwortet. Das Tierschutzkompetenzzentrum ist eine Sache, die
uns beschäftigt und die sehr viel mit Qualität im Tierschutz und mit der
Weiterentwicklung von Tierschutz zu tun hat. Ich kann Ihre Frage beantworten:
Da bleiben wir dran!
Was die Runden Tische zum Thema Fiaker betrifft, möchte ich
feststellen, dass Ihre Forderung ein bisschen zu spät gekommen ist! Wir reden
schon seit einem Jahr miteinander. Wir haben de facto einen solchen Runden
Tisch. Und betreffend Pferdekarusselle sind wir mit der MA 60 in einer
sehr engen Verbindung, und da gibt es auch entsprechende Kontrollen.
Im Zusammenhang mit Ihrem Integrationsbild möchte ich Ihren vielen
negativen Geschichten jetzt eine Geschichte entgegenstellen, und es
interessiert mich, was Sie letztlich dazu sagen. In Ihrer politischen
Argumentation gehen Sie immer stärker in Richtung Auseinanderdividieren der
Gesellschaft. Während Sie früher eine ganz klare Haltung gegen Integration und
Zuwanderung gehabt haben, unterscheiden Sie mittlerweile zwischen den guten und
den schlechten ZuwanderInnen, was ich an sich schon vom menschlichen Aspekt für
unglaublich verachtenswert halte! Ich meine, es geht immer wieder darum, sehr
gut auf die Menschen zu schauen und sich anzuschauen, was sie mitbringen. Sie
diskutieren aber selbst gelungene Beispiele der Integration mit uns hier immer
wieder auf der Defizitebene.
Es wird sehr stark auch darum gehen, dass wir uns hier in dieser Stadt
verständigen, was Migrationshintergrund ist und bis wohin der
Migrationshintergrund geht. Wenn nämlich Kinder von Menschen, die schon in der
zweiten Generation hier leben, einen sozialen Aufstieg machen und immer noch
darunter leiden, dass man ihnen nicht dieselben Chancen gibt, sondern ihnen – ganz
im Gegenteil – permanent mit ausländerfeindlichen Parolen
entgegentritt, dann ist das letztlich auch ein Ergebnis der Polemik, mit der in
dieser Stadt im Integrationsbereich agiert wird, und das muss ich massiv
zurückweisen! (Beifall bei der SPÖ.)
Kollege Ulm! Betreffend die Personalsituation haben wir die Tatsache
schon oft diskutiert, dass es keine Ruhestandsversetzung aus Willkür in dieser
Stadt gibt. Vielmehr gehen allen Ruhestandsversetzungen lange und intensive
Untersuchungen und Gutachten voraus.
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal in Erinnerung bringen:
33 600 Menschen in dieser Stadt leisten schwerste Arbeit. Da kann man
nicht davon reden, dass man jemanden dann einfach an eine andere Stelle
versetzt, wo er dann locker bis zum Pensionsantrittsalter arbeiten kann. Das
ist eben nicht möglich! Das ist auch im Bereich der Krankenstände eine große
Herausforderung für diese Stadt. Erstens rechnen wir nämlich die Krankenstände
vom ersten Tag an und nicht erst ab dem Zeitpunkt, wenn man eine
Krankenstandmeldung braucht. Zweitens möchte ich etwas festhalten, was Sie nie
sagen, dass nämlich zum Beispiel 20 000 Menschen in dieser Stadt kein
einziges Mal krank sind. Drittens versuchen wir, den Menschen für den Fall,
dass sie krank sind, schon präventiv, aber auch danach Unterstützung zu geben.
Wenn es aber einmal nicht mehr geht, dann geht es eben nicht mehr! Und
die Leute finden es auch nicht lustig, in Pension zu gehen, denn sie sind ja
mit massiven Abschlagszahlungen konfrontiert.
Ich lasse nicht zu, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der
Öffentlichkeit immer als dauerkrank und frühpensioniert dargestellt werden! Es
sind das engagierte Menschen, die Tag für Tag dafür arbeiten, dass in dieser
Stadt alles gut funktioniert! (Beifall bei der SPÖ.)
Von der Lebensqualität wollen Sie nie etwas hören, weil Ihnen die
Studie nicht taugt. Das ist mir aber wirklich wurscht. Ich meine, man kann
nicht oft genug sagen, dass diese Stadt die Stadt mit der höchsten
Lebensqualität ist, und unsere Beschäftigten leisten einen Beitrag dazu. Darauf
können wir stolz sein! Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit bei all meinen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ganz herzlich bedanken! Sie bringen Wien zum
Funktionieren. Das ist nicht selbstverständlich, das bedeutet großes Engagement
und täglichen Einsatz, und dafür sage ich ein ganz herzliches Dankeschön! (Beifall
bei der SPÖ.)
Eigentlich ist das pauschal auch gleich meine Antwort auf die
Ausführungen der Kollegin Antonov. Ich möchte Ihnen nur sagen: Als
Personalstadträtin schäme ich mich nicht, sondern ich bin als
Personalstadträtin sehr stolz darauf, wie gut diese Stadt funktioniert! Ich
finde, es ist nicht in Ordnung, wenn Sie den Weg des permanenten
Auseinanderdividierens wählen! Betreffend Krankenstand an sich gibt es von uns
eine klare Zusage: Wir werden definieren, was geht und was nicht geht. Daran
haben sich dann alle zu halten, und wer sich nicht daran hält, wird letztlich
auch Konsequenzen spüren.
Zum lustigen Hörspiel über Emil möchte ich nur kurz etwas sagen: Ich
kann jetzt nur für mich sprechen, denn ich kenne diesen Fall nicht. Die
Umweltsprecherin der SPÖ ist auch unsere Menschenrechtsbeauftragte, die
hervorragende Arbeit leistet. Das einmal zur Reputation der Kollegin Penny
Bayr.
Ich meine, es ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig, dass wir alle
uns sehr intensiv mit der Jugend auseinandersetzen. Ich tue das. Ich treffe
viele Schulklassen, ich lade Schulklassen zu mir ein, und ich glaube, dass der
Dialog mit der Jugend auch in dieser Frage sehr wichtig ist, und zwar auch
deshalb, weil die jungen Menschen einmal unsere Stadt gestalten werden.
Wenn wir heute über die Frage der Ausbildung und der
gleichen Chancen von Kids mit Migrationshintergrund gesprochen haben, dann muss
ich sagen: Wir leben in einer Stadt, in der zum jetzigen Zeitpunkt fast
50 Prozent Kinder mit so genanntem
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