Gemeinderat,
52. Sitzung vom 30.10.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 95 von 95
Universitäten ein Studium beginnen, was ja grundsätzlich auch zu
begrüßen ist, weil wir auch da mit 18 Prozent einen Akademikermangel haben
und im internationalen Vergleich hinterherhinken.
Wir haben, die Kollegin Smolik hat gemeint, ein Bild von
KindergärtnerInnen, die ein negatives Image haben. Das kann ich überhaupt nicht
nachvollziehen. Ich habe persönlich und ich kenne das auch aus allen
Gesprächen, die ich führe, nur ein positives Image von KindergärtnerInnen und
von -pädagogInnen in diesem Bereich. Ich habe noch nie etwas Negatives gehört.
Wir haben natürlich auch einen gesetzlichen Auftrag, den wir in den städtischen
Kindergärten nach wie vor übererfüllen.
Wien tut einiges und das ist auch schon länger ein Thema, Kollege
Wutzlhofer hat es auch erwähnt. Ich sage das nur mehr im Gesamten: Wir haben im
Jahr 2009/2010 insgesamt 14 Klassen nur im Rahmen dieser College-Lehrgänge,
also der aufbauenden Lehrgänge, und dann kommt auch noch die normale
Ausbildungsschiene dazu. Das heißt, da ist in den kommenden Jahren der
zusätzliche Personalbedarf, den es ja gibt, sicher abgedeckt und es gibt ja
auch eine Ausbildungsoffensive für die privaten Träger, die schon in
Vorbereitung ist. Diese Abdeckung und dass es zusätzliches Personal geben wird,
das zur Verfügung steht, garantiert schon eine fünfjährige Verpflichtung für
diese College-Lehrgänge, die schon seit dem Jahr 2008 stattfinden.
Das Thema Entlohnung ist natürlich auch schon länger ein Thema und
schon längst ein Thema, denn, wie es auch der Bürgermeister in der
Anfragebeantwortung gesagt hat, gibt es ja bereits Gespräche mit der
Personalvertretung. Ich möchte aber noch einmal erwähnen, dass es schon auch
Verbesserungen in der Vergangenheit gegeben hat, nämlich als damals das erste
Mal mit Matura abgeschlossen wurde, wurden auch die KindergartenpädagogInnen in
eine höhere Verwendungsgruppe, in eine bessere Verwendungsgruppe eingestuft und
zwar nicht nur die, die mit Matura abgeschlossen hatten, sondern alle
KindergärtnerInnen wurden damals transferiert. Und Wien ist, was wir eh auch
immer wieder sagen, bei den Einstiegsgehältern natürlich im Mittelfeld, bei den
Ausstiegsgehältern ist es aber im absoluten Spitzenfeld und das wird sicher
eine Richtung sein, in die die Personalvertretung auch verhandeln wird, dass es
höhere Einstiegsgehälter gibt und eine flachere Gehaltskurve, die wir auch in
vielen Bereichen in ganz Österreich und auch in Wien immer wieder diskutieren.
Es gab auch kurzfristige Maßnahmen. Im Jahr 2008 gab es Remus für die
PädagogInnen und für die AssistentInnen. Es gab eine Inflationsabgeltung, die
in den letzten Jahren immer über der Inflation gelegen ist, natürlich auch
deshalb, weil wir wissen, dass die PädagogInnen und die AssistentInnen eine
ganz wertvolle und nicht immer einfache Arbeit tun. Wenn man mit Kindern zu tun
hat, dann weiß man, dass das nicht immer so einfach ist und dass das durchaus
auch belastend sein kann.
Aber ich glaube, insgesamt ist es so ein wesentlicher Punkt, dass man
die ganze Ausbildung auf neue Beine stellen muss. Das muss man auf Bundesebene
im Rahmen einer universitären Ausbildung machen, auf einem universitären Level,
wo alle pädagogischen Berufe zusammengefasst werden, wo man modulartig auch
aufbauen kann, wo ein Wechsel zwischen Kindergarten, Volksschule und
HortpädagogInnen möglich ist und dafür müssen wir einfach auch auf Bundesebene
kämpfen. Ich glaube, da sind wir uns hier im Gemeinderat alle einig. Es gibt
die Notwendigkeit von unzähligen Notwendigkeiten von Reformen im
Bildungsbereich, im Kindergarten, in der Schule und an den Universitäten, wie
wir es heute ja auch wieder gesehen haben. Die Ausbildung ist ein ganz
wesentlicher Teil davon und nicht nur die Ausbildung von den Kindern, von den
SchülerInnen oder von den StudentInnen, sondern auch ganz wesentlich die
Ausbildung von den PädagogInnen. Es wäre eigentlich gar nicht so schwer. Es
gibt hier mehrere Parteien, die für eine Ausbildung auf einer universitären
Basis sind, man müsste nur auf Bundesebene auch endlich etwas tun. Ich denke mir,
machen wir das, dann ist ein ganz wesentlicher Bereich auf richtige Beine
gestellt und ich hoffe, dass dann noch viele andere Bereiche im Bildungssektor
folgen werden. - Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort ist niemand mehr
gemeldet. Die Debatte über die Beantwortung der Dringlichen Anfrage ist somit
beendet.
Wir kommen gleich zur Abstimmung über die beiden von den GRÜNEN
eingebrachten Beschluss- und Resolutionsanträge. Beide sind in formeller
Hinsicht Zuweisungsanträge an den Ausschuss für Integration, Frauenfragen,
Konsumentenschutz und Personal.
Der erste betrifft die Erhebung von Krankendaten in so genannten
Rückkehrgesprächen. - Wer dafür ist, bitte um ein Zeichen der Zustimmung. – Das
ist einstimmig so beschlossen.
Und der zweite, Besoldungsschema für KindergartenpädagogInnen. - Wer
dafür ist, bitte ebenfalls um ein Zeichen der Zustimmung. – Beide einstimmig so
beschlossen.
(Ende der öffentlichen Sitzung um 19.11 Uhr.)
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