Gemeinderat,
35. Sitzung vom 24.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 20 von 118
zeigt, dass es doch sehr wohl Missstände sind und die Menschen mit der Situation von Wiener Wohnen wirklich sehr unzufrieden sind.
Kommen wir zum Monopol der HausbetreuungsGmbH,
gemeinsam mit der Tochter AußenbetreuungsGmbH. Wenn es geht, werden private
Anbieter aus dem Geschäft hinausgedrängt. Es gibt für den Gemeindebau keine
Ausschreibungen von Leistungen. Die HausbetreuungsGmbH wird einfach genommen,
eben zum Nachteil von Mieterinnen und Mietern. Durch offensichtliche Übernahme
von Hausbesorgern, die nicht mehr benötigt werden, entsteht ein immer
undurchschaubareres Unternehmenskonstrukt mit immer mehr Mitarbeitern und
Unternehmensgeschäftsbereichen.
Die HausbetreuungsGmbH wird sich jetzt demnächst auch
mit der Schädlingsbekämpfung befassen. Kurse werden in Niederösterreich
abgehalten, um dort auch die Gewerbeberechtigung zu bekommen.
Übrigens macht die HausbetreuungsGmbH Geschäfte mit
dem Fonds Soziales Wien oder es werden Tätigkeiten für die ARWAG übernommen.
Auch diese Geschäfte sind im Prinzip In-house-Vergaben, wo über Beteiligungen
immer wieder die Stadt Wien aufscheint. In einem Rechnungshofbericht aus dem
Jahre 1998 wird laut Stellungnahme des Wiener Stadtsenats, es war damals eine
Regierungskonstellation der SPÖ mit der ÖVP, der Einsatz von Betreuungs- und
Reinigungsfirmen, die einen privaten Eigentümer haben, als positiv bezeichnet.
Die Zeiten haben sich gewandelt. Heute gilt das nämlich nicht mehr.
Und die Freunderlwirtschaft in der SPÖ! Praktisch
alle aktiv handelnden Personen stehen im engen Verhältnis zur SPÖ und schaden
nämlich den SPÖ-Mitgliedern, die im Gemeindebau leben. Sie müssen die hohen
Kosten für diese Misswirtschaft zahlen. Die Rechnung bekommt die SPÖ am
nächsten Wahltag präsentiert. Die Stimmen im Gemeindebau werden sicher
drastisch weniger werden.
Abschließend komme ich zu einem fast traurigen
Kapitel, nämlich der Werkbundsiedlung. Eine Mustersiedlung des Roten Wien, 1932
unter Josef Frank errichtet, verfällt weiter. Trotz Bemühungen und ich will
nicht verhehlen, dass es seitens des Wohnbauressorts immer Anläufe gibt, etwas
zu tun, hat man bis heute kein Konzept gefunden. Man weiß bereits seit 2000,
in Einzelfällen aber auch schon früher, dass man sanieren muss, aber man hat es
nicht möglich gemacht, nicht wert gefunden, wirklich eine Lösung für dieses
architektonische, denkmalgeschützte Baujuwel zu finden.
Und, meine Damen und Herren, die Werkbundsiedlung ist
ein Denkmal und nicht ein klassischer Gemeindebau und muss als Architekturjuwel
behandelt werden! (Beifall bei der ÖVP.)
Ich möchte mich ganz kurz nur über zwei
Themen ...
Vorsitzende GRin Inge Zankl (unterbrechend): Lieber Kollege, Sie sind am Ende Ihrer
Redezeit.
GR Ing Mag Bernhard Dworak (fortsetzend): Ja, aber wir haben noch ein größeres Problem mit dem
Jahresabschluss von Wiener Wohnen und ... (Allgemeine Heiterkeit.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl (unterbrechend):
Die 15 Minuten sind aus.
GR Ing Mag Bernhard Dworak (fortsetzend):
Ich weiß schon ...
Vorsitzende GRin Inge Zankl (unterbrechend):
Ja und?
GR Ing Mag Bernhard Dworak
(fortsetzend): Aber trotzdem ist der Jahresabschluss von Wiener Wohnen, den
wir bekommen haben, nicht entsprechend ...
Vorsitzende GRin Inge Zankl
(unterbrechend): Sie hätten sich die Zeit einteilen müssen. (Weitere
allgemeine Heiterkeit.)
GR Ing Mag Bernhard Dworak (fortsetzend):
Okay, ja. Man könnte durchaus länger dazu reden. Es ist halt eine
Geschäftsordnung ...
Vorsitzende GRin Inge Zankl (unterbrechend):
Tut mir leid, also ich...
GR Ing Mag Bernhard Dworak (fortsetzend):
Abschließend möchte ich Folgendes sagen: Wir haben uns auf den Wiener
Wohnen-Geschäfts... (Das Mikrophon wird abgedreht. Allgemeine große
Heiterkeit.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl (unterbrechend): Es tut mir furchtbar leid, aber an die
Spielregeln, die wir uns gegeben haben, sollen sich alle halten. (Beifall
bei der SPÖ.)
Als Nächste am Wort ist Frau GRin Schubert.
Entschuldigung, Momenterl, der Kollege Ellensohn hat
sich zur Geschäftsordnung gemeldet.
StR David Ellensohn: Frau Vorsitzende!
Das geht nicht! Wir haben eine freiwillige
Redezeitbeschränkung. Ich finde es auch gut, dass sich nahezu alle daran halten
und insgesamt werden wir das auch herbringen, aber das ist kein Beschluss. Und
wenn er zwei Minuten oder drei Minuten länger braucht, ist es nicht so ein
Problem. Ich hätte jetzt auch gesagt, natürlich hätte er schauen sollen, der
Herr Kollege Dworak, dass er in der Zeit fertig wird, aber das kann ja das eine
oder andere Mal vorkommen. Das haben andere schon eingespart, ich zum Beispiel
zwei Minuten.
Ich spende Ihnen die zwei Minuten, auch wenn ich
möglicherweise nicht Ihrer Meinung sein sollte. Das kann ich vorher gar nicht
wissen. (Beifall bei GRÜNEN und ÖVP.)
Aber das ist eine freiwillige Redezeitbeschränkung
und da kann man hier nicht einfach das Mikrophon abdrehen! Das geht nicht! (Beifall
GRÜNEN und ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Es ist so
beschlossen worden und jeder hat sich vorbereiten können. (GRin Mag Barbara
Feldmann: Entschuldigen Sie, aber einen Schlusssatz kann jeder sprechen!) - Ein Schlusssatz wäre auch kein
Problem gewesen, aber der Kollege Dworak hat noch zwei Dinge angekündigt. (GR Christian Oxonitsch: Das wären noch drei
Minuten geworden!)
Als Nächste am Wort ist Frau GRin Schubert. Ich
erteile es ihr. 15 Minuten, bitte.
GRin Ingrid Schubert
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter
Herr Stadtrat! Sehr
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