Gemeinderat,
48. Sitzung vom 22.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 104 von 118
der kulturellen Prioritätensetzung, woher der Wind
weht, weil es Bgm Häupl hier auch möglich macht, unser aller Steuergeld von den
Bürgern für linke Geschmacklosigkeiten zu verwenden! Während die
Gebührenschraube laufend nach oben gedreht wird, werden die Schulen kaputt
gespart, das Wohnen wird immer teurer, immer mehr Leute bekommen die Krise zu
spüren. Gleichzeitig hat man Geld für linke Geschmacklosigkeiten hier in Wien
bei Kulturvereinen, die eben von der SPÖ-Wien gefördert werden. (GR Marco
Schreuder: Kultur sind Arbeitsplätze ...!)
Es ist Bgm Häupl anscheinend vollkommen egal, wenn
linke Randgruppen und Minderheitenprogramme gefördert werden. Hauptsache, die
Freundschaft und die Ideologie passen, der Geschmack ist vollkommen Nebensache.
Man drückt auch bei der Finanzgebarung die Augen zu. Ich möchte hier einige
Beispiele erwähnen, wo die FPÖ selbstverständlich gegen die Subvention gestimmt
hat.
Zum Beispiel bekommt die Kunsthalle im
Museumsquartier 300 000 EUR jährlich. Da werden zum Beispiel
Ausstellungen wie „The Porn Identity" gefördert, „Expeditionen in die
Dunkelzone", wo ausschließlich pure Pornographie zur Schau gestellt wird. (Zwischenrufe bei den GRÜNEN.) Das
mag ja mehreren Leuten privat gefallen, aber es ist doch, bitte, ein
Widerspruch, für so etwas öffentliche Steuergelder zu verwenden und sie auch
auszugeben. Man sucht dort auch den künstlerischen Aspekt vergebens, aber der
Steuerzahler darf ganz tief in die Tasche greifen.
Immer wieder erregen die laufenden und geplanten
Aktivitäten in der Kunsthalle die Gemüter, wie zum Beispiel vor einigen Jahren,
als sich dort die mexikanische Künstlerin Teresa Margolles auf Kosten der
Steuerzahler profilieren durfte, indem sie die Darstellung eines toten Babys
präsentiert hat. Das wurde dem Steuerzahler stolz als Kunst präsentiert. Ich
weiß, das hören Sie nicht gerne. Aber das ist genau die Gewichtung im
Kulturbereich, die wir eben aus gutem Grund ablehnen, weil das nicht im Sinne
des Steuerzahlers sein kann, verehrte Frau Kollegin Ringler.
Das wurde also den Wienerinnen und Wienern stolz als
Kunst präsentiert, oder andere Geschmacklosigkeiten wie Vibratorspiele oder
missgebildete Säuglinge und weitere Sachen, die ich hier gar nicht erwähnen
darf, weil man sie mit Worten gar nicht mehr ausdrücken kann. Aber das, meine
sehr geehrten Damen und Herren, ist Ihre Kulturpolitik! Dafür werden
Hunderttausende oder auch Millionen an Wiener Steuergeldern ausgegeben, das ist
Ihre SPÖ-Kulturpolitik. Wahrscheinlich begeilt sich die linke Schickeria daran,
aber den Bürger, meine sehr geehrten Damen und Herren, stößt das auch ab! (Beifall
bei der FPÖ. - Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Na ja, ich glaube, die linke Kulturschickeria begeilt
sich sicherlich auch an den hundert türkischen Fahnen, eben auch beim
Museumsquartier, wo sich ein türkischstämmiger Künstler austoben durfte, sich -
ich zitiere - die kulturelle Hegemonie erkämpfen wollte und mit dem Halbmond
auf Rot deutsches Kulturgut erobern wollte, wie Herr Zaimoglu selbst gesagt
hat. Das mag die linke Kulturschickeria auch begeilen; ich glaube, der
Steuerzahler findet das eher letztklassig. Dafür wurden extra noch
40 000 EUR zur Verfügung gestellt. Wir Freiheitliche haben natürlich lautstark
dagegen protestiert.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die nächste
Geschmacklosigkeit hat Kollege Ebinger sehr gut aufgedeckt: „Pension
Fritzl" ... (GRin Inge Zankl: ... „begeilt" sich schon! - GR Dipl-Ing Martin Margulies: ... schon
gesagt! - Weitere Zwischenrufe bei SPÖ und GRÜNEN.) Na ja, wissen
Sie, es ist oft dasselbe, weil es wichtig ist. Es scheint Ihnen egal zu sein.
Sie sind ja auch ein Teil der linken Kulturschickeria, Sie begeilen sich
vielleicht daran. Aber uns ist es einfach zuwider, deswegen muss man es
aussprechen, Herr Kollege Margulies. (Beifall bei der FPÖ. - GR Dipl-Ing Martin Margulies: Diese Rede
haben Sie ...!)
Herr Kollege Margulies! Wenn Sie hier Reden zum
Rechnungsabschluss halten, dann wird sich auch einiges wiederholen. Das haben
Rechnungsabschlüsse so an sich. Aber man darf sich deswegen trotzdem nicht
verschweigen. (GR Dipl-Ing Martin
Margulies: Aber das war vorigen Monat und vor zwei Monaten! Das war
dieselbe Rede! - Gegenrufe bei der FPÖ.) Das glaube ich nicht.
„Pension Fritzl - eine Keller-Soap" im
3raum-anatomietheater: 150 000 EUR jährlich. Das mag Ihnen gefallen,
wenn Herr Kramar sein eigenes Stück beschreibt: „Im Keller unterm Teppich:
Tiefer geht es nicht mehr. Einfach: Nieder-Österreich". Weiter: „In der
‚Pension Fritzl' tummeln sich ... die bekanntesten und beliebtesten
Österreicher: Der Herr Fritzl, der Fritzlsohn, die Fritzltochter, die
Fritzlfrau." Das gefällt Ihnen wahrscheinlich sehr gut, Herr Margulies.
Aber das ist tatsächlich nichts anderes als eine Verhöhnung der Opfer, und so
etwas darf man mit unseren Steuergeldern nicht subventionieren! (Beifall bei
der FPÖ.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es ist auch
etwas politisches Gewissen gefordert in solchen Situationen, wenn Opfer
verhöhnt werden, wenn genau in dem Zeitrahmen, als der Prozess gelaufen ist und
Herr Fritzl zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, wegen Mordes durch
Unterlassung, Vergewaltigung, Sklaverei angeklagt wurde, gleichzeitig so ein
Stück mit unseren Steuergeldern subventioniert wird. (Zwischenrufe bei den
GRÜNEN.) Da ist doch, bitte, politisches Gewissen notwendig (GRin Mag Marie Ringler: Haben Sie
sich schon einmal den Deix angeschaut?), und das zeigt doch auch das wahre
Gesicht der Wiener Kulturpolitik. (GRin
Mag Marie Ringler: Haben Sie schon einmal darüber gelacht?)
Ja, ich lache über Deix sehr oft,
aber Deix bekommt ja, glaube ich, nicht für jedes seiner Bilder eine Subvention
der Gemeinde Wien, oder? Das muss man ein bisschen unterscheiden. (GRin Mag Marie Ringler: Freiheit der
Kunst! - Weitere Zwischenrufe bei den GRÜNEN.) Die Freiheit der Kunst -
wenn die Kunst frei ist, dann braucht sie auch keine Subvention, Frau Ringler!
Denn sonst ist sie nicht mehr frei, dann ist sie gebunden. Da
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