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Gemeinderat, 40. Sitzung vom 26.11.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 15 von 46

 

wenn ich es einmal so sagen darf, eines 11 Milliarden EUR Konzerns. Halten Sie eine derartige Auffassung wirklich für sinnvoll und einen solchen Mitarbeiter noch für tragbar, der eine solche Meinung vertritt?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Bürgermeister.

 

Bgm Dr Michael Häupl: Herr Gemeinderat!

 

Ich bin nicht seiner Meinung, aber jetzt wieder jeden Mitarbeiter hinauszuschmeißen, der nicht meiner Meinung ist, würde zu weiteren Vereinsamungsprozessen führen. (Allgemeine Heiterkeit.) Aber Sie können sich darauf verlassen, dass sich meine Meinung dann durchsetzt.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Damit ist die 4. Anfrage beantwortet.

 

Die 5. Anfrage (FSP - 04658-2008/0001 - KFP/GM) entfällt wegen der heutigen Abwesenheit von GR Mahdalik.

 

Die 6. Anfrage (FSP - 04656-2008/0001 - KGR/GM) wurde von GRin Dr Sigrid Pilz gestellt und ist an die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Gesundheit und Soziales gerichtet. (Können Sie garantieren, dass gegenwärtig in den Psychiatrischen Abteilungen des Otto-Wagner-Spitals genügend Fachärztinnen und Fachärzte für Psychiatrie für die Patientinnen- und Patientenversorgung zur Verfügung stehen?)

 

Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!

 

Aus der Entwicklung der Jahre 2005 bis 2008 ist ersichtlich, dass sowohl die Anzahl der systemisierten Posten als auch die entsprechenden Vollzeitäquivalente bis zum heutigen Tag deutlich gestiegen sind. Für das Otto-Wagner-Spital lässt sich daher sagen, dass ausreichend Fachärztinnen und Fachärzte für Psychiatrie für die Patientinnen- und Patientenversorgung zur Verfügung stehen. Gegenüber 2007 sind es um 5,44 Vollzeitäquivalente mehr. Im Otto-Wagner-Spital standen allen psychiatrischen Abteilungen in den Jahren 2005 und 2006 rund 85 Dienstposten für ÄrztInnen zur Verfügung. Diese waren im Jahr 2005 mit rund 80 Vollzeitäquivalenten, im Jahr 2006 mit 78 Vollzeitäquivalenten besetzt. Die Dienstpostenzahl wurde bereits im Jahr 2007 um 3,5 Dienstposten und seit Oktober 2008 um 17 Dienstposten auf 105,5 Dienstposten für Ärztinnen und Ärzte erhöht. Im gleichen Zeitraum waren diese mit 101,75 Vollzeitäquivalenten besetzt. Der 18. Dienstposten wird ab dem 1.12.2008, also ab nächsten Montag, besetzt.

 

In den vergangenen Jahren haben Fachärzte und Fachärztinnen für Psychiatrie im Nachtdienst die Regionalabteilungen des Otto-Wagner-Spitals teilweise übergreifend betreut. In mehreren Gesprächen und vor allem auch unter Aufgreifen der konstruktiven Vorschläge und Ideen von Primarärztinnen und Primarärzten, von Ärzten und Ärztinnen des Mittelbaus, der Dienstplanverantwortlichen und der Teilunternehmensdirektion wurde ein gemeinsamer Weg erarbeitet, um schrittweise eigenständige Fachärztinnen und Fachärzte, Diensträder für alle Abteilungen zu ermöglichen. Die rechtlichen und dienstrechtlichen Vorkehrungen wurden dabei bereits getroffen.

 

Wichtig ist mir aber schon, wir leben in Wien und da ist es ganz besonders wichtig, um Relationen festzustellen, ein bisschen über den Tellerrand hinauszuschauen. Deshalb möchte ich darauf hinweisen, dass bereits vor der Schaffung zusätzlicher Dienstposten im Otto-Wagner-Spital im Schnitt 5,6 Betten pro Ärztin und Arzt zu betreuen waren. Durch die zusätzliche Systemisierung von Ärzte- und Ärztinnendienstposten konnte der Durchschnitt auf 4,75 Betten pro Ärztin und Arzt gesenkt werden. Was sagt uns das jetzt, 4,75? Das sagt uns natürlich, wenn es einfach nur so dasteht, nichts, sagt uns aber sehr viel im Vergleich. Daher möchte ich Ihnen die Vergleichszahlen, die Sie kennen, bringen. Trotzdem ist es wichtig, das festzulegen. Während im Otto-Wagner-Spital ein Arzt, eine Ärztin 4,75 Betten zu betreuen hat, sind es im Landeskrankenhaus Klagenfurt pro Arzt 8,54, in der Doppler-Klinik Salzburg in der I. Psychiatrie 5,79, in der II. Psychiatrie 10, in der Wagner-Jauregg-Klinik in der I. Psychiatrie 8,57, in der II. Psychiatrie 7,99. Ich wiederhole noch einmal, im Otto-Wagner-Spital sind es 4,75 Betten pro Arzt und Ärztin. Da sage ich, der Vergleich macht mich sicher!

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 1. Zusatzfrage wird von Frau GRin Dr Pilz gestellt.

 

GRin Dr Sigrid Pilz (Grüner Klub im Rathaus): Frau Stadträtin!

 

Sie haben jetzt eine Reihe von Zahlen vorgelesen, die offensichtlich mit der täglichen Wirklichkeit der Ärzte und Ärztinnen im Otto-Wagner-Spital relativ wenig zu tun haben, denn sonst wäre deren Schreiben nicht zu erklären, das die Dienstplanverantwortlichen der Regionalprimate 1 bis 6 zu Beginn dieses Monats November 2008 im Dienstweg an ihre Vorgesetzten mit dem Ersuchen um Weitergabe an Dr Herbeck und Dr Marhold gerichtet haben. Darin wird davon gesprochen, dass in den letzten zweieinhalb Jahren 20 Fachärzte das Haus verlassen haben, dass der Personalmangel in seinen Folgen - ich zitiere aus dem Schreiben: „... Nichtbesetzbarkeit von Dienstlisten, mangelnde Tagespräsenz, Doppelversorgung von Primariaten, Defizite in der Ausbildungsqualität, vermehrte Erschöpfung der Dienstmannschaften Burn-out-Krankenstände zu Folge hat und dass die Ärzte nicht mehr in der Lage sind, die geforderten Mehrleistungen zu erbringen und als Worst-Case-Szenario ..." - das schreiben nicht irgendwelche einzelne Querulanten, sondern die Dienstplanverantwortlichen – „... Schließung von Abteilungen und Verteilung des Personals und der Patienten und Patientinnen auf die restlichen Abteilungen."

 

Wie können Sie angesichts dieses Hilfeschreis Ihres Personals davon sprechen, dass wir gut aufgestellt sind?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Frau Gemeinderätin!

 

Ich habe Ihnen nicht irgendwelche Zahlen

 

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