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Gemeinderat, 49. Sitzung vom 24.06.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 32 von 89

 

Überlastung.

 

Wir haben in der Zwischenzeit in den vergangenen fünf Jahren Gott sei Dank einen guten Zustieg und Zugewinn an öffentlichen Verkehrsteilnehmern - das wird auch von der Stadt Wien immer wieder gelobt - und das lässt mich zweifeln, ob die Prognose, die 2004 für 2025 gemacht worden ist, heute noch stimmt. Ich bezweifle das sehr.

 

Und daher verlangt die Österreichische Volkspartei, dass der Hauptbahnhof mit einer zweiten U-Bahn-Linie verbunden wird, und wir bringen diesbezüglich auch einen entsprechenden Antrag ein. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Eine zweite U-Bahn-Linie, die nicht unbedingt nur in einer direkten Verbindung der U2 liegen muss, wo die Streckenführung der U2 zur Gänze geändert werden muss, es könnte auch eine andere sein, aber ich kann mir auch vorstellen, dass die U2 die Gudrunstraße erreicht, aber trotzdem in einem Bogen zum Hauptbahnhof geführt wird. Ich weiß, dass das verkehrstechnisch nicht die Idealvariante ist, aber wenn ich mir anschaue, wie viele Personen davon betroffen sind, dann glaube ich, dass das trotzdem eine gute Variante wäre.

 

Aber ich möchte auch nochmals die andere Variante dazu einbringen, die wir auch schon des Öfteren vorgeschlagen haben. Wenn Sie nicht zum Schluss kommen, dass die U2 dorthin unmittelbar gelegt werden muss, dann überlegen Sie sich, einen Ast der U6 dorthin zu führen. Überlegen Sie sich eine U6 von der Gumpendorfer Straße abzweigen zu lassen, und auf der alten Otto-Wagner-Trasse dorthin zu führen.

 

Aber, wie gesagt, in der konkreten Streckenführung wollen wir uns nicht festlegen, aber wir erwarten uns von einer Partei, die hier in Verantwortung ist, dass sie ernsthaft alle Möglichkeiten prüfen lässt und dass wir uns dann gemeinsam die Ergebnisse anschauen, sodass wir wirklich allen, die beim Hauptbahnhof in Zukunft ankommen werden, auch eine entsprechende Anbindung an das innerstädtische Verkehrsnetz bieten können.

 

Denn überlegen Sie sich: Wenn der Hauptbahnhof nicht entsprechend an das innerstädtische Verkehrsnetz angebunden ist, dann versäumen die Menschen im innerstädtischen Verkehrsnetz die Minuten, die uns die Bahn gerade mit Milliardeninvestitionen von Wien nach Salzburg sichert und zur Verfügung stellt. 20 Minuten soll die Zeitersparnis durch die Hochleistungsstrecke Wien – Salzburg betragen. Wenn Sie von den Bezirken 16, 17, 18, 19 danach mit den unzureichenden Verkehrsmitteln zum Hauptbahnhof fahren müssen und dort diese Minuten wieder verlieren, dann werden all die Einwohner aus diesen Bereichen in Zukunft das Auto nehmen, um nach Salzburg zu fahren und nicht den Zug nehmen, wenn Sie ihnen das Angebot nur vom Hauptbahnhof geben. (GR Dr Herbert Madejski: Da fährt er drei Stunden auf der Autobahn, das allein ist schon schwierig!) Wenn, Herr Kollege Madejski, Sie eine Alternative haben, mit dem Auto schneller in Salzburg zu sein als mit der Bahn, dann werden Sie das Auto nehmen, und daher muss die Bahn ein entsprechendes Angebot bieten, (GR Dr Herbert Madejski: Ab drei Stunden!) damit Sie schneller in Salzburg sind. Also, zwei Stunden wird das Ziel sein, das Sie erhalten müssen, 2 Stunden, 2 Stunden 15, maximal 2 Stunden 30 mit einer anderen Abreise von Wien. Alles andere machen Sie mit dem Auto schneller. Wenn Sie das nicht im innerstädtischen Verkehr und im Hochleistungsnetz zur Verfügung stellen können, wird sogar mancher bisheriger Zugfahrer auf das Auto umsteigen oder der Autofahrer wird sein Auto weiterhin nützen, und dann bringen uns die Milliardeninvestitionen nämlich nichts.

 

Und das ist der Punkt, bei dem wir Einspruch erheben müssen, wenn wir nicht dazu kommen, dass am Hauptbahnhof ein weiterer U-Bahn-Anschluss dazukommt.

 

Meine Damen und Herren, wir werden dort ein großes Stadterweiterungsgebiet haben, das wurde heute schon gesagt, es wird dort unter anderem die Zentrale der Erste Bank hinkommen, es wird dort weiters die Zentrale der ÖBB hinkommen, wir werden dort 5 000 Wohnungen für 13 000 Menschen errichten, wir werden dort 20 000 Arbeitsplätze zusätzlich errichten und wir haben unmittelbar daneben noch die Aspang-Gründe, die auch ausgebaut werden mit weiteren 2 000 Wohnungen für 5 000 Bewohner und weiteren 8 300 Arbeitsplätzen.

 

Im Großen und Ganzen wird, wie schon öfters gesagt, es sich dort um ein Gebiet handeln in einer Größenordnung von St Pölten, und diese Größenordnung von St Pölten verdient sich auch, dass sie entsprechend angebunden wird. Eben nicht nur über das öffentliche Verkehrsnetz, das heißt, Ausbau der U-Bahn, einer weiteren U-Bahn-Linie und Intervallverdichtung bei den Schnellbahnen, aber das heißt auch im Individualverkehr.

 

Ich zeige Ihnen nur ein Bild, das sie gerade in der letzten Stadtentwicklungskommission gezeigt haben, nämlich wie futuristisch das künftige Hauptbahnhof-Gelände ausschauen soll, mit zwei großen Türmen mit jeweils 88 m. Das Schöne an diesem Bild ist, dass es offensichtlich fast Grüngebiete sind. Sie sehen auf diesem Bild, glaube ich, sechs Autos insgesamt eingezeichnet, die Straße führt unmittelbar am Gürtel vorbei, und dahinter sehen Sie schon nur mehr Grün angedeutet. Ich denke, hier haben die Planer offensichtlich schon das vorweggenommen, was wir von der Stadt schon lange fordern, nämlich eine Untertunnelung des Landstraßer Gürtels in diesem Bereich, sodass wir dort eine Oberfläche zustande bringen, die Fußgänger und Radfahrer den Hauptbahnhof auch wirklich erreichen lässt. (Beifall bei der ÖVP. - GR Dr Herbert Madejski: Ersatzstollen für die Autofahrer!) Meine Damen und Herren, es ist nämlich wichtiger, dass Sie die Autos unter die Erde legen und nicht, dass Sie die Menschen und die Radfahrer unter die Erde legen. Wir brauchen einen offenen Vorplatz, wir brauchen hier ein Gate für die kommende Stadt in der Größenordnung von St Pölten. Eine futuristische Stadt braucht auch moderne Zugänge und moderne Zufahrten, nicht nur im öffentlichen Verkehr, sondern auch im Individualverkehr und ich denke,

 

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