Gemeinderat,
38. Sitzung vom 30.10.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 69 von 106
unter 73 EUR über einen Zeitraum von 20 Jahren zu
garantieren.“ Damals haben wir applaudiert und haben gesagt: Super! Das ist
gut! Das ist ein Schritt in die richtige Richtung!
Was aber die Politik hier tut oder tun sollte und was
die Beamten tun, sind, glaube ich, zwei verschieden Paar Schuhe: Am 29.11.2007
hat die Magistratsdirektion der Stadt Wien, Geschäftsbereich Bauten und Technik,
bereits in einem Aktenvermerk festgehalten, dass von diesem Preis nur indexiert
die Rede sein kann. Was nicht dazu führt, dass es dann automatisch dazu kommt,
denn vor der Wahl haben wir dann den Herrn Bürgermeister gehört, als er gesagt
hat, dass er alle Erhöhungen gestoppt hat und dass er für die Zukunft trotz des
wirtschaftlich schwierigen Umfeldes die Sicherheit gibt, dass es für die
Wienerinnen und Wiener keine Preiserhöhung geben wird.
Das hat bis zum 28. September, bis zum Wahltag,
gehalten, am 29. September, einen Tag nach der Wahl, hat die
Magistratsabteilung 5 jedoch bereits die Änderung der
Tarifbindungsgarantiezeit, die Erhöhung und die Indexierung aufs Tapet
gebracht, die wir heute hier beschließen. – Ich wiederhole daher: Einen
Tag nach der Wahl ist alles ganz anderes als am Tag vor der Wahl. Ich fordere
die SPÖ daher auf, das, was plakatiert wird, auch ernst zu nehmen: Sie haben
vor der Wahl versprochen, dass Sie in Zukunft Ihre Zusagen auch nach der Wahl
einhalten werden. Das tun Sie in dieser Angelegenheit allerdings nicht!
Zweitens: Wir haben heute schon über die allgemeine
Finanzsituation und über die schwierige Wirtschaftssituation geredet. –
Ich denke, es gibt im Bereich der Garagen eine einfache Möglichkeit, dass wir
unsere Wirtschaft in Wien verstärkt ankurbeln. Wir hatten zum Stand 31.12.2007
eine Rücklage von 83 859 991,88 Millionen EUR von der
Parkometerabgabe aus dem Wiener Garagengesetz. Wir werden heute auf Grund der
Erhöhung der Parkometergebühren im vergangenen September wahrscheinlich bereits
eine Rücklage von über 100 Millionen EUR haben. Wenn dieses Geld
managementmäßig jetzt sofort eingesetzt wird, dann hat die Bauindustrie etwas
davon, dann haben die Wienerinnen und Wiener etwas davon, und wir bräuchten gar
kein zusätzliches Geld in die Hand zu nehmen, denn es ist in der Rücklage
vorhanden. Auf diese Weise könnten wir für einen effizienten Garagenbau und für
den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes und für die Konjunkturbelebung jetzt
sofort 100 Millionen EUR aufwenden.
Meine Damen und Herren! Es liegt nur an der Wiener
SPÖ, das wahr zu machen und umzusetzen. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Als
Nächster zu Wort gelangt Herr GR Ekkamp. – Bitte.
GR Franz Ekkamp (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Frau Vorsitzende! Herr
Berichterstatter! Geschätzte Damen und Herren!
Auch ich werde es kurz machen. – Auch wir sind
für die so genannten Volksgaragen: Wir bezeichnen sie als Wohnsammelgaragen. Es
ist dies ein guter Weg, dass die Wohnbevölkerung leichter zu einem leistbaren
Abstellplatz kommt. Diese Maßnahme kommt natürlich der Bevölkerung zugute.
Meine Damen und Herren! Ich weiß, wovon ich rede.
Gerade in dem Bezirk, aus dem ich komme, sind in vielen Bereichen die
Garagenplätze eher rar, und wenn man einen ergattert, dann muss man
wahrscheinlich einen astronomischen Preis dafür zahlen. Daher ist diese
Maßnahme jetzt sehr gut.
Wir beschließen heute mit diesem Geschäftsstück eine
Vereinheitlichung der Garagenpreise, dass alle Garagen mit Stichtag
1. Oktober und de facto ab 1. Jänner alle gleich viel kosten und es
nicht zu einer unterschiedlichen Preisgestaltung kommt.
Die Kritik der ÖVP an der Indexanpassung kann ich
nicht ganz nachvollziehen, denn im ersten Vertrag betreffend die so genannten
Volksgaragen war auch die Indexanpassung enthalten. Ich habe es bereits
erklärt. Bei dem fünfjährigen Zeitraum könnte es natürlich vorkommen, dass,
wenn eine neue Garage gebaut wurde, trotz Erhöhung der Baukosten die neue
Garage billiger war als eine, die bereits fünf oder sechs Jahre in Betrieb ist.
Es wurde aber auch im Finanzausschuss bereits dargestellt, dass es bei diesen
in Betrieb befindlichen Garagen, namentlich bei sechs Garagen, zu Erhöhungen
kommt. Bei vier Garagen macht die Erhöhung 0,22 Cent aus, und bei zwei Garagen
macht die Erhöhung 1,72 EUR aus. – Ich denke, das ist ein guter Weg,
und ich ersuche um Zustimmung. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Zu
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr
Berichterstatter hat auf sein Schlusswort verzichtet. Ich komme daher zur
Abstimmung.
Wer der Postnummer 6 der Tagesordnung die Zustimmung
erteilen kann, gebe bitte ein Zeichen mit der Hand. – Das sind die Stimmen der FPÖ
und der SPÖ. Das ist somit mehrstimmig beschlossen.
Wir kommen nun zur Postnummer 10 der Tagesordnung.
Sie betrifft den Abschluss eines Verkehrsdienstevertrages. Ich bitte den Herrn
Berichterstatter GR Dr Stürzenbecher, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatter GR Dr Kurt Stürzenbecher:
Ich bitte um Zustimmung zum vorliegenden Geschäftsstück.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Ich
eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mahdalik. Ich erteile ihm
das Wort.
GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr
Berichterstatter! Werte Damen und Herren!
Der Verkehrsdienstevertrag ist an und für sich in
Ordnung, und wir werden diesem auch zustimmen. Aber wenn wir schon beim Thema Verkehr
sind, möchte ich bei diesem Tagesordnungspunkt auch den motorisierten
Individualverkehr und die oft negativen Auswirkungen auf die Bevölkerung kurz
streifen, um im Anschluss daran einen Antrag einzubringen.
Wir kommen jetzt wieder zum
22. Bezirk, streifen aber auch den 21. Bezirk. Es gibt in der Donau-City
im
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