Gemeinderat,
48. Sitzung vom 22.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 118
lang arbeitslos, verdienen im Schnitt um
2 000 EUR mehr als andere. WAFF wirkt. Das Geld, das wir hier
investiert haben, ist gut investiertes Geld.
Wohnen und Dienstleistung, Daseinsvorsorge. Gerade
jetzt in Zeiten der Krise sind hier Stabilität und Sicherheit für die Menschen ganz
wichtig. Die preisdämpfende Wirkung der Wohnbaupolitik und des kommunalen
Wohnbaus ist ein international beachtetes Bespiel. Und dass die
Wohnbauförderung im Jahr 2008 einen Topwert erreicht hat, ist nur eine logische
Schlussfolgerung aus dieser politischen Schwerpunktsetzung.
Das alles ist im engen Zusammenhang mit der
Daseinsvorsorge, mit den Nahverkehrsangeboten, dem Wiener Wasser, mit den
Spitzenleistungen in der Entsorgung, in der Müllabfuhr zu sehen. All das sind,
wenn wir uns internationale Studien anschauen, warum Wien so gut dasteht, genau
die Punkte, die zeigen, dass die Qualität seitens der Wiener und Wienerinnen,
aber eben auch international anerkannt wird. Und das ist nicht zuletzt auch für
die Wirtschaft dieser Stadt, für Betriebsansiedlungen ein entscheidendes
Element.
Genauso wie – das ist vielleicht auf den ersten Blick
überraschend, ist es aber gar nicht – der Bereich Kunst und Kultur. Die
Qualität, die hier geboten wird und die wir auch weiter bieten werden, ist ein
unglaubliches Asset für unsere Stadt. Denn im Gegensatz zu anderen, die, wenn
es enger wird, in diesem Bereich sparen, haben wir im vergangenen Jahr hier
ebenfalls eine kontinuierliche Steigerung verzeichnen können. Ganz wichtige
Kulturprojekte sind damit umgesetzt worden. Wenn ich nur an das Filmpaket
denke, aber auch an die Bereiche des Off Theaters, „Cash for Culture“. Das ist,
denke ich, ein Bereich, der zeigt, dass dieses zusätzliche Geld gut eingesetzt
wurde.
Sehr
geehrte Damen und Herren! Dieser Rechnungsabschluss ist die solide Basis für
all unsere Anstrengungen, die wir in der zweiten Hälfte 2008 begonnen haben,
die wir 2009 kraftvoll fortsetzen und wenn nötig auch ganz sicher zukünftig
weiterführen werden, nämlich Mittel für Konjunkturbelebung in die Hand zu nehmen,
um den Menschen in dieser Stadt den Rücken zu stärken und Sicherheit zu geben.
All unsere Konjunkturmaßnahmen wären ohne diese konsequente Finanz- und
Wirtschaftspolitik in den Zeiten der Hochkonjunktur nicht möglich.
Handlungsfähigkeit und Stärke entstehen nämlich nicht durch Schnellschüsse,
sondern man erwirbt sie durch das Verfolgen einer konsequenten Strategie beim
Wirtschaften und Investieren. Die Stadt hat eine konsequente Strategie.
Dieser Rechnungsabschluss ermöglicht all das, was wir
jetzt brauchen. Er ermöglicht eine konsequente Unterstützung der kleinen und
mittleren Unternehmungen, von der Nahversorgungsaktion bis zur
Internationalisierungsförderung. Er ermöglicht das weitere Vorangehen bei
unseren Sozialmaßnahmen, den weiteren Ausbau der sozialen Hauptstadt
Österreichs in die bestmögliche Versorgung der Menschen in den Spitälern und
Pflegeeinrichtungen. Er ermöglicht verstärkte Investitionen in Innovation, in
Forschung und Wissenschaft, denn – ich kann es gar nicht oft genug sagen – hier
sind die Jobs der Zukunft, und hier liegt das Geheimnis eines hoffentlich bald
kommenden Aufschwungs.
Der Rechnungsabschluss ermöglicht uns starke Signale
in der Bildungspolitik, in der Kinderbetreuung, wie das Beispiel des
Gratiskindergartens eindrucksvoll zeigt. Er ermöglicht uns gleichzeitig eine
intensive Weiterverfolgung all unserer Bemühungen, die Wiener Infrastruktur des
21. Jahrhunderts zu schaffen und weiter auszubauen.
All das führt in seiner Gesamtheit zu einer starken
Unterstützung des Arbeitsmarktes, das führt nicht nur für die Wiener und
Wienerinnen – mehr als 200 000 Menschen in dieser Stadt arbeiten und leben
im Umfeld – zu neuen Arbeitsplätzen, neuen Kinderbetreuungsplätzen, sodass die
Menschen hier wirklich auch davon profitieren.
Wien ist heute, 20 Jahre nach 1989 und dem
Verschwinden einst undurchdringlicher Grenzen und Mauern, eine beachtete
internationale Wirtschaftsdrehscheibe geworden, ein kulturelles Zentrum, eine
Stadt, die Menschen anzieht, eine Stadt, die wächst.
„Da sein. Stark sein. Stadt sein.", das war der
sehr treffende Slogan des diesjährigen Österreichischen Städtetages. Jawohl,
wir sind da für die Menschen, dafür sind wir gewählt, darin werden wir auch
nicht nachlassen, und der Rechnungsabschluss ist, denke ich, ein guter Garant
dafür, dass Wien stark ist und stark bleibt.
Aus diesen Gründen, sehr geehrte Damen und Herren,
ersuche ich um Unterstützung dieses Rechnungsabschlusses. Ich weiß, dass
natürlich die Opposition in vielen Fragen nicht unserer Meinung ist, aber ich
denke, man sollte doch die Tatsachen, die finanzpolitischen Daten, die Fakten,
die Entwicklungen, die internationalen Studien in dieser Diskussion nicht außer
Acht lassen und gerade in Zeiten, wo wir sehen, dass es für alle enger wird,
zusammenhalten.
In diesem Sinne möchte ich allen danken, die am
Zustandekommen dieses Rechnungsabschlusses in unermüdlicher Klein- und
Detailarbeit mitgewirkt haben, denn die großen Visionen und Strategien sind
immer nur Hand in Hand auch mit viel Detailarbeit möglich.
Allen voran danke ich unserem Finanzdirektor Richard
Neidinger und seinem Team, die supertolle Arbeit leisten, sodass wir auch in
den schwierigsten Situationen immer wieder Lösungen finden, und dies in einer
sehr positiven und freundschaftlichen Stimmung. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich danke allen Beamten und Beamtinnen, allen
Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen dieses Hauses für ihre tolle Arbeit. Denn
diese Zahlen wären nur nackte Zahlen und Papier, wenn es nicht sie gäbe, die
sie mit Leben erfüllen.
Ich danke Ihnen, sehr geehrte
Damen und Herren, für Ihre Aufmerksamkeit. Ich hoffe, dass wir spannende,
interessante, kontroversielle, aber im Endeffekt auf ein gemeinsames Vorgehen
abzielende Diskussionen erleben werden. In diesem Sinne bedanke ich mich nochmals
für Ihre Aufmerksamkeit. Danke schön. (Beifall bei
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