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Gemeinderat, 37. Sitzung vom 01.10.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 9 von 72

 

zurückgewonnen werden können, die die Ausbildung schon haben und wieder einsteigen können. So gesehen ist die Situation nicht so entspannt wie in den anderen Jahren, aber auch nicht eine, die man extrem dramatisieren muss.

 

Ich bitte um Verständnis, wenn ich zum Abschluss der Beantwortung dem Wiener Gemeinderat noch eine Information weitergebe, die ganz aktuell ist, sodass Sie diese auch gleich haben. Sie hat mit dem Kindergarten nichts zu tun, aber mit einer anderen ganz wichtigen Einrichtung dieser Stadt. Durch das plötzliche Ableben der Geschäftsführerin des Kuratoriums Wiener Pensionistenwohnhäuser ist es notwendig geworden, hier eine neue Geschäftsführung zu bestellen. Ich darf Ihnen mitteilen, dass der Vorstand des KWP gestern einstimmig Frau Mag Gabi Graumann zur neuen Geschäftsführerin des Kuratoriums Wiener Pensionistenwohnhäuser bestellt hat. - Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke, Frau Vizebürgermeister, für die Beantwortung der Frage und auch für die Information.

 

Die 3. Anfrage (FSP - 04109-2008/0001 - KVP/GM) wurde von Herrn GR Ing Mag Bernhard Dworak gestellt und ist an den Herrn amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung gerichtet. (Der Unmut bei den Mieterinnen und Mietern in den Gemeindewohnungen wächst. Die Gründe sind bekannt: Falsche Betriebskostenabrechnungen, lange Wartezeiten auf Reparaturen und Behebung von Missständen und nicht zuletzt die teure Hausverwaltung durch Wiener Wohnen. Plötzlich will nun die Stadt als Hausherr die Meinung der Mieter in Erfahrung bringen. Wie hoch sind die Kosten für die im September durchgeführte Befragungsaktion bei den Mieterinnen und Mietern in den Wiener Gemeindewohnungen?)

 

Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dr Michael Ludwig: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Gemeinderat!

 

Betreffend Ihre Anfrage zur Befragungsaktion bei Mieterinnen und Mietern in Wiener Gemeindewohnungen möchte ich Ihnen vielleicht folgende zusätzliche Information vermitteln. Wie Sie ja wissen, habe ich schon im Herbst 2007 eine repräsentative Umfrage, die von Wiener Wohnen in Auftrag gegeben worden war, präsentiert. Diese Umfrage wurde vom Institut für empirische Sozialforschung durchgeführt und hat mit 750 Tiefeninterviews mit Gemeindebaubewohnerinnen und -bewohnern ab 18 Jahren die Wohnzufriedenheit in den Gemeindebauanlagen eruiert. Erfreulicherweise hat diese repräsentative Umfrage gezeigt, dass die Wohnzufriedenheit eine sehr hohe ist.

 

Was mich aber als Stadtrat neben diesen sehr allgemeinen Befindlichkeiten zusätzlich interessiert hat, war der Umstand, wo es auch Konflikte gibt, wo es Probleme gibt, wo es Themen gibt, die den Mieterinnen und Mietern ein Anliegen sind und wo wir als Stadt aufgefordert sind, Maßnahmen zu setzen. Ich wollte jetzt diese Ergebnisse der repräsentativen Umfrage des IFES-Instituts noch genauer präzisieren und wollte mich nicht nur auf diese Umfragen beschränken, sondern habe eine umfassende Befragungsaktion bei allen Mieterinnen und Mietern in den insgesamt 220 000 Wiener Gemeindewohnungen angeregt. Es besteht damit die Möglichkeit, dass wir die Wohnzufriedenheit von fast einer halben Million Wienerinnen und Wienern eruieren können.

 

Bei dieser direkten Befragung sind 20 Fragen zur Wohnsituation im Vordergrund gestanden, aber auch Themen wie Sicherheit und die Frage nach Kritikpunkten. Diese 20 Fragen, die Beantwortung dieser 20 Fragen bietet die Möglichkeit, dass man nicht nur ein allgemeines Stimmungsbild eruieren kann, sondern mir war es von Beginn an ein Anliegen, auch zu erheben, ob es in bestimmten Sprengeln, Grätzeln, Bezirksteilen oder Stadtgebieten andere Fragen, andere Themen als in anderen Bereichen unserer Stadt gibt.

 

Das ist auch der Grund dafür, dass ich diese Befragungsaktion kombiniert habe mit der Information über laufende Aktivitäten, die wir von Seiten der Stadt beziehungsweise von Seiten von Wiener Wohnen setzen, um uns auch um die Anliegen der Mieterinnen und Mieter zu kümmern. So sind auch in dieser Befragungsaktion Schwerpunkte vorgestellt worden wie beispielsweise das Pilotprojekt über die Videoüberwachung in acht Wohnhausanlagen, kombiniert mit der Frage, ob man das in der eigenen Anlage auch haben möchte. Thematisiert wurden aber beispielsweise auch die Einführung des elektronischen Waschküchenzutrittssystems und der Verzicht auf die Durchführung der Anhebung der Kategoriemietzinse im Jahr 2008.

 

Wenn man so will, war es auf der einen Seite eine Befragungsaktion, auf der anderen Seite auch die Möglichkeit, von Seiten der Stadt durch gezielte Information mit den Mieterinnen und Mietern in einem direkten Dialog zu stehen - ein Punkt, den Sie persönlich immer wieder auch im Wohnbauausschuss gefordert und angesprochen haben: dass es zu einem intensiveren Kommunikationsweg zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern und der Hausverwaltung Wiener Wohnen kommen soll.

 

Damit in Verbindung muss man auch sehen, dass wir in den Gemeindebauten ein Mitbestimmungsmodell haben, das es sonst nirgendwo am Wohnungsmarkt gibt, und zwar nicht nur durch die Einbeziehung von Mieterbeirätinnen und Mieterbeiräten, sondern auch durch den Umstand, dass die Mieter Gelegenheit haben, bei sehr wichtigen Entscheidungen der Hausverwaltung Wiener Wohnen und ihrer jeweiligen Gemeindebauanlagen Entscheidungen mit treffen zu können. Das gibt es im privaten Hausbereich nicht, das gibt es auch im genossenschaftlichen Bereich nur in Ansätzen und nur zum Teil.

 

Konkret zu Ihrer Frage betreffend die Kosten für die Befragung beziehungsweise diese gesamte Initiative: Es belaufen sich die Kosten in etwa auf 70 Cent pro Haushalt. Wenn man das auf die Bewohnerinnen und Bewohner umrechnet, so sind es in etwa 30 Cent pro Bewohnerin und Bewohner.

 

Ich möchte zu Ihrer Anfrage, zum Text der Anfrage,

 

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