Gemeinderat,
42. Sitzung vom 19.12.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 114 von 115
Damen und Herren!
Wir diskutieren, wenn wir über die Entuziasm
diskutieren, über das Gartenbaukino und wir werden der Subvention von
400 000 EUR für das Gartenbaukino zustimmen.
Warum wir das tun: Wir haben in letzter Zeit diese
Subvention sehr oft mit einer Begründung abgelehnt, die ich noch einmal
wiederholen möchte, weil die Kritik bleibt. Unser Gedankengang war immer, das
Gartenbaukino ist wahrlich schwer baufällig, es braucht dringend eine
Renovierung und wir haben in einem Bereich subventioniert, wo wir nicht wissen,
wie lange es das Kino überhaupt noch gibt. Die Decke gehört dringend renoviert,
es regnet vielleicht bald einmal hinein. Das ist ein Riesenproblem und wir
haben die langfristige Perspektive des Gartenbaukinos nicht gesehen.
Deswegen stellen wir heute einen Antrag, und zwar,
dass der Gemeinderat den Herrn Stadtrat für Kultur und Wissenschaft beauftragt,
gemeinsam mit den BetreiberInnen des Gartenbaukinos bis Juni 2009 einen Plan
zur nachhaltigen Sanierung und Nutzung des Gartenbaukinos auszuarbeiten und
vorzulegen.
Warum stellen wir diesen Antrag? - Ich glaube, dass
gerade mit einer Renovierung, die ohnehin dringend notwendig ist und die man
dringend angehen müsste, auch die Nutzung des Hauses mitdiskutiert werden kann.
Ein Art-House-Kino zu bespielen, das 736 Sitzplätze hat, ist keine einfache
Aufgabe, das gebe ich schon zu, aber eine Herausforderung. Das wäre machbar,
wenn man es umbaut, wenn man es renoviert, wenn man sich überlegt, wie viele
Sitzplätze wir dort wirklich haben wollen, wie groß das Foyer sein soll,
inwieweit das mit dem Denkmalschutz vereinbar sein kann. Dann kann man auch
über andere Nutzungen des Hauses nachdenken. Man kann Kooperationen eingehen.
Warum gibt es zum Beispiel noch kein Kinokooperationshaus? Das wäre eine ganz
gute Idee für ein Kino. Deswegen stellen wir diesen Antrag.
Eines möchte ich an dieser Stelle schon laut und
deutlich betont haben, die GRÜNEN waren nie gegen das Gartenbaukino, waren
immer gerne im Gartenbaukino und haben dort auch applaudiert, wie der Herr
Stadtrat das im „Kurier"-Interview gesagt hat. Das stimmt. Wir haben immer
eine langfristige Perspektive für das Gartenbaukino gefordert und hoffen, dass
das mit diesem Antrag auch ermöglicht werden kann. - Vielen Dank. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als
Nächster am Wort ist Herr GR Ing Mag Dworak. Ich erteile es ihm.
GR Ing Mag Bernhard Dworak (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Frau Vorsitzende! Frau Berichterstatterin!
Meine Damen und Herren!
Ich werde es auch sehr kurz machen. Etliches ist ja
schon gesagt worden.
400 000 EUR für das Gartenbaukino, für die
Entuziasm GmbH, erscheinen uns in Anbetracht dessen, dass elf Art-House-Kinos
an Gesamtsubvention 400 000 EUR bekommen, relativ viel. Das heißt,
400 000 EUR müssen sich elf Kinos teilen, während das Gartenbaukino
allein für den Spielbetrieb von elf Monaten 400 000 EUR bekommt. Das
erscheint uns ungerecht. Obwohl, und das muss man sagen, die Art-House-Kinoförderung
von 300 000 EUR auf 400 000 EUR erhöht worden ist,
erscheint es uns immer noch zu wenig.
Leider auch in Anbetracht dessen, dass es einen
Kontrollamtsbericht vom Gartenbaukino gegeben hat, der durchaus nicht sehr positiv
ausgefallen ist, erscheint uns die gesamte Betriebsführung überlegenswert, wie
das in Zukunft gemacht wird. Durch die neue Geschäftsführung ab 1.12.2008 haben
wir große Hoffnung.
Wir glauben auch, dass das Gartenbaukino neu
überdacht werden muss. Wir haben zwar nur ein so ein großes Kino in Wien, aber
der bauliche Zustand ist durchaus schlecht und wir fordern ebenso eine
Renovierung und ein neues Konzept, wollen das aber nicht in einem eigenen
Antrag bringen. Wir würden auch einem Renovierungszuschuss in der nächsten Zeit
zustimmen, wenn es ein Konzept gibt, wie das Kino in Zukunft geführt werden
soll. - Ich danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zum Wort
ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin
hat das Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Dr Elisabeth Vitouch:
Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Ich möchte mir zwar nicht den Ruf zuziehen, das
letzte Wort haben zu müssen, aber bei diesem Antrag habe ich es nun einmal. (GR
Dr Herbert Madejski: Das ist schon so! Das fällt unentwegt auf!)
Was den Marco betrifft, muss ich sagen, du rettest
den Freund nicht mehr! Die Position der GRÜNEN zum Gartenbaukino war nicht
immer zustimmend. Das war eher so, nehmen wir es mit, lassen wir es da. Das hat sich das letzte große
Einsaalkino in Wien nicht verdient. (GR Marco Schreuder: Ein großer
Unterschied zwischen Subvention, Politik und Kino!) - Nicht ein großer
Unterschied, wir wissen, was die Position in der Vergangenheit war. Ich würde
mir im neuen Jahr, und das ist ein Wunsch, denn die Hoffnung stirbt zuletzt,
eine klare Position der GRÜNEN zum Gartenbaukino wünschen! (GR Marco
Schreuder: Die steht im Antrag!) Darüber werden wir im Ausschuss sicher
gerne reden.
Was die Renovierung betrifft, nur ganz kurz: Es gibt
in Wien Buchhandlungen, Blumengeschäfte, Tierhandlungen mit einem kulturell
hochwertigen wertvollen Konzept. Nichtsdestotrotz rückt auch dort die
Kulturabteilung nicht mit Kelle und Pinsel aus, um diese Blumengeschäfte,
Tierhandlungen, Buchhandlungen zu renovieren. (GR Dr Herbert Madejski: Was für Tierhandlungen?) Darüber muss man
reden. Das Gartenbaukino ist sicher einmalig in Europa und hat sich seine
Erhaltung verdient, aber wie das im Einzelnen aussehen wird und ob man baulich
von Seiten der Kultur wirklich eingreift, darüber muss erst entschieden werden.
(GR Marco Schreuder: Der Antrag ist auch an die Finanzstadträtin!)
Wie gesagt, ich hoffe, dass wir im
neuen Jahr zu diesem wundervollen Kino einen klaren Standpunkt von allen bekommen.
Am Geld soll es nicht mangeln, wenn der politische Wille da ist. Wien leistet
sich kommunale
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