Gemeinderat,
46. Sitzung vom 29.04.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 31 von 113
wichtige Nachricht für die Wiener und Wienerinnen -,
dass die Wiener Linien alle ausschließlich Wien betreffenden Tarife nicht
erhöhen werden, sehr geehrte Damen und Herren. (GR DDr Eduard Schock: Wie lange gilt denn das, Frau Stadträtin? –
StR Johann Herzog: Bis 2010?) Die Wiener Linien werden weder die
Jahreskarte noch die Monatskarte noch die Wochenkarte erhöhen. (GR DDr Schock: Gilt das bis 2010? Gilt
das im Mai oder im Juni oder bis 2010? – GR Heinz Hufnagl: Das ist ein Schlag
für die FPÖ: keine Tariferhöhungen!) Es wird lediglich eine Preisanpassung
bei jenem Fahrschein geben, wo wir mit Niederösterreich und dem Burgenland im
Verkehrsverbund Ostregion verbunden sind und wo wir die Preisanpassungen, die
dort erfolgen, mitmachen müssen. Das heißt, lediglich beim Einzelfahrschein,
der im Verkehrsverbund Ostregion mit allen anderen mitgehen muss, gibt es eine
Preisanpassung von 10 Cent. Die Stammkunden - 95 Prozent der Fahrten,
die in Wien getätigt werden -, die Besitzer von Jahreskarten, die Besitzer von
Monatskarten, die Besitzer von Wochenkarten werden keine Preiserhöhung haben, und
damit beweisen die Wiener Linien, dass sie ein sozial verantwortungsbewusstes
Unternehmen sind und die Loyalität, die ihnen die Wienerinnen und Wiener
zeigen, mit dieser Aktion auch zurückgeben, sehr geehrte Damen und Herren. (Beifall
bei der SPÖ.)
Ich habe aber vorhin auch
noch einen dritten Aspekt erwähnt, der mir ganz wichtig ist: Dass wir die
Wiener Unternehmungen, vor allem die Klein- und Mittelunternehmen, ganz
besonders stärken müssen. Und auch hier gilt: kein Gießkannenprinzip, sondern
ganz gezielt und verantwortungsvoll diejenigen unterstützen, die es auch
brauchen. Denn dass Wien ein attraktiver Wirtschaftsstandort ist, das, denke
ich, und auch hier zitiere ich objektive Zahlen, beweist die Wiener
Ansieldungsbilanz 2008.
119 internationale Betriebe haben sich angesiedelt,
und viele Unternehmer und Unternehmerinnen sind nach wie vor, trotz der
wirtschaftlich schwierigen Zeiten, dabei, sich in dieser Stadt anzusiedeln.
Auch die ersten Monate dieses Jahres laufen erfreulicherweise sehr gut. Und wir
haben, um diese zu unterstützen und vor allem die Wiener Unternehmungen zu
unterstützen, auch die Schlagkraft der Wirtschaftsförderung erhöht. Ich darf
daran erinnern, dass im Budget für heuer die Wirtschaftsförderung um nahezu
30 Prozent erhöht wurde.
Wir haben in Forschung und Innovation investiert:
Gemeinsam mit Herrn Wissenschaftsstadtrat Mailath-Pokorny haben wir auch hier
Projekte präsentiert, und allein heuer sind es 20 Millionen EUR mehr,
die in diese Wissenschaft und Forschung fließen.
Wir machen Dampf in
Wien-Aspern. Gerade gestern haben wir im Präsidium des Wiener
Wirtschaftsförderungsfonds aus Mitteln des Konjunkturpaketes
5 Millionen EUR für die Entwicklung gerade zum Thema Forschung und
Technologie in Aspern beschlossen, aber auch zum Thema Energieeffizienz. Und
damit wird in Aspern ein Gesamtinvest von über 60 Millionen EUR
ausgelöst.
Sie wissen, dass wir in unserem Konjunkturpaket den
Tourismus unterstützen und dass wir auch für die Landwirtschaft - denn auch
diese darf man nicht unterschätzen als Arbeitsgeber hier in dieser Stadt - Geld
in die Hand genommen haben.
Wo wir alle wissen, dass die Unternehmen im Moment
Schwierigkeiten haben, das ist der Export. Auf Grund der internationalen
Vernetzung, von der Wiener Unternehmungen jahrelang profitiert haben, machen
wir natürlich jetzt auch die entsprechend negativen Entwicklungen mit. Und auch
hier wieder: Genau schauen, wo Hilfe notwendig ist! Nicht verantwortungslos das
Geld zum Fenster rausschmeißen, sondern ganz gezielt dort helfen, wo es
notwendig ist und wo es der Wiener Wirtschaft dient! - Wir stellen fest, im
Wohnbau kann es unter Umständen zu Schwierigkeiten kommen: Wir unterstützen. -
Wir stellen fest, im Tourismus gehen Zahlen zurück: Wir unterstützen. - Und
jetzt stellen wir fest, dass der Export ein Problembereich für die Wiener
Wirtschaft ist, und deswegen erhöhen wir unsere Exportförderung.
Sehr geehrte Damen und Herren! Wir übernehmen
zusätzliche Ausfallbürgschaften für zinsgünstige Exportkredite und stellen
zusätzlich Widmungskapital in der Höhe von insgesamt 20 Millionen EUR
zur Verfügung – zusätzlich zu den schon bisher vorhandenen beachtlichen
70 Millionen EUR. Wie vorher gesagt, arbeiten wir immer sehr eng auch
mit den Privaten zusammen, und auch hier handelt es sich um ein PPP-Modell mit
den Banken, denn die verdoppeln diese Summe, sehr geehrte Damen und Herren. Und
das gilt der Exportförderung von Wiener Klein- und Mittelbetrieben, und das ist
jetzt ganz besonders wichtig. (Beifall bei der SPÖ.)
Sehr geehrte Damen und Herren! Es gibt so viele
Maßnahmen, die wir gesetzt haben, dass die Zeit, die ich hier habe, gar nicht
ausreicht, sie alle anzusprechen. Ich habe versucht, die wichtigsten
anzusprechen, und vor allem die neuen, die wir heute dargestellt haben. Denn
wir wissen, die Krise wird leider keinen Bogen um Wien machen, und ich glaube,
wir haben im sehr, sehr breiten Bereich richtige Maßnahmen gesetzt.
Wir haben eine gute Basis in Wien, wir haben eine gute
dienstleistungs- und produktionsbasierte Wirtschaftsstruktur in dieser Stadt,
die sich sehr modern entwickelt hat.
Aber das Licht am Ende des Tunnels
ist noch nicht sichtbar, und wir werden noch einige Zeit mit dieser Krise leben
und gegen sie ankämpfen müssen. Sie ist nicht virtuell, diese Krise ist sehr
real. Wir dürfen sie nicht kleinreden, wir müssen sie auch sehr realistisch
betrachten. Aber wir müssen dagegen ankämpfen, wir müssen hier auch mit
Optimismus und vor allem miteinander die Auswirkungen dieser Krise bekämpfen.
Wir müssen Vertrauen in unsere eigenen Stärken haben, wir müssen als Stadt und
auch als politisch Handelnde Kurs halten, denn die Menschen erwarten zu Recht
Rückhalt und Zuversicht. Und gerade deswegen habe ich Ihnen heute diese
Maßnahmen kursorisch und auszugsweise noch einmal dargestellt und Ihnen die
neuen Maßnahmen präsentiert, die wir setzen. Denn wir lehnen uns nie
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