Gemeinderat,
34. Sitzung vom 04.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 77 von 91
Ganze jetzt aber nicht noch einmal wiederholen, denn diejenigen, die sich nicht mehr daran erinnern können, was damals zur Beschlussfassung vorgelegt wurde, können das ja selbst nachlesen.
Es ist im Sinne der Sparsamkeit, dass der Anteil der
Stadt als Fixbetrag beschlossen wurde und der Rest ein wirtschaftliches
Refinanzierungsmodell ist. Die entsprechenden Beschlüsse sind gefolgt, und zwar
nicht nur nicht in der politischen Kompetenz, sondern in diesem Fall bei den
Leasingpartnern, der Riesenradplatz Errichtungsgesellschaft, der Immoconsult und
allen beteiligten Firmen.
Zur Frage 16: Diese kann von mir nicht beantwortet
werden, da das Verhältnis Generalunternehmer – Subunternehmer angesprochen
wird. Ich möchte aber noch einmal in beide Richtungen, nämlich sowohl in die
Richtung Frau Gretners als auch des Sprechers der ÖVP, darauf hinweisen, dass
die in der Frage des wirtschaftlichen Faktors Riesenradplatz ungerechtfertigt
aufgestellten Behauptungen, die hier zitiert sind, keine positiven Auswirkungen
auf die wirtschaftliche Situation der UnternehmerInnen haben. Diese haben, vom
Generalunternehmer beauftragt, viel Geld in das Projekt investiert, und es wird
jetzt in dem noch zu führenden Verfahren zu beurteilen sein, inwieweit sie von
dieser Situation betroffen sind oder nicht. Sie können aber jedenfalls davon
ausgehen, dass die Immoconsult – das ist mir versichert worden – im
Hinblick auf diese heutige Anfrage alles unternehmen wird, um den Betrieben,
die Leistungen erbracht haben, diese auch dementsprechend abzugelten.
Zu Punkt 18: In diesem Punkt fragen Sie mich, ob ich
Ihrer Phantasie folgen kann, dass Gelder, die in diesem Haus für andere Zwecke
beschlossen werden, dann nicht dafür verwendet werden. – Dazu sage ich
Ihnen: Ich bin vollkommen davon überzeugt und kann sicherstellen, dass das
Geld, so wie es hier im Haus beschlossen wird, auch verwendet wird. In diesem
Fall bezog sich die Frage auf jene Gelder, die im Zuge der Europameisterschaft
für die Umsetzung des Hostcity-Vertrages notwendig waren.
Zu Punkt 19: Es ist für mich nicht nachvollziehbar,
dass die Inhalte Ihrer 19. Frage der Realität entsprechen. Damit erübrigt
sich auch meine Meinung dazu. (Heiterkeit bei den GRÜNEN.)
Lassen Sie mich zum Abschluss noch Folgendes
feststellen: Politisch unterschiedlicher Ansicht zu sein, ist unser Alltag und
Basis für unsere Demokratie. Bewusst Fehlinformationen zu geben, ist gerade in
diesem Fall nicht nur ein schlechtes politisches Mittel, sondern weit über die
politische Auseinandersetzung hinaus standortschädlich und daher schädlich für
Wien. Persönliche Untergriffe auf mich zeugen vom Charakter des Absenders und
werden von mir auch so bewertet.
Frau Gretner! Ich darf Ihre Aussage aus dem
Wortprotokoll der heutigen Sitzung zitieren. Sie sagen im Zusammenhang mit dem
Verfahren und den Unternehmern: „Dass die prominentesten Plätze der Stadt von
unqualifizierten, unfähigen Kreaturen verschandelt werden, ist, das muss man“ –
wie Sie noch unterstreichen – „schon wirklich sagen, ein Skandal.“ –
Darauf sage ich: Diese Ihre Aussage, liebe Frau Gretner, ist ein Skandal! (Beifall bei der SPÖ. - GR Mag Wolfgang Jung: ... ein
Ausrutscher!)
Bei aller Schmerzfreiheit politischer
Auseinandersetzung Menschen als Kreaturen zu bezeichnen, hat hier in diesem
Haus bisher noch niemand geschafft! (Widerspruch bei den GRÜNEN.) Damit
ist Ihnen eine Premiere gelungen, die Ihrer nicht würdig und wirklich peinlich
bis zum Geht-nicht-mehr ist! (Anhaltender
Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke für die Beantwortung der Dringlichen
Anfrage.
Ich eröffne die Debatte, wobei ich bemerke, dass die
Dauer der Diskussion maximal 180 Minuten beträgt. Zur Debatte über die
Beantwortung der Dringlichen Anfrage hat sich Frau GRin Dipl-Ing Gretner
zu Wort gemeldet, wobei ich bemerke, dass die Redezeit mit 20 Minuten
begrenzt ist.
GRin Dipl-Ing Sabine Gretner (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren!
Zu Ihrem letzten Vorwurf: Ich habe wirklich nicht Sie
mit dem Ausdruck „Kreatur“ gemeint, sondern ich habe die Kreation gemeint! (VBgmin Grete Laska: ... ausdrücklich
drinnen! - Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) Wenn das
missverständlich gewesen sein sollte: Ich glaube, Sie haben selbst gemerkt,
dass ich, als ich das Wort ausgesprochen habe, nach dem richtigen Wort gesucht habe.
Ich habe nicht Sie gemeint! (GR Dr Kurt Stürzenbecher: Eine Entschuldigung
wäre besser!) – Das müsste eigentlich reichen, um das
richtigzustellen. (VBgmin Grete
Laska: Egal, wen Sie gemeint haben! Menschen als Kreaturen zu bezeichnen, ist
falsch!)
Ich habe keine Personen gemeint! Frau Laska! Ich habe
keine Person gemeint, sondern die Kreation, die geschaffen wurde, die
Gebäudehülle, die auf den Riesenradplatz gestellt wurde. (Amtsf StRin Mag
Sonja Wehsely: Der Satz wäre grammatikalisch mit Personen nicht möglich!)
Ich stelle noch einmal dezidiert richtig: Ich habe keine Person gemeint,
sondern das Gebäude, diese Kreation als Folge der von Ihnen direkt
verausgabten ... (Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Ist das die
„Hump-Dump"-Entschuldigung? - GR Franz Ekkamp: Das ist ein Skandal! -
Weitere Zwischenrufe.)
Das ist keine „Hump-Dump"-Entschuldigung. Wenn
Sie auf Ihren Ohren sitzen und da jetzt ein großes Schreigewirr ist, kann ich
auch nichts machen! Das Missverständnis tut mir jedenfalls furchtbar leid!
Allerdings bin ich schon einigermaßen überrascht. Ich
kann gar nicht glauben, dass Sie wirklich selbst meinen, was Sie gerade gesagt
haben, dass Sie nämlich nicht verantwortlich sind, dass alles bestens ist, dass
die Opposition schuld ist, dass wir der Wirtschaft in Wien schaden.
Das Gegenteil ist der Fall: Wir
haben von Anfang an gesagt: Machen Sie ein ordentliches, transparentes
Vergabeverfahren, damit wir nachvollziehen können, wieso welches Unternehmen
zum Zug kommt, das dann
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