Gemeinderat,
39. Sitzung vom 25.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 19 von 106
weiter, weil wir sagen, wir können uns zwei Nettomieten vorstellen und nicht zwei Bruttomieten, weil wir nicht einsehen, warum die Betriebskosten für die Maklerprovisionen herangezogen werden sollten. Auch steht im Regierungsübereinkommen drinnen, dass in Zukunft über die Erhaltungspflichten geredet werden muss und dass wir hier verhandeln. Wir als Mietervereinigung werden uns da entsprechend einbringen. Ebenfalls steht drinnen, dass zur Vermeidung allzu häufiger Mietzinserhöhungen entsprechende Maßnahmen zu setzen sind.
Ich habe mir das sehr genau angeschaut und ich weiß,
dass ja nicht nur das, was da drinnen festgeschrieben ist, umgesetzt werden
kann, sondern dass auch in den fünf Jahren durchaus, und das ist unsere
Hoffnung, noch mehr erreicht werden kann.
Zur Kollegin Gretner nur ganz kurz: Ich glaube, sie
hat ein bissel was verwechselt, ich kann das aufklären. Es gibt zwei
Gebietsbetreuungen, nämlich eine Gebietsbetreuung alt, die sich um die Umgebung
kümmert und dann gibt es seit Neuem sehr stark gefördert die Gebietsbetreuung,
die GBO, wo es darum geht, Mieterinnen und Mieter in Gemeindewohnungen zu
betreuen. Das hat in der Tat auch kein privater Vermieter und das ist auch
einzigartig. Es gibt keinen privaten Vermieter, der freiwillig hergeht,
Mieterbeiräte installiert und schult, die ja dann eigentlich gegen die
Hausverwaltung vorgehen sollten beziehungsweise schauen sollen, dass eben die
Betriebskosten niedrig bleiben. Wir hier in Wien unter Federführung unseres
Wohnbaustadtrats machen das intensiv, weil wir es für wichtig halten, dass es
bei Wiener Wohnen Mieterbeiräte gibt, die die Interessen der Mieter vertreten
und auf kurzem Weg hier Möglichkeiten haben, ihre Vorschläge einzubringen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, auch das Budget
2009 zeigt, dass uns Sozialdemokraten eine soziale und gerechte Wohnpolitik
wichtig ist und wir auch hier mit dem Budgetansatz wieder unsere vorzügliche
und soziale Wohnpolitik weiter betreiben.
Ich möchte mich zum Abschluss auch beim Herrn
Wohnbaustadtrat bedanken, bei seinen Mitarbeitern im Stadtratbüro, aber auch bei
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Wien, die hier dafür sorgen,
dass ein reibungsloser Ablauf funktioniert. Es wird auch niemand bestreiten,
meine sehr geehrten Damen und Herren, auch bei Ihnen von der Opposition nicht,
dass die Stadt Wien sehr gut und hervorragend funktioniert.
In diesem Sinne ersuche ich um Zustimmung zum
vorliegenden Budget. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächste am Wort ist
Frau GRin Smolik.
GRin Claudia Smolik (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Stadtrat! Frau Vorsitzende! Meine
Damen und Herren!
Ich möchte in dieser Geschäftsgruppe hauptsächlich
zur Barrierefreiheit sprechen. In den letzten Budgets stand zumindest hin und wieder
bei der Post Amtsgebäude „barrierefreie Umgestaltung“. In diesem Budget finden
wir nicht einmal diese paar Wörter, das heißt, ich gehe davon aus, dass
Amtsgebäude und andere öffentliche Gebäude nicht barrierefrei umgestaltet
werden beziehungsweise es nach wie vor keinen Plan gibt, wie wir das
Bundesgleichstellungsgesetz, das uns ja verpflichtet, bis 2015 öffentliche
Gebäude barrierefrei zu gestalten, auch umgesetzt wird.
Ich werde in der Geschäftsgruppe Gesundheit und
Soziales einen diesbezüglichen Antrag einbringen, da es sich sicher nicht nur
um Amtsgebäude handelt, die nicht barrierefrei sind, sondern auch um andere
Gebäude, die nach wie vor keine Barrierefreiheit haben so wie Schulen,
Kindergärten, aber auch, wie wir beim letzten Rechnungshofbericht gesehen
haben, auch Krankenhäuser. Auch bei den Amtsgebäuden ist es nach wie vor so,
dass die meisten sehr alte Gebäude sind, zum Großteil nicht barrierefrei. Und
wenn sie dann einen barrierefreien Zugang haben, dann ist das meistens ein
Lift, der über irgendwelche Umwege zuerst einmal gefunden werden muss und wenn
es keinen Lift gibt, dann haben Menschen mit einer Behinderung oder auch
gebrechliche Personen eben keinen Zugang zu den Amtsgebäuden. Ich glaube, dass
wir hier wirklich verstärkt Mittel zur Verfügung stellen müssen, um das Ziel,
bis 2015 öffentliche Gebäude auch barrierefrei zu gestalten, erreichen zu
können.
Die gleiche Situation oder eine ähnliche Situation
haben wir auch im Bereich der Gemeindewohnungen. Wir haben, wenn wir uns die
Demographie anschauen, viel zu wenige Gemeindewohnungen, die barrierefrei sind.
Es ist ja nicht nur so, dass wir Menschen mit Behinderungen haben, die auf der
Suche nach einer Gemeindewohnung sind, in der sie sich auch bewegen können,
sondern wir haben immer mehr betagte und ältere Menschen, die gebrechlich
werden, die nicht mehr so flott in der Stadt unterwegs sind wie wir, die wir
hier sitzen.
Diese Menschen haben Schwierigkeiten, in ihrer
vertrauten Wohnumgebung bleiben zu können, wenn sie eine Gemeindewohnung
brauchen. Wir wissen, dass gerade ältere Menschen sehr schwer in andere Bezirke
übersiedeln. Wenn sie schon von Geburt an zum Beispiel in Ottakring leben, dann
würden sie auch gerne in eine Gemeindewohnung in Ottakring einziehen, aber die
barrierefreien Gemeindewohnungen sind halt eine Rarität.
Wir haben immer wieder Anrufe und
Schreiben von Menschen, die sich hilfesuchend an uns wenden, die sagen, sie
brauchen eine barrierefreie Gemeindewohnung, sie hatten einen Unfall oder ihre
Mutter kann sich nicht mehr in der Form bewegen, sie bräuchten in dem und dem
Bezirk eine Gemeindewohnung. Es gibt zu wenig. Ich sehe nicht, weil es nach wie
vor keinen Neubau für die Gemeindewohnungen gibt, wo wir diese barrierefreien
Gemeindewohnungen herbekommen, außer wir bauen um. Das Problem ist nicht nur,
dass die Wohnungen an sich nicht barrierefrei sind, sondern meistens ist es
auch der Zugang, weil in vielen gibt es mittlerweile Lifte, aber es gibt nach
wie vor sehr viele Bauten, wo die klassischen vier Stufen beim Eingang sind,
die ein nicht zu überwindendes Hindernis für Menschen
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