Gemeinderat,
37. Sitzung vom 01.10.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 70 von 72
beide Anträge dann einbringen wird.
Es ist jetzt schon klar, dass es ab 2009, das haben
wir auch gesagt, zu einem Dreijahresvertrag mit Sophie kommen wird. Das heißt, es ist sozusagen schon ein
erfüllter Antrag, wir werden aber der Zuweisung trotzdem zustimmen, die Frau
Stadträtin macht es gerne auch noch einmal schriftlich; wir sind da ja
inhaltlich durchaus einer Meinung.
Abschließend möchte ich nur festhalten, dass man hier
nicht die Interessen verschiedener Gruppen in Wien gegeneinander ausspielen
soll, dass es die notwendige Hilfe für Frauen braucht, die in der Sexarbeit
tätig sind und die in diesem Bereich sozusagen auch leben, mit diesen Problemen
auch leben, dass es eine ganz wichtige Maßnahme ist, dass wir SOPHIE haben, die sich um diese Frauen auch kümmert und
hier Hilfestellung leistet. Und ich freue mich daher sehr, dass wir diesen
Beschluss heute fassen können, für Wien eine niederschwellige
Beratungseinrichtung zu finanzieren. Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als
Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Puller. Ich erteile es ihr.
GRin Ingrid Puller (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren!
Ganz kurz: Ich habe heute nur eine formelle Aufgabe,
und diese ist, die zwei Anträge einzubringen, die von meiner Kollegin Monika
Vana bereits erläutert wurden.
Der erste Antrag betrifft einen Dreijahresvertrag für
das Projekt SOPHIE, den wir trotzdem gerne schwarz auf weiß hätten.
Der zweite Antrag betrifft die Abschaffung der
Sittenwidrigkeit in der Prostitution.
Ich bitte um Zuweisung an den Gemeinderatsausschuss
für Frauenfragen, Integration, KonsumentInnenschutz und Personal.
Das war es auch schon. - Danke schön. (Beifall bei
den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Zum
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau
Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.
Ich komme daher zur Abstimmung der Postnummer 6.
- Wer der Postnummer 6 die Zustimmung gibt, bitte ich um ein Zeichen mit
der Hand. - Ich stelle die Zustimmung von ÖVP, SPÖ und GRÜNEN fest, das ist mehrheitlich
so angenommen.
Wir kommen nun zur Abstimmung der beiden erwähnten
Beschluss- und Resolutionsanträge. Beide Anträge sind Zuweisungsanträge.
Der eine Antrag befasst sich mit einem
Mehrjahresvertrag für das Projekt „SOPHIE BildungsRaum für Prostituierte".
Wer diesem Antrag die Zustimmung gibt, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. -
Dies wird von ÖVP, SPÖ und GRÜNEN unterstützt und hat damit die ausreichende
Mehrheit.
Der zweite Antrag, eingebracht von den GRÜNEN,
betrifft die Abschaffung der Sittenwidrigkeit in der Prostitution. Auch dies
ist ein Zuweisungsantrag. Wer diesem Antrag zustimmt, bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. - Das ist einstimmig angenommen.
Wir kommen nun zur Postnummer 7 der
Tagesordnung. Sie betrifft eine Subvention an die waff Programm Management
GmbH. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Mag Krotsch, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Mag Nicole Krotsch:
Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich
eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Matiasek. Ich erteile es
ihr.
GRin Veronika Matiasek (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Frau Stadträtin!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Wir werden der Postnummer 7, dieser Subvention
für den WAFF, in der es um eine Höhe von 140 200 EUR geht, unsere
Zustimmung nicht geben. Wir haben ja bereits im Februar eine ähnliche
Subvention in der Höhe von 286 200 EUR für selbiges Projekt gehabt.
Es geht hier um die Aus- und Weiterbildung von Asylberechtigten beziehungsweise
subsidiär Schutzberechtigten.
Wenn man sich das Projekt durchliest, dann kommen wir
wieder zu dem Punkt, über den wir heute schon einige Male gesprochen haben,
nämlich der Kontrolle und dem Hinterfragen der Anlage von Geldern im Hinblick
auf ihre Sinnhaftigkeit beziehungsweise auch darauf, ob diese Gelder richtig
eingesetzt sind und ob nicht vielleicht andere Projekte beziehungsweise andere
Subventionshöhen sinnvoller und wirtschaftlicher wären. Ich gehe auf zwei
Punkte aus diesem Akt ein; da sollte man sich schon seine Gedanken machen, ob
bei dem Projekt auch wirklich alles stimmt.
Es ist erstmalig beschlossen worden, für diese
Weiterbildungseinrichtung pro Person etwa 500 EUR für Aus- und
Weiterbildungszwecke anzulegen oder vorzusehen. Man ist aber dann im Lauf der
Zeit draufgekommen, dass dieses bestehende Angebot ganz offensichtlich für die
Zielgruppe überhaupt nicht passt: dass sie einerseits überfordert sind, dass es
sprachliche Barrieren gibt und so weiter. Statt nun dieses Angebot zu
überdenken und bei dem Leistungsvolumen zu bleiben, ist man auf die Idee
gekommen, man erhöht auf der anderen Seite sozusagen den Mitteleinsatz auf
ungefähr 700 EUR pro Person. Ich glaube, das ist der falsche Weg, so kann
das nicht sein. Es scheinen ganz offensichtlich auch die Projekte nicht richtig
an dieser Zielgruppe orientiert zu sein. Da würden wir vorschlagen, es wären
doch diese Programme zu überdenken, aber nicht ganz einfach die Mittel zu
erhöhen. Das ist sicher nicht der richtige Weg.
Weiters finden wir in diesem Akt auch vieles
aufgelistet, er zeigt die Herkunftsländer oder die Ausbildungsdaten der
einzelnen Personen an. Die Ausbildungsabschlüsse werden einerseits durch vorgelegte
Dokumente beziehungsweise die eigenen Angaben der Betroffenen so vorgenommen.
Ich glaube, das ist nicht immer eine realistische Darstellung der tatsächlichen
Kenntnisse und Fähigkeiten, und ich glaube, hier wäre innerhalb dieses
Projektes einiges zu überdenken.
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