Gemeinderat,
39. Sitzung vom 25.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 37 von 106
umgesetzt: innovatives Projekt Hietzing, Ottakring, in Liebhartstal I und Liebhartstal II sowie in Döbling.
2009 werden im Kuratorium Wiener
Pensionistenwohnhäuser zwei Generalsanierungen erfolgen: Das Haus Leopoldau
wird 2009 im Dezember fertig werden und das Haus Atzgersdorf im Juli.
Der Krankenanstaltenverbund – irgendjemand von meinen
VorrednerInnen hat das erwähnt – wird das Konzept der Palliative Care in allen
Geriatriezentren des Teilunternehmens 4 vorantreiben. Und gerade die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der städtischen Geriatriezentren waren
diejenigen, die internationale Preise für Palliative Care gewonnen haben, die
in diesem stationären Bereich spezielle Modelle für die Betreuung und Pflege
schwerstkranker und sterbender Menschen entwickelt und vorangetrieben haben.
Die Kernaufgaben des Fonds Soziales Wien in der
ambulanten Pflege und Betreuung beziehen sich auf Qualitätsprüfung analog den
Förderrichtlinien. In Umsetzung des Wiener Wohn- und Pflegeheimgesetzes wurden
hier einheitliche Tarifkalkulationssysteme entwickelt. Da wir wissen, dass ein
hoher Prozentsatz der pflegebedürftigen Menschen von Angehörigen gepflegt wird,
hat der Fonds Soziales Wien auch Programme für pflegende Angehörige entwickelt
und umgesetzt und sorgt dafür, dass die Leistungen in der ambulanten Pflege
ständig dem Bedarf und den Bedürfnissen angepasst werden.
Ich nütze diese Gelegenheit, um allen Partnerinnen
und Partnern und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch in diesem Bereich
Danke zu sagen. (Beifall von Gemeinderätinnen und Gemeinderäten der SPÖ.)
Im Rahmen der Frauengesundheit wurde das großartige
Projekt für Brustkrebsprävention für die Zielbezirke 15, 16 und 17 umgesetzt.
Die Mammographie-Screenings haben hier eine Steigerung um 33 Prozent
erfahren - im Vergleich zu den anderen Bezirken, wo es eine Steigerung auf Grund
der Bewusstseinsentwicklung um nur 3 Prozent gegeben hat.
Was das Jubiläum der Hotline Essstörungen betrifft,
so waren Sie ja selbst eingeladen, an der Präsentation dieser großartigen
Ergebnisse teilzunehmen.
Wir werden uns weiterhin mit den speziellen Anliegen
der Frauengesundheit auseinandersetzen, nicht nur in der Gender-Medizin,
sondern auch für zugewanderte Frauen, Frauen, die in unterschiedlichen
Gesundheitsfeldern Probleme haben, wie zum Beispiel mit weiblicher
Genitalverstümmelung, mit Adipositas-Erkrankungen. Hier werden
Mutter-Kind-Trainings, soziale Programme für sozial belastete Frauen und
Mädchen, für Migrantinnen sowie Gesundheitsangebote für wohnungslose Frauen
weiterentwickelt.
Ich danke auch hier Frau Prof Wimmer-Puchinger
und ihrem Team für dieses Engagement und für das professionelle Programm. Dass
Wien da ein beispielgebendes Frauengesundheitsprogramm fährt, ist, glaube ich,
kein Geheimnis. (Beifall bei der SPÖ.)
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Das ist, wie
gesagt, nur ein Teil dieser Leistungen. Alles in allem: ein ambitioniertes
Programm, ein Programm der konkreten Schwerpunkte und des nachhaltigen Ausbaues
der Strukturen. Wien wird also auch im nächsten Jahr dem Ruf gerecht werden,
den unsere Stadt zu Recht hat, eine Stadt zu sein, in der Gesundheitsversorgung
und -betreuung auf dem höchsten Niveau für alle garantiert sind.
Meine sehr geehrten Damen und Herren von der
Opposition! Wenn Sie klare Konzepte für die Verbesserung und Entwicklung der
Gesundheits- und Sozialstrukturen für die Wienerinnen und Wiener für notwendig
und richtig halten, dann stimmen Sie bitte diesem Voranschlag zu. (Beifall bei der SPÖ.)
In den letzten zehn Sekunden nütze ich hier die
Gelegenheit - wenn es auch nicht zu dieser Budgetdebatte gehört -, um zu sagen,
dass ich mich besonders freue, dass auch auf Bundesebene das Gesundheitsressort von sozialdemokratischer Hand
geführt werden wird. Davon erwarte ich mir einen Ansprechpartner, der unsere
sozialdemokratische Gesundheitspolitik weiterentwickelt und in dem wir als
Stadt Wien einen adäquaten Ansprechpartner haben. - Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.- GR Dr Herbert
Madejski: Der wird sich freuen!)
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Zum Wort gemeldet ist Herr GR Lasar. Ich erteile es ihm.
GR David Lasar
(Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Meine
sehr geehrten Damen und Herren!
Vorerst möchte ich
vielleicht noch eines zum Schlusswort von Frau Kollegin Matzka-Dojder sagen: Es
ist zwar richtig, dass Sie jetzt das Gesundheitsressort auch im Bund haben;
aber wichtig, glaube ich, wäre es auch gewesen, dass wir auch den
Finanzminister dazu haben, weil ... (Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Wer
ist „wir"? – Heiterkeit bei Gemeinderätinnen und Gemeinderäten der SPÖ.) –
Entschuldigung: Dass Sie auch den
Finanzminister dazu haben, wäre natürlich sehr wichtig, denn ich glaube, ohne
Finanzminister wird sich im Gesundheitsbereich nicht sehr viel abspielen, wenn
man kein Geld dazu hat. - Das wollte ich noch zu den Ausführungen von Frau
Matzka-Dojder sagen.
Nun aber, meine Damen und
Herren, zu unserem eigentlichen Thema: Wie sozial ist eigentlich Wien? - Ich
glaube, sehr viel braucht man dazu nicht zu sagen, wenn man nur ein Bild
herzeigt. Ich glaube, ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Armut mitten im
7. Bezirk! (Der Redner hält einen Zeitungsartikel in die Höhe.) -
Gestrige „Presse". Vielleicht kann ich Ihnen hier einen Satz zitieren:
„Neustiftgasse 73: Hier befindet sich der Sozialmarkt des Wiener
Hilfswerks, hier warten an diesem Tag trotz Regens Dutzende auf Einlass. ‚So
ist das jeden Tag bei uns', sagt Marktleiterin Angela Proksch
unbeeindruckt."
Meine Damen und Herren!
10 000 registrierte Kunden gibt es bereits bei den Sozialmärkten! - Sie
sprechen von einem Budget, das sozial ausgewogen, übergreifend und wirklich für
die sozial Schwachen gemacht ist. Ich sage, es ist ein Armutszeugnis für Wien,
wenn wir hier in Wien bereits den vierten Sozialmarkt eröffnet haben, meine
Damen und Herren.
Die
Ursachen dafür: Warum haben wir hier in Wien
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