Gemeinderat,
45. Sitzung vom 26.03.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 43 von 106
sinnvoll, hier einen Mix
voranzutreiben, in verschiedenen Größenordnungen der Gemeindebauten. Zu den
Betriebskosten steht noch drin: Die Position öffentliche Abgaben, Müllabfuhr,
Rauchfangkehrer - und ich rechne noch Wasser- und Kanalgebühren dazu - macht
ebenfalls bereits 42 Prozent aus. Nichts anderes hat unser Klubobmann
immer vorgelesen. Das sind insgesamt 78,3 Prozent, Hausbetreuung und
Betriebskosten.
Meine Damen und Herren! Zum
Aufsichtsrat und zum Ende - über die Gewerbeberechtigung möchte ich gar nicht
reden, da haben wir jetzt ein Ei, weil natürlich Herr Jansky von sechs
Gewerbeberechtigungen drei oder vier, das weiß ich jetzt nicht genau, selbst
auf seinen Namen und auf Grund seiner Schulung hat. Er hat immer Schnellkurse
gemacht, etwa in Niederösterreich bei der Kammer über Schädlingsbekämpfung,
dann hat er eine beim Fach in Wien gemacht, da war er plötzlich
Gebäudereiniger. Wie er das alles in dieser Zeit gemacht hat - er war ja so
beschäftigt, wie er sagt -, weiß ich nicht. Auf jeden Fall hatte er die
Gewerbeberechtigungen.
Die haben sie jetzt nicht! Sie haben keine
Gewerbeberechtigungen, und der neuen Geschäftsführerin - das steht auch drin - hat
man keine Zeit gegeben, sich darüber zu erkundigen, ob es überhaupt eine
fachgerechte Ausübung ist. Sie ist als Geschäftsführerin persönlich haftend,
ihr hat man alle Gewerbeberechtigungen umgehängt, und sie steht jetzt im
Firmenbuch mit allen Gewerbeberechtigungen drin. Das ist aber nur eine
Randbemerkung.
Meine Damen und Herren! Der Aufsichtsrat kam im Jahre
2007 oder auch 2008 seinen gesetzlich vorgeschriebenen Sitzungsterminen nicht
nach. Genau dort wäre nämlich aufgefallen, dass gewisse Anschaffungskosten,
gewisse Ausschreibungen, gewisse Manipulationen und sonstige Sachen im
Unternehmen nicht rechtens waren.
Meine Damen und Herren! Ich darf Ihnen zum Schluss
etwas vorlesen; jetzt bin ich am Ende, aber eine Minute werden Sie mir
gestatten. Ein Absatz in der Kurzfassung, die am Anfang des
Kontrollamtsberichts steht und nicht einmal eineinhalb Seiten lang ist, ist so
unglaublich, dass ich ihn einfach vorlesen muss. Ich sage Ihnen das jetzt:
„Bei der Vereinbarung über die Betreuung der
Außenanlagen war zunächst eine einseitige Vertragsänderung durch den damaligen
Geschäftsführer der Wiener Wohnen Hausbetreuung feststellbar, auf deren Basis
die Verrechnung erfolgte. Hier konnte weder von der Hausbetreuung noch von der
Außenbetreuung eine als Preiskalkulation zu bezeichnende Berechnung vorgelegt
werden. Vom Kontrollamt konnte die Preisfindung nur anhand der Berechnungen
eines von Wiener Wohnen in Auftrag gegebenen Gutachtens über die Kosten der
Grünflächenbetreuung einer Wohnhausanlage nachvollzogen werden. Den dem
Gutachten zugrunde liegenden Ansichten einer gerechtfertigten Verdreifachung
der Kosten der Grünflächenbetreuung kann das Kontrollamt nicht folgen."
„Zu Beginn der Pflegesaison war auf Grund
mangelhafter Planung und nicht ausreichender Geräte und Materialien die
ordnungsgemäße Pflege der zu betreuenden Grünflächen in den Wiener
Gemeindebauten nicht möglich. Dieses Defizit konnte trotz getätigter Einkäufe
von Gerätschaften nicht mehr aufgeholt werden. Um den gestellten Aufgaben
annähernd gerecht werden zu können, beauftragte die Außenbetreuung für die
Betreuung der Grünflächen Fremdfirmen", über die schon geredet wurde.
„letztlich war aber auch der Einsatz von Fremdfirmen, die Grünflächen zu
betreuen, in der Pflegesaison 2007/08 als nicht zufriedenstellend zu bewerten
und führte zu einem Anstieg an Beschwerden der Mieter über Wiener Wohnen
Außenbetreuung und Hausbetreuung."
Schlusssatz - und der sollte zu denken geben, weil
das Kontrollamt sehr höflich formuliert, meine Damen und Herren: „Weitere
Feststellungen betrafen die mangelnde Sorgfaltspflicht des ehemaligen
Geschäftsführers bezüglich der Umsetzung der ihm übertragenen Aufgaben, den
Beschaffungsvorgang der Elektrofahrzeuge, die auf Grund des Konkurses des
Herstellers nur bedingt einsatzfähig sind, und die Wahrnehmung der
Kontrollfunktion des Aufsichtsrates."
Meine Damen und Herren, dem muss Abhilfe geschaffen
werden! Ich hoffe, dass der zukünftige Vizebürgermeister und Wohnbaustadtrat
das auch sehr ernsthaft in Betracht zieht.
Aber eines darf nicht passieren, Herr Stadtrat: dass
jetzt jene Leute, von denen man bei Wiener Wohnen annimmt, dass sie
Informationen - unter Umständen auch an mich oder an andere - weitergegeben
hätten, die Ersten sind, die man dort kündigt. Ich höre so etwas. Es geht um
etliche Personen, angeblich im Namen einer Umstrukturierung. Umstrukturierung -
gut, aber nicht auf Kosten von Leuten, von denen man annimmt, dass sie ehrlich
waren und vielleicht das eine oder andere auch in die Öffentlichkeit getragen
haben, aber nur zum Nutzen der Wienerinnen und Wiener Mieter, von 220 000
Gemeindewohnungsmietern!
Die habt ihr in den letzten Jahren vergessen! Ihr
habt euch auf Profit konzentriert, auf Freunderln, auf Fremdfirmen - kein
Mensch weiß mehr, wo -, ohne Kalkulation wurde gearbeitet. Dem ist ein Ende zu
bereiten, Herr Stadtrat und zukünftiger Vizebürgermeister! Ich hoffe - und
nehme es an, da ich dich kenne -, dass du das machst, aber hoffentlich sehr
bald, und nicht wehleidig bist. Und ich schaue mir an, wo Jansky jetzt
hinkommt. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm:
Nächste Rednerin ist Frau GRin Jerusalem. - Bitte.
GRin Susanne Jerusalem
(Grüner Klub im Rathaus): Meine sehr
verehrten Damen und Herren!
Klubobfrau Maria Vassilakou hat
bereits viel zum Schulbereich gesagt und auf den Punkt gebracht, worum es den
GRÜNEN geht. Ich möchte trotzdem in einigen Punkten noch etwas ausführen, weil
wir an den designierten Stadtrat natürlich eine ganze Reihe von Wünschen haben,
vor allem eine ganze Reihe von Vorschlägen und insbesondere die Vorstellung,
dass eine ganze Reihe von Problemen dieser Stadt in den nächsten
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