Gemeinderat,
32. Sitzung vom 27.03.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 30 von 75
gebe ich gemäß § 15 Abs 2 der Geschäftsordnung bekannt, dass an schriftlichen Anfragen von Gemeinderatsmitgliedern des Klubs der Wiener Freiheitlichen 2, des Grünen Klubs im Rathaus 6 und des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien 16 eingelangt sind.
Vor Sitzungsbeginn sind von Gemeinderatsmitgliedern
des Klubs der Wiener Freiheitlichen 3 und des ÖVP-Klubs der
Bundeshauptstadt Wien 7 Anträge eingelangt. Den Fraktionen wurden alle
Anträge schriftlich bekannt gegeben, die Zuweisungen erfolgen wie beantragt.
Die Anträge des Stadtsenats zu den Postnummern 4, 5,
11 bis 13, 15 bis 20, 22 bis 26, 28, 29, 34, 39, 41 und 44 gelten gemäß
§ 26 der Wiener Stadtverfassung als bekannt gegeben. Bis zu Beginn dieser
Sitzung hat kein Mitglied des Gemeinderates zu diesen Geschäftsstücken die
Verhandlung verlangt.
Ich erkläre daher gemäß § 26 der Wiener
Stadtverfassung diese als angenommen und stelle fest, dass die im Sinn des
§ 25 der Wiener Stadtverfassung erforderliche Anzahl von Mitgliedern des
Gemeinderates gegeben ist.
In der Präsidialkonferenz wurde nach eingehender
Beratung die Postnummer 42 zum Schwerpunkt-Verhandlungsgegenstand erklärt
und gleichzeitig folgende Umreihung der Tagesordnung vorgeschlagen: Postnummer
47, 42, 43, 45, 46, 30, 21, 27, 35, 36, 37, 1, 2, 3, 6, 7, 8, 9, 10, 14, 38,
40, 31, 32, 33. Die Postnummern werden daher in dieser Reihenfolge zur
Verhandlung gelangen.
Wir kommen als Erstes zur Postnummer 47, sie
betrifft die Wahl von zwei Schriftführern.
Bevor wir über den vorliegenden Wahlvorschlag
abstimmen, ist über die Art der Abstimmung zu entscheiden. Gemäß § 27
Abs 2 der Wiener Stadtverfassung sind Wahlen mittels Stimmzettel
vorzunehmen, wenn der Gemeinderat nicht mit Zweidrittelmehrheit anderes
beschließt.
Ich schlage vor, die auf der Tagesordnung unter
Post 47 vorgesehene Wahl durch Erheben der Hand vorzunehmen.
Ich bitte nun die Kolleginnen und Kollegen, die mit
meinem Vorschlag einverstanden sind, um ein Zeichen mit der Hand. – Ich stelle
die Einstimmigkeit fest.
Die GRe Mag Marie Ringler und Dipl-Ing Martin
Margulies haben ihre Funktion als Schriftführer zurückgelegt.
Der entsprechende Wahlvorschlag des Grünen Klubs im
Rathaus lautet auf Frau GRin Susanne Jerusalem und Herrn GR Mag Christoph
Chorherr.
Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die diesem
Vorschlag Ihre Zustimmung geben wollen, um ein Zeichen mit der Hand. - Ich
stelle auch hier die Einstimmig fest und gratuliere recht herzlich zu dem neuen
Amt.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 42 der
Tagesordnung zur Verhandlung.
Sie betrifft die Verordnung über Grundsätze für die
Festlegung und über die bezirksweise Aufteilung der durch Organe der Bezirke
verwalteten Haushaltsmittel - Bezirksmittelverordnung. Ich bitte den
Berichterstatter, Herrn GR Ekkamp, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatter GR Franz Ekkamp: Frau Vorsitzende! Meine sehr verehrten Damen und
Herren! Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegenden Geschäftsstück.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Ich eröffne die Debatte.
Als erste Rednerin zum Wort gemeldet ist Frau GRin Frank.
GRin Henriette Frank
(Klub der Wiener Freiheitlichen):
Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Wenn wir heute die Verwaltung der Haushaltsmittel
beschließen, da könnte man gleich einmal zu Beginn und sehr salopp sagen, es bedeutet
wieder einmal, wahrscheinlich mehr Aufgaben für die Bezirke und dafür weniger
Geld.
Weniger Geld wird ja schon dadurch gewährleistet
sein, weil eben die Friedhofskomponenten herausfallen, aber darauf werde ich
später zurückkommen.
Ich beschränke mich jetzt bei der Verordnung
ausschließlich auf das Budget für den 10. Bezirk, weil ich meine, dass
dadurch, dass er ohnehin der größte Bezirk und der meistverschuldete Bezirk,
ist - auch das soll nicht unerwähnt bleiben - symptomatisch für viele Bezirke
ist.
In der Verwaltung der Hausmittel, wie es so schön
heißt, steht zum Beispiel einmal drinnen, dass der Betrag nach folgenden
Maßstäben aufzuteilen ist: Einmal nach der Zahl der Personen mit Hauptwohnsitz
im Bezirk. Also, so wie Favoriten gewachsen ist, könnte man meinen, dass auch
das Budget entsprechend wächst, nämlich nach der Fläche der von der Stadt Wien
erhaltenen öffentlichen Verkehrsflächen.
Also, wenn ein Bezirk wie Favoriten schon einmal die
viertgrößte Stadt ist, dann wird es auch demzufolge jede Menge Verkehrsflächen
geben. Und auch hier müsste man meinen, dass der Zuwachs an Mitteln geradezu
unerschöpflich ist.
Es geht dann weiter mit den Schulen, und die Schulen
haben sich in den letzten 10 Jahren, also von 33 Ende der 90er Jahre bis
jetzt auf über 40 Schulen, also das heißt, um ein Drittel, vermehrt, und
auch hier müssten dann die Mittel ja nur so fließen wie in einem
Schlaraffenland, was aber leider nicht der Fall ist.
Ich gehe jetzt im Einzelnen dann noch darauf ein, wo es
hier überall krankt und sehe hier zwei Kreise, denen man ein gewisses
Verschulden zusprechen muss.
Primär ist es natürlich die Stadt Wien als solche,
die ja für die Zuteilung der Mittel verantwortlich ist und sekundär der Bezirk,
der dann diese Mittel verwaltet und hier sicher auch Möglichkeiten hätte, durch
Einsparungen, durch bessere Koordinierung, vielleicht sparsamer mit dem
Haushaltsbudget umzugehen. Ein ganz wesentlicher Faktor ist aber zum Beispiel
das Thema der Energiekosten. Die Energiekosten steigen in den Bezirken ganz
enorm, vor allem, wenn es um Schulen und Kindertagesheime geht.
Und wenn zum Beispiel,
wohlgemerkt, ich rede nur vom 10. Bezirk, hier allein in den Kindergärten
der Anteil der Energiekosten bereits 28 Prozent, also ein Drittel der
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