Gemeinderat,
42. Sitzung vom 19.12.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 12 von 115
es eben wirklich viele Möglichkeiten eröffnet. Das
ist unbestritten.
Nicht ganz folgen kann ich Ihren Ausführungen, wenn
Sie von der Planung sprechen. Wir reden ja jetzt nicht mehr über vier Jahre,
sondern nur noch über ein Jahr, und wenn man laufend Neuerungen anpasst - das
hat das AKH gezeigt -, so wird das dann ein Projekt ohne Ende und mit hohen
Kosten. Also da kann ich Ihnen so nicht ganz zustimmen.
Aber für mich wäre jetzt noch etwas interessant, was
ich vorhin schon angesprochen habe. Es ist ja dem Vernehmen nach auch die Firma
War Impact mit involviert, die dort Superädifikate ... (VBgmin Mag
Renate Brauner: Es ist eben die Akustik so schlecht! Entschuldigen Sie, wenn
ich immer so schaue!) Ja, ist schon gut. (VBgmin Mag Renate Brauner: Ich verstehe es so schlecht da heraußen!)
War Impact. (VBgmin Mag Renate Brauner:
Ja, jetzt habe ich es verstanden!)
Es ist also immer wieder im Gespräch, dass diese
Firma jetzt mit involviert ist und dort auch Superädifikatsbauten errichten
soll. Inwieweit können Sie diese Aussagen bestätigen, oder was ist dieser Firma
dort tatsächlich zugedacht?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte,
Frau Vizebürgermeister.
VBgmin Mag Renate Brauner: Wie ich
vorhin schon sagte, sind wir hinsichtlich der Grundkonzeption und der Errichtung
der Therme mit den genannten Partnern einig. Es ist ja auch der Baufortschritt
schon sehr positiv. Ich erinnere mich an die Grundsteinlegung und daran, dass
das eine sehr beeindruckende Baustelle ist, die dort errichtet wird. Diese
Dimension war also deutlich zu erkennen, in dem Bereich der Kooperation, wie
wir bei dem Hotel vorgehen, das eben jetzt nach diesem geänderten Zeitplan
errichtet wird. Ich sagte auch, dass wir in Gesprächen sind und die beste
Lösung für die Stadt und für die Wiener und Wienerinnen suchen. Wir versuchen
eben, hier die bestmögliche Lösung für alle Beteiligten zu finden.
Ich darf nur, weil Sie jetzt das Beispiel AKH und
Planungen gebracht haben, dieses Beispiel ein wenig aufgreifen, weil ich
natürlich durch meine frühere Tätigkeit als Gesundheitsstadträtin schon auch
mit dem Herzen noch immer daran hänge. Ich glaube, dass das ein sehr gutes
Beispiel dafür ist, wie sich auch die Planung verändert hat. Die Zeiten, in
denen man gesagt hat, man macht einen Plan, der wird so durchgezogen, und wenn
es im Nachhinein Änderungen gibt, dann kann das auch zu Kostenexplosionen
führen, sind glücklicherweise vorbei. Die Planungen von Wien-Nord sind, wie man
jetzt sieht, ganz andere. Sie sind nämlich von vornherein sehr flexibel, sie sehen
ein modulares System vor, in dem jedes einzelne Modul auch während der
Planungszeit noch angepasst werden kann.
Das ist kein Zufall, denn wir reden in beiden
Bereichen von Gesundheit, im Spital natürlich viel deutlicher, und hier geht es
eher um Wellness, aber es ist doch dieselbe Richtung. In diesem Bereich gibt es
wahnsinnige Veränderungen, wahnsinnige Weiterentwicklungen. Wir müssen hier
wirklich immer sehr flexibel reagieren können, wir müssen adaptieren können.
Ich finde, dass gerade die Planung - wir alle haben jetzt das Projekt
vorgestellt bekommen und darüber auch in den Zeitungen gelesen -, dieser
flexible Zugang, dieser modulare Zugang ein ganz toller Fortschritt ist.
Das finde ich ein ganz, ganz tolles Konzept, und das
ist eben auch symptomatisch, wenngleich natürlich nur mit Abstrichen
vergleichbar. Wir sind uns einig, das eine ist direkte Gesundheitspolitik, das
andere ist Wirtschaftspolitik und Wellness, was hier angeboten wird. Aber von
der Grundkonzeption her, dass wir sagen, wir versuchen hier, möglichst flexibel
zu sein und das Bestmögliche für die Wiener und Wienerinnen herauszuholen, ist
es vergleichbar, und insofern glaube ich, dass sich seit dem AKH - Klammer auf:
glücklicherweise, Klammer zu - viel verändert und verbessert hat.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke.
- Wir kommen zur 3. Anfrage (FSP - 05731-2008/0001 - KGR/GM). Sie
wurde von Frau GRin Dr Pilz gestellt und ist an die Frau amtsführende
Stadträtin der Geschäftsgruppe Gesundheit und Soziales gerichtet. (Primar
Dr David, Leiter der forensischen Abteilung im Otto-Wagner-Spital, sagte im
Rahmen seiner Einvernahme vor der Untersuchungskommission zu den gravierenden
Missständen in der Wiener Psychiatrie am 11. Dezember 2008 aus, dass es in den
psychiatrischen Regionalabteilungen im Otto-Wagner-Spital "fakultativ
geschlossene Bereiche" gibt. Dies steht im Gegensatz zum Bekenntnis des
KAV, die psychiatrischen Abteilungen in Wien als offene Einrichtungen zu
führen. Sind Ihnen, Frau Stadträtin, diese Widersprüche in Ihrem Verantwortungsbereich
bekannt?)
Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Sehr
geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!
Sie sagen und fragen mich dahin gehend, dass Primar
Dr David, der Leiter der forensischen Abteilung, im Rahmen seiner
Einvernahme davon gesprochen hat, dass es in Regionalabteilungen des
Otto-Wagner-Spitals fakultativ geschlossene Bereiche gibt, und meinen, dies
stehe im Gegensatz zum Bekenntnis des KAV, die psychiatrischen Abteilungen als
offene Einrichtungen zu führen, und ob mir diese Widersprüche bekannt sind.
Frau Gemeinderätin, darin besteht genau gar kein
Widerspruch! Zu Ihrer Anfrage kann ich unmissverständlich klarstellen, dass
sich die Stadt Wien gesetzeskonform zur offenen Psychiatrie bekennt und diese
auch kompromisslos in den offen geführten psychiatrischen regionalen
Abteilungen praktiziert, am OWS und auch sonst. Es gibt eine einzige
geschlossene Abteilung, das ist die forensische Abteilung. Das hat auch Herr
Primar David genau so dargestellt.
Die psychiatrischen Abteilungen im
Wiener Krankenanstaltenverbund sind für die medizinische Behandlung und
Betreuung psychisch erkrankter Menschen eingerichtet und ausgestattet. Sie
sind, wie schon im Krankenanstalten- und Kuranstaltengesetz des Bundes völlig
gleichlautend mit § 60 des Wiener KAG vorgesehen ist,
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