Gemeinderat,
35. Sitzung vom 23.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 100 von 126
trotzdem noch brauchen und sehr sparsam, umsichtig und vorsichtig nutzen, weil wir wissen, dass das natürlich gerade für die Stadt Wien, die von außen unabhängig sein will und hier nun sozusagen die ganze Kette vom Beginn des Abfalls bis zur Deponie in einer Hand hält, ein ganz, ganz wichtiges Gut ist, sodass wir mit diesem Deponieraum, der sehr kostbar ist, sehr vorsichtig umgehen.
Es ist noch kurz das Thema Jagd gekommen. Ehrlich
gesagt, Frau Kollegin Smolik, ich kann den Antrag der GRÜNEN nicht ganz
nachvollziehen. Wir jagen nicht sozusagen aus Spaß an der Freude, sondern
einfach deshalb, weil es gewisse Tiere gibt, die im Stadtgebiet keine
natürlichen Feinde mehr haben. Das ist eine Waldschutzmaßnahme, die wir
umsetzen müssen, weil uns sonst einfach der ganze Wald zusammengefressen wird.
Das will niemand ... (Zwischenruf von GR Mag Rüdiger Maresch.) Nein,
das will niemand, und ich verstehe nicht, warum die GRÜNEN ein Verbot des
Verkaufs von Abschüssen beantragen. Ehrlich gesagt, mir ist es lieber, es zahlt
jemand etwas dafür, als meine Jäger machen das mit. (GR Mag Rüdiger Maresch:
Da wissen wir ja ganz genau ...!) Das ist also wirklich ein ganz
klares Bekenntnis von mir dazu.
Ich kann den Antrag auch inhaltlich nicht wirklich
nachvollziehen, weil das ja nicht heißt, dass wir jetzt zusätzlich Tiere
erschießen, nur um einen Profit zu machen, sondern es gibt einen ganz klaren
Plan, den wir einhalten. (GR Mag Rüdiger Maresch: O ja, das sind die
Figuren ...!) Ob mit Externen oder Internen, ist, ehrlich gesagt, für
mich vom Ergebnis her aufkommensneutral. (GR Dr Herbert Madejski:
... sind die Internen! - GR Mag Rüdiger Maresch: Das sind die Leute, die
irgendwelche Schädel und Skelette an die Wand hängen!)
Also Skelette hängt sich, glaube ich, keiner an die
Wand! (GR Mag Rüdiger Maresch: O ja!) Da brauchen Sie sich keine Sorgen
zu machen. Auch wenn ich persönlich keine passionierte Jägerin bin, kann ich
sagen, dass eine gewisse ökologische Notwendigkeit der Jagd in der Stadt und
bei der MA 49 einfach unbestreitbar ist. (Zwischenrufe bei den GRÜNEN.)
Gut, vielleicht war das dann für mich missverständlich. Ich habe mir jetzt den
Antrag auf jeden Fall noch einmal angesehen und habe das so interpretiert.
Jetzt zu den Highlights des Jahres 2007: Dazu
ist, glaube ich, schon einiges gesagt worden. Ich glaube, dass wir gemeinsam
doch einiges weitergebracht haben, auch im Umweltschutzbereich: im Bereich
Feinstaub, das war einer der wichtigen Punkte im Jahr 2007, die beiden
Maßnahmenpakete zu verabschieden, Klimaschutz, die Evaluierung des
Klimaschutzprogramms und Vorarbeiten für das KliP II.
Wir haben den Hafenumschließungsdamm begonnen, der
demnächst fertig wird. Die MA 31 hat das Aquädukt Mauer saniert, den
Behälter Cobenzl und noch einige andere wichtige, große Anlagen.
Wir haben auch für die Landwirtschaft wieder einiges
weitergebracht, auch da bin ich sehr zufrieden. Wir haben es immerhin
geschafft, dass es ein Rekordjahr für das Wiener Gemüse war. Darauf bin ich
sehr stolz, und ich freue mich auch, dass es da immer wieder gemeinsame
Anstrengungen gibt.
Wir haben einige Abfallvermeidungsprojekte umgesetzt.
Ein wichtiges davon ist der Mehrwegbecher, der gerade jetzt so erfolgreich im
Rahmen der EURO eingesetzt wird. Über 1,4 Millionen Becher werden da im
Umlauf sein, und Sie können sich ausrechnen, was das für eine Einsparung
bringt, gerade im Abfallbereich.
Sauberkeit ist schon öfters genannt worden. Ich werde
jetzt das ganze Paket nicht noch einmal referieren, aber ich glaube, dass das
schon ein ganz, ganz großer Schritt in Richtung saubere Stadt war.
Auch im Naturschutz ist uns mit den zusätzlichen Landschaftsschutzgebieten,
der Heckenaktion und so weiter, glaube ich, wirklich einiges gelungen. Nicht zu
vergessen die vielen neuen Parkanlagen, die wir gebaut oder renoviert haben. Da
gibt es also eine lange Liste, und ich freue mich wirklich sehr, dass wir auch
gemeinsam so erfolgreich waren.
Auch im Gemeinderatsausschuss haben wir, glaube ich,
einiges gemeinsam weitergebracht; und auch dafür möchte ich allen sehr herzlich
Danke sagen. Wir haben immerhin 200 Anträge - von insgesamt 232 - gemeinsam,
einstimmig verabschiedet. Auch das zeigt, glaube ich, dass es doch ein gutes
Klima gibt und dass es im Bereich Umweltschutz, bei allen Differenzen, einen
großen gemeinsamen Nenner gibt. (GR Dipl-Ing Roman Stiftner: Quantität,
nicht Qualität!)
Dem Kollegen Blind möchte ich heute noch besonderen
Dank sagen, da er ja heute beziehungsweise in den nächsten Tagen quasi seinen
Abschluss-Gemeinderat hat. Bei allen Differenzen, die wir manchmal hatten,
glaube ich, dass es doch einen großen gemeinsamen Nenner gegeben hat, gerade
was das Thema Umweltschutz betrifft. Vielen herzlichen Dank für Ihre engagierte
Mitarbeit, auch für Ihre vielen, manchmal lästigen Fragen! Aber ich glaube, wir
haben uns manchmal auch vortrefflich gestritten und uns dann doch hin und
wieder auf einen gemeinsamen Nenner, was den Umweltschutz betrifft, einigen
können. (Demonstrativer Beifall bei der FPÖ. - Beifall bei SPÖ und ÖVP.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich darf allen
noch einmal einen herzlichen Dank sagen und Ihnen wünschen, dass die Sitzung
heute nicht allzu lange dauern möge. (Beifall bei der SPÖ und von
Gemeinderäten der FPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Da mir
zur Geschäftsgruppe Umwelt keine Wortmeldung mehr vorliegt, kommen wir zur
nächsten Geschäftsgruppe. Die nächste Geschäftsgruppe ist Bildung, Jugend,
Information und Sport.
Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Gudenus. (Ruf
bei den GRÜNEN: O je!) Ich erteile es ihm.
GR Mag Johann Gudenus, MAIS (Klub
der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte
Frau Vizebürgermeister!
Wir haben heute - wie bei allen
Rechnungsabschlussdebatten so üblich - sehr viel über
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