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Gemeinderat, 34. Sitzung vom 04.06.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 5 von 91

 

GRin Dipl-Ing Sabine Gretner (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Ich entnehme der Antwort, dass Sie bemüht sind, eine Lösung zu finden. Was mich jetzt interessiert hätte, ist, in welchem Zeitrahmen das Finanzierungskonzept aufgestellt wird und die Sanierung beginnen soll, denn bei Gebäuden aus dieser Zeit ist es, wie wir wissen, oft schwierig – sagen wir es so -, das Dach dicht zu halten, und da wird es ziemlich dringend notwendig sein, etwas zu machen, und deswegen die Frage nach dem Zeitrahmen.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat!

 

Amtsf StR Dr Michael Ludwig: Also, um das Dach dicht zu halten, gibt es unmittelbare Einwirkungen und Kontakte der Mitarbeiter von Wiener Wohnen direkt vor Ort. Also, da kann ich sicherstellen, dass solche Schäden auch unmittelbar vor einer Sanierung behoben werden. Vom Zeithorizont habe ich mir vorgenommen, dass wir noch im heurigen Jahr alle Gelegenheiten wahrnehmen, um auch mit den internationalen Fonds und dem Bundesdenkmalamt alle Möglichkeiten zusätzlicher Finanzierungen auszuloten.

 

Wir sind hier schon sehr weit, nur haben wir leider in manchen Bereichen Absagen bekommen. In anderen Bereichen gibt es noch die Hoffnung, dass wir zumindest Teilbereiche der Finanzierung aus diesen Fonds abdecken können. Aber im Wesentlichen habe ich mir vorgenommen, dass wir über eine Finanzierung einer solchen Sanierung noch im heurigen Jahr zu einer Entscheidung kommen und dass wir dann im Dialog mit den Mieterinnen und Mietern in den nächsten Jahren sehr schnell zu einem gemeinsamen, tragfähigen Sanierungskonzept gelangen. Ich möchte vielleicht hier ein anderes Beispiel auch aus Ihrem Bezirk heranziehen, nämlich die Sanierung der städtischen Wohnhaussiedlung in der Lockerwiese, nur um vielleicht auch die Zeitdimensionen, die Sie jetzt einfordern, darzustellen.

 

Dazu nur: Es ist auch eine ganz wichtige Sanierungsanstrengung, weil es sich hierbei ebenfalls um eine ganz bedeutende historische Siedlung im 13. Bezirk handelt, ebenfalls aus der Zwischenkriegszeit. Sie wurde in den Jahren 1928 bis 1932 gebaut. Und diese Siedlung hat mit insgesamt 169 Wohnungen und rund 599 Siedlungshäusern ebenfalls eine sehr große Anstrengung von Seiten der Stadt Wien und von Seiten Wiener Wohnen erfordert, um im Dialog mit den Mieterinnen und Mietern zu einem umfassenden Sanierungskonzept zu kommen.

 

Das ist jetzt auch geschehen, wir haben bereits im heurigen Jahr, im Februar, mit dem Fensteraustausch begonnen, werden im Winter 2008 mit den Baumeisterarbeiten, zum Beispiel an der Fassade, starten und ich denke, dass der Abschluss der Sanierung dann im Jahr 2012, 2013 erfolgen wird.

 

Ich ziehe dieses Beispiel heran, um zu zeigen, dass umfassende Sanierungsmaßnahmen - insbesondere bei historischen Wohnhausanlagen und insbesondere dann, wenn wir unserem hohen Anspruch der Mietereinbindung folgen wollen - natürlich auch einen gewissen Zeithorizont in Anspruch nehmen.

 

Aber wie gesagt, ich nehme mir vor, dass wir noch im heurigen Jahr grundsätzliche Entscheidungen über die Finanzierung treffen können, um dann ab dem nächsten Jahr schon konkrete Durchführungsmaßnahmen zu überlegen.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die vierte und letzte Zusatzfrage zu dieser Frage wird von Herrn GR Mag Ing Dworak gestellt. Bitte!

 

GR Ing Mag Bernhard Dworak (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Stadtrat!

 

Ich habe in den letzten drei Monaten eine Umfrage unter den Mieterinnen und Mietern gemacht und habe eine Rücklaufquote von mehr als 30 Prozent auf meine Fragen bekommen. Traurigerweise, oder leider, schreiben 50 Prozent, dass ihre Wohnung beziehungsweise ihr Haus gesundheitsgefährdend sei.

 

Das ist einerseits natürlich auch eine Frage der Interpretation, aber wollen Sie nicht mit den Mieterinnen und Mietern endlich eine Begehung durchführen, denn die Beschwerden, die teilweise den Umgang von Wiener Wohnen mit den Mieterinnen und Mietern betreffen, beruhen sehr häufig darauf, dass sie sich von Wiener Wohnen allein gelassen und im Stich gelassen fühlen. Und es wäre sicherlich gut für die Stadt, wenn es Gespräche gäbe, und dass man sie nicht im Unklaren lässt, was wirklich passieren soll. Und vor allem diese Gesundheitsgefährdung ist für mich ein Grund, wirklich sehr rasch mit den Leuten zu reden und sie zumindest zu fragen, wie weit diese Gesundheitsgefährdung geht, denn es ist wirklich hoch an der Zeit.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat!

 

Amtsf StR Dr Michael Ludwig: Also, wir stehen im ständigen Dialog mit den Mieterinnen und Mietern, es gibt ja auch laufende Reparaturmaßnahmen im Bereich der Werkbundsiedlung, von gesundheitsgefährdenden Situationen ist aber auf Grund gestriger Anfrage bei Wiener Wohnen nichts bekannt. Also, da würde ich wirklich bitten, dass Sie uns Ihre Informationen zur Verfügung stellen, denn das ist immerhin ein schwerwiegender Vorwurf, wenn Sie behaupten, dass Mieterinnen und Mieter gesundheitsgefährdend in einer Gemeindewohnung leben. Da würde ich bitten, dass Sie mir das auch unmittelbar mit Namen der betroffenen Mieterinnen und Mieter übergeben, denn da muss man ja sofort reagieren.

 

Bis gestern hat es hier keinerlei Informationen bei Wiener Wohnen über gesundheitsgefährdende Situationen gegeben. Wie Sie wissen, bin ich immer für ein Gespräch bereit, würde aber dann ersuchen, solche Informationen mir direkt zukommen zu lassen, um mir die Möglichkeit zu geben, auch direkt darauf zu reagieren.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke für die Beantwortung der 1. Anfrage.

 

Die 2. Anfrage (FSP - 02404-2008/0001 - KSP/GM) wurde von Herrn GR Peter Florianschütz gestellt und ist

 

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