Gemeinderat,
39. Sitzung vom 25.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 17 von 106
werden kann, denn der Kammerjäger ist zwar ein ständiger Gast im Base 19, aber irgendwie sind diese kleinen Viecherl schlauer als dieser Herr und offensichtlich resistenter als so manches Mittel, das dort ausgesprüht wird.
In diesem Block C hat mittlerweile eine
Absiedlung der Bewohnerinnen und Bewohner stattgefunden, weil man diese
Kakerlakenplage nicht in den Griff bekommt. Und jetzt kommt’s: Die baulichen
Mängel verursachen einen hohen Sanierungsbedarf und die einzigen
Sanierungsschritte, die gemacht wurden, sind, dass das Kunstwerk, das unten im
Hof steht, im Sommer neu gestrichen wurde, was die Studentinnen und Studenten
vielleicht auch freut, den Kakerlaken aber ziemlich wurscht ist und der
WC-Strang deshalb nicht besser wird. Es wurden sehr umfangreiche kosmetische
Arbeiten durchgeführt. Es ist nämlich der Maler im Haus gewesen und hat die
Wände neu gestrichen, was ebenfalls die Kakerlaken ziemlich unbeeindruckt ließ
und sie sich kein neues Quartier gesucht haben und auch der WC-Strang eher
übergegangen ist, als dass er sich zurückgehalten hätte.
Was besonders ärgerlich ist, ist, dass die
Studentinnen und Studenten angehalten werden, keine Meldung bei der Behörde zu
machen, denn sonst würde man womöglich das Haus schließen, was einen Rauswurf
der Studentinnen und Studenten und den Verlust des Wohnplatzes zur Folge hätte.
Daher stelle ich den Antrag:
„Die zuständigen Mitglieder der Wiener Stadtregierung
sollen sich für eine Sanierung des Studentenheimes einsetzen und rasch alle
notwendigen Schritte unternehmen, den Studentinnen und Studenten, die im Haus
Döbling leben, ein würdiges Lebensumfeld zu ermöglichen. Zu diesem Zweck soll
bis April 2009 ein Sanierungs- und Finanzierungskonzept erstellt werden und
spätestens im Sommer 2009 während der Sommerferien, wo das Gebäude nicht
genutzt wird, diese Sanierung rasch und unverzüglich umgesetzt werden.“
Sehr geehrter Herr Stadtrat! Ich glaube, wir haben
mehrere konstruktive Vorschläge gemacht. Der eine Antrag beweist auch, dass
Handlungsbedarf ist. Jetzt sind Sie dran. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Kollege
Kenesei, auch wenn Sie ankündigen, ist „Sauerei“ nicht ein Wort, das wir so
gerne haben. Ich nehme an, es war in Bezug auf die Geruchsbelästigung des
kaputten WC-Strangs. Dann lasse ich es … (GR Günter Kenesei: Ich kann
es Ihnen aber genau erklären! – Allgemeine Heiterkeit.) Ich will es gar
nicht so genau wissen. Dass es dort gestunken hat, kann ich mir schon
vorstellen.
Als Nächster am Wort ist der Kollege
Niedermühlbichler.
GR Georg Niedermühlbichler (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Frau Vorsitzende! Herr
Vorsitzender des Gemeinderatsausschusses! Herr Stadtrat! Meine sehr verehrten
Damen und Herren!
Wir haben seit gestern und auch heute wurde es
fortgesetzt gehört, was alles in Wien furchtbar ist, wie schlimm alles ist und
wie jede Fraktion einen Grund findet, dieses Budget für 2009 abzulehnen. Ich
meine, Sie müssen wissen, wie Sie das machen, aber mir kommt es so vor, dass
man alle fünf Minuten, alle zehn Minuten auf den Alarmknopf drückt und wenn es
dann wirklich einmal brennt, kommt niemand mehr. Das ist in Ihrer Verantwortung.
Uns Wienerinnen und Wienern war der Wohnbau immer ein
sehr wichtiges und wesentliches Thema. Nicht umsonst ist es so, dass
Delegationen aus der ganzen Welt zu uns kommen, um sich den sozialen und
geförderten Wohnbau in Wien anzuschauen, wie gut das funktioniert. Wenn man in
Europa unterwegs ist und in andere Hauptstädte fährt und man gibt sich als
Wohnpolitiker zu erkennen, dann wird man immer auf die Wohnweltstadt Wien
angesprochen. Dass das so ist, meine sehr geehrten Damen und Herren, verdanken
wir nicht zuletzt den vergangenen und auch den jetzigen sozialdemokratischen
Wohnbaustadträten und Bürgermeistern. Darauf, meine sehr geehrten Damen und
Herren, können wir durchaus zu Recht stolz sein! (Beifall bei der SPÖ.)
Wien setzt auch in Zukunft auf die massive Förderung
im Bereich des Wohnbaus. Wenn hier kritisiert wurde, dass die Wohnbaumittel
gekürzt wurden - 592 Millionen EUR für den Wohnbau im Jahr 2009 ist
ja nicht nichts. Hier wird sehr, sehr viel investiert und wenn gestern die Frau
Vizebürgermeisterin gesagt hat, dass 1,61 Milliarden EUR in das Bau-
und Baunebengewerbe investiert werden, so ist ein Drittel davon rein aus dem
Bereich Wohnen.
Wie gliedert sich das auf? Es wird die Neubauleistung
auch weiterhin verstärkt. Mit 299,1 Millionen EUR ist hier die
Förderung auch gestiegen. Das ist deshalb ganz besonders wichtig, weil wir
wissen, wenn genügend leistbarer Wohnraum zur Verfügung gestellt wird, bewirkt
das nicht nur, dass jene Menschen, die in diesen geförderten Wohnbauten wohnen,
hier davon profitieren, sondern auch, dass dadurch die Mieten im privaten
Mietbereich nicht stärker steigen. Das heißt, alle Menschen in Wien profitieren
von dieser Förderung.
Auch bei der Sanierung geben wir
175 Millionen EUR aus, hier vor allem in die Wärmedämmung.
Wärmedämmung bedeutet, dass hier auch die CO2-Werte saniert werden,
aber auch massive Ersparnisse für die Mieterinnen und Mieter, für die Menschen,
die in diesen Projekten wohnen.
Leistbares Wohnen ist für uns hier in Wien kein
Schlagwort, sondern ein wichtiger Meilenstein unserer Politik. Ich möchte hier
auf die Vorredner eingehen, auf den Kollegen Eisenstein, aber auch den
Wohnbausprecher oder man sollte besser sagen Vermietersprecher Walter, der sich
hier als Schutzpatron der Vermieter auftut, wenn man die Presseaussendung
anschaut. Kollege Ellensohn hat schon darauf hingewiesen, dass er gesagt hat,
Mietschutzobergrenzen seien ungehörig.
Aber von der ÖVP und jetzt auch
von der FPÖ werden ja immer die Gebühren ins Spiel gebracht. Es wird immer
gesagt, dass die Gebühren der eigentliche Grund für die Teuerung im Wohnbereich
seien. Dazu möchte
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular