Gemeinderat,
36. Sitzung vom 25.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 38 von 108
sie erstens nur einmal
schätzen können, welche Kosten es gibt, weil die alle in irgendwelchen anderen
Kosten untergehen. Sie schätzen halt einmal Personalkosten von
18 800 EUR, Reinigung 32 000 EUR, Holz
30 000 EUR, Bewachung 90 000 EUR, Instandhaltung
7 300 EUR. Weiters steht drinnen, sei die Aufstellung nicht
vollständig, da im Zuge der Erhebungen durch das Kontrollamt die Ermittlung der
Kosten der Müllentsorgung in der Höhe von 90 000 EUR für das
Donauinselgebiet noch ausständig ist. Vor Ort anfallende Personalkosten,
anteilige Kosten des Fuhrparks und anderes, scheinen nicht auf.
Ich sage nur, es scheinen auch nicht die Kosten des
Grilltelefons und des Personaleinsatzes auf, es scheinen auch nicht die
Buchhaltungskosten auf - es müssen ja ein paar tausend Erlagscheine verschickt
werden, damit diese Gebühr eingehoben wird -, es scheint nicht die Schaffung
und Wartung der Homepage auf, es scheinen nicht die Kosten für die Folder auf, es
scheinen nicht die Kosten für diese Evaluierung dieser Eucusa für die Entwicklung des Fragebogens und für die
Fact-Finding-Mission auf. Es scheinen viele Kosten nicht auf, sodass man
überhaupt keine gerechte Aussage darüber treffen kann, wie viel diese 16
Grillplätze den Steuerzahler in Wien kosten.
Das ist nicht möglich, und das stellt auch der
Kontrollamtsbericht fest. Er schlägt vor, dass man das genau nur für diesen
Bereich in Angriff nimmt.
Eines kann man aber schon, man kann diese Summen, die
da drinnen stehen, zusammenzählen. Da kommt man auf 268 000 EUR ohne
all die Kosten, die ich jetzt hatte. Das würde 17 000 EUR pro Platz
bedeuten. Wenn man jetzt davon ausgeht, dass ungefähr 2 000 Nutzungen
insgesamt stattfinden, dann komme ich also ungefähr auf 134 EUR pro
Grillen. 10 EUR werden jetzt eingehoben, jedenfalls ist das besser als
nichts, denn was nichts kostet ist auch nichts wert. Aber 134 EUR oder
130, 140, das ist alles nicht so genau ermittelbar, aber auf Grund des Berichtes
kostet es den Steuerzahler doch ein Vielfaches dessen, was es bringt.
Wie gesagt, ich persönlich glaube auch, dass die
Leute dieses Angebot mehr schätzen würden, wenn sie völlig nachvollziehbar
sehen könnten, okay, dass mir der das Holz dort hinliefert, dass er mir hilft,
wie ich das richtig anzünde, das kostet ein bisschen was, und wenn ich seit 25
Jahren grille, ob ich da 10, 20, 30 EUR zahle, ist ja sowieso nichts. Weil
für die Grillzonen muss ich meinen Griller und meine Grillkohle mitnehmen, das
muss ich mir ohnedies alles selber zahlen, und das ist in dem Sinn korrekt.
Aber das finde ich völlig unverständlich, dass man hier bei den Grillplätzen
eine derartige Haltung einnimmt, noch dazu, wo es vorn und hinten an Geld
mangelt.
Ich fordere Sie auf, sich ernsthaft eine gewisse
Kostendeckung zu überlegen, damit der eingehobene Betrag in einer gewissen
Relation zu dem steht, was wir an Aufwand, an Personalaufwand, haben - ich will
gar nicht schätzen, wie hoch der wirklich ist -, und nicht nur eine symbolische
Geste setzen, denn das ist mir zu wenig. Wenn wir den 10 EUR zustimmen,
dann deshalb, weil natürlich das schon ein kleiner Schritt in die Richtung ist,
dass die Leute das auch ernster nehmen. Danke.
(Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum
Wort gemeldet ist Herr GR Parzer. Ich erteile es ihm.
GR Robert Parzer (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine sehr geehrten
Damen und Herren!
Wir haben jetzt schon einiges über die Grillplätze am
Donauufer gehört, an der so genannten schönen Donau. Aber ich muss eines dazu
sagen: Ich glaube, Kollege Valentin kennt das nur aus dem Bild da. Aber
Kollegen Nevrivy, der nach mir reden wird, dem traue ich etwas mehr
Sachkenntnis zu, weil er doch im Bezirk mehr zu Hause ist und die Gegend ebenso
kennt wie alle anderen Mandatare aus unserem Bezirk.
Aber eines ist schon klar: Wir müssen uns gewärtig
sein, dass der Bericht von Kollegen Ebinger jetzt, oder der
Kontrollamtsbericht, unsere Augen öffnen müsste, dass das wirklich den
Steuerzahler Geld kostet, ohne es je hereinbringen zu können.
Es gibt viele Tätigkeiten im schönen Wien, deren
Kosten für die Allgemeinheit nicht entsprechend hereingebracht werden können.
Es ist mir klar, und wie gesagt, es gibt Probleme mit den Grillplätzen in
dieser Stadt. Wir haben gerade gehört, wir haben 16 offizielle Grillplätze eben
im wahrsten Sinn. Und das ist das Arge daran, dass ich mir sagen muss, es
bleibt nicht bei den 16 Plätzen. Wenn Sie sich einmal Zeit nehmen und mit
Ihrem Rad nur auf dieser Straße entlang von der Brigittenauer Brücke bis zur
Steinspornbrücke fahren, – nur dass Kollege Valentin jetzt weiß, wo wir uns
befinden - dann würden Sie halbwegs sehen, was sich da so abspielt, ohne dass
Sie hier schon von Konflikten reden müssen.
Es ist so, dass zu den 16 offiziellen Plätzen,
die ja meistens, oder Gott sei Dank, besetzt sind, mindestens einige, einige
Hundert, lieber Herr Valentin, dazukommen, die wirklich entweder illegal
benützt werden oder einfach benützt werden, indem dort Familien hinausfahren,
ihren Griller aufstellen, um dort zu grillen. Ich möchte dies niemandem
verwehren. Jeder, der heute in Wien wohnt, ist froh, wenn er zum Wochenende ins
Grüne fahren kann. Das ist sicher schön und es ist auch angenehm, wenn er dann
im Freien Grillen kann, denn wenn Sie heute in Wien in den Gebieten der
Einfamilienhäuser durch die Straßen und Gassen gehen und den Grillduft am
Samstag oder am Sonntag bemerken, dann sehen Sie, dass auch hier sehr viele
Griller am Werk sind. Aber jeder, der einen eigenen Griller zu Hause hat, wird
sich natürlich auch nachher um die Entsorgung aller Sachen kümmern.
Und jetzt sind wir bei dem Punkt angelangt, den ich
meine. (GR Dr Herbert Madejski: Wir
zahlen ja dafür!) Wir können nicht weiter dulden, was sich dort nach einem
Sonntagabend abspielt - und ich sage es Ihnen, es ist wahr -, wenn alles wieder
weggeräumt werden sollte, und warum das so ist.
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