Gemeinderat,
36. Sitzung vom 25.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 33 von 108
neuen Donauinselpläne, die veröffentlicht worden sind, wo die Angaben einfach nicht stimmen. Auch das sollte nicht passieren. Schilder für Hundeverbotszonen am linken Donauufer zum Beispiel bei Kilometer 6,5 - Sie sollten sich das notieren, vielleicht können Sie gleich intervenieren - sind auf der dort dafür vorgesehenen Stange einfach nicht vorhanden, nicht angebracht. Wie soll man sich dann als Bürger auskennen, was gilt und was nicht gilt?
Sie sollten einfach überlegen, wie Sie hier ein
Management einführen und wie Sie die Donauinselverwaltung - so überhaupt eine
existiert - einer Reform unterziehen. Sie sollten auch versuchen, das komplette
Potenzial der Donauinsel - um die geht es hier ja hauptsächlich - auch wirklich
zu entfalten. Wir laden sie noch einmal dazu ein, auch hier unseren Anträgen
zuzustimmen.
Denn Verfehlungen auf der Donauinsel führen eben zu
Konflikten, nicht nur zwischen den Migrantinnen und Migranten und der
einheimischen Bevölkerung, sondern auch genauso zwischen Spaziergängern und Radfahrern.
Menschen, sage ich, brauchen Regeln, klar verständliche Regeln, ersichtliche
und ausgewiesene Regeln, und zwar egal, aus welchem Kulturkreis sie kommen. Sie
sollten für alle gelten, dann haben wir auch eine entsprechende Form des
friedlichen Miteinanders in dieser Stadt.
Wir brauchen keine
Laisser-faire-Politik. Die GRÜNEN sind ja ein besonderer Protagonist dafür,
aber auch die SPÖ pflegt durch ihre Untätigkeit diese Politik. Wir brauchen das
Einhalten vernünftiger Regeln. Das schränkt Menschen nicht ein, sondern es ist
die Beliebigkeit, die Regellosigkeit, die fehlende Rechtssicherheit, die dazu
führt, dass sich dann einfach die stärkste Gruppe durchsetzt und am Ende dann
für alle zur Unfreiheit wird, sehr geehrte Damen und Herren!
Die Radwege auszuweisen - da sind Sie leider auch
nicht unserem Vorschlag gefolgt, das zu tun. Ich kann mir nicht vorstellen, was
die Ursache dafür ist, aber wie auch immer. Dabei muss ich sagen, ich bin ein
bisschen enttäuscht. Normalerweise funktioniert ja im Umweltressort eines sehr
gut, und das ist die PR-Maschinerie. Normalerweise ist das wirklich etwas, wo
man auch nicht mit Ausgaben geizt.
Aber wenn man sich diesen
Grill-Folder hier anschaut – den kann man sich hier in der Stadtinfo jederzeit
besorgen -, dann sieht man eigentlich, dass hier kaum Informationen drinnen
stehen und wenn, dann eigentlich belanglose. Vorne sieht man rauchende Griller,
hinten steht, man soll Rauchentwicklung vermeiden. Eine herrliche
Symbolwirkung, also das finde ich wirklich grandios.
Grilltassen empfiehlt die Frau Stadträtin zu
verwenden. Danke für den Hinweis, es steht aber nichts drinnen, wie man sich
verhalten soll, wie man auch hier auf Absicherung schaut, außer dass man nicht
Bäume und Büsche anzünden soll, was ja ein no na - Statement ist. Natürlich
fehlt nicht das obligate Foto der Frau Umweltstadträtin am Ende. Ja, irgendwo
muss man doch Selbst-PR betreiben.
Ich denke, wenn man hier einfach - und das wäre die
bessere Maßnahme - jedem, der dort seine Benützerkarte löst oder auch eine
solche Reservierung vornimmt, bei der Anmeldung als Serviceleistung einen
Müllsack aushändigt, der verschließbar ist, dann hätte man auch das Thema
Verschmutzung in den Griff bekommen. Alles wird hineingegeben, wird entsorgt,
und damit hat man auch dort die Sauberkeit gewährleistet, sehr geehrte Damen
und Herren. Ich denke, Sie haben großen Handlungsbedarf. (Beifall bei der
ÖVP.)
Ich möchte abschließend nochmals betonen, dass wir
uns hier als die Stimme der Vernunft seitens der ÖVP sehen. Wir sind weder jene
Partei, die den Kopf in den Sand steckt vor Integrationsproblemen, so wie es
die GRÜNEN und teilweise auch die SPÖ tut, noch halten wir etwas von einer
verzerrten und populistisch formulierten Optik, wie es die Freiheitlichen tun,
und wir halten schon gar nichts von Retuschen, wie es die SPÖ tut.
Ich denke, es ist Erklärung genug, warum wir diesem
vorliegenden Poststück unsere Zustimmung nicht geben können. (Beifall bei
der ÖVP.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Bevor
ich Herrn GR Valentin das Wort erteile, möchte ich nur mitteilen, dass Herr GR
Gerstl von 12.15 bis 14 Uhr entschuldigt ist.
Bitte, Herr GR Valentin.
GR Erich Valentin (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Meine
sehr geehrten Damen und Herren!
Man kann durchaus überrascht sein, was ein Antrag auf
eine Gebühr von 10 EUR, um die Verbindlichkeit auf einen Grillplatz zu
gewährleisten, alles in Bewegung setzen kann. Da kommen die Posthorntöne der
letzten zwei Tage wieder zum Hallen, da kommt offensichtlich das, was man im
Rechnungsabschluss vergessen hat zu sagen, oder was man selber noch einmal
betonen möchte wie bei der Kollegin Matiasek, wieder hervor.
Also, wenn Kollegin Matiasek bei der
Sozialdemokratischen Fraktion einen gewissen Weihrauchgeruch ortet, dann orte
ich bei ihr eine gewisse Realitätsverweigerung. Ich weiß nicht, was schlimmer
ist, mit so ein bisschen Weihrauch kann man durchaus leben, aber dem Leben
nicht ins Auge zu sehen, das kann durchaus massive Folgen haben. Aber sei es
wie es sei. Wenn etwas schlecht sein muss, dann ist es schlecht und dann wird
man das auch immer wieder sagen.
Heute noch nicht ganz so gekommen, aber das wird uns
dann bei einem anderen Geschäftsstück offensichtlich Kollege Mahdalik
mitteilen, ist die Haltung der FPÖ, die eine sehr klare, strikte ist und die
ich auch diesem Hohen Hause nicht ersparen möchte, weil sie einmal mehr das
Denkmuster dieser Partei offenbart.
Hundefreie Zonen auf der Donauinsel gibt es deshalb,
sagt die FPÖ Hundehaltern mittels Flugblattes, weil es migrantische
Grillermeister gibt. Also, das heißt, wenn es jetzt die Hundebesitzer schaffen
würden, die Migranten, die da grillen, aus der Donauinsel zu drängen, dann
hätten die Hundebesitzer das Paradies.
Und das ist schon beachtlich, das
ist deshalb
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