Gemeinderat,
30. Sitzung vom 24.01.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 85 von 95
ihnen diese Zeiten in die
Pension eingerechnet werden. - Das, Frau Stadträtin, wäre einmal ein erster
Schritt in die richtige Richtung. Aber wenn man so zuhört, dann muss man sagen:
Mit Ihrer Schwamm-drüber-Politik werden Sie nichts anderes erreichen als
weiterhin eine Verunsicherung.
Ich kann Ihnen abschließend
nur sagen, Frau Stadträtin: Gehen Sie in Wien eigene Wege und zeigen Sie auch
Ihrem Parteikollegen Buchinger, dass Sie ein soziales Gewissen für Wien haben!
- Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Der nächste Debattenbeitrag kommt von Herrn StR Ellensohn. Ich bitte ihn
zum Rednerpult.
StR David Ellensohn: Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Schuld an dem ganzen Desaster ist ausschließlich,
wenn man denn glauben würde, was über die APA verschickt wird, die
Grün-Gemeinderätin Pilz. Das wird da in schön regelmäßigen Abständen
ausgeschickt: „Grün-Gemeinderätin Pilz ist offensichtlich erpicht darauf, das Wiener
Gesundheitswesen schlechtzureden", und so weiter und so fort. Das lesen
wir alle paar Monate in der APA. Und alle paar Monate kommt ein bisschen später
zwar nicht das Zugeständnis und: „Vielen Dank, Sigrid!" - denn das würde
ich mir eigentlich zwischendurch erwarten, das wäre eigentlich notwendig, das
kommt jedoch nicht -, aber es werden zu sehr vielen Kritikpunkten, die
vorgetragen wurden, entsprechende Maßnahmen umgesetzt. (Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: ... diametral zu dem, was die Frau
Dr Pilz sagt! Denn die sagt: Nichts passiert!)
Ich erinnere an die Debatten, die in diesem Haus
schon ein Jahrzehnt, bevor ich hier herinnen war, begonnen haben, zum Beispiel
über Lainz. Die Acht-Bett-Tragödie von Lainz ist hier in diesem Haus von den
Sozialdemokraten Ewigkeiten lang abgestritten worden. Da war noch der Vater von
Martin Margulies, Jean Margulies, hier im Gemeinderat und hat schon darüber
geredet und gesagt, das ist unhaltbar. Und die SPÖ hat jedes Mal aufs Neue
gesagt: Sie reden das alles schlecht, das ist alles in Ordnung! - Jetzt ist es
nicht mehr so, und Sie finden es auch besser, dass es keine Acht-Bett-Zimmer
mehr gibt. Erreicht hat das schlussendlich die Opposition! Und angebracht wäre,
dass - es ist ja noch eine Rednerin von der SPÖ zum Wort gemeldet - sich die
Rednerin bei Sigrid Pilz dafür bedankt.
Kinderpsychiatrie - lange Debatte. Sie sind immer
zuständig! Sie sind nicht nur dann zuständig, wenn Sie dann auf Druck der
Opposition etwas ändern, sondern Sie sind für die Monate und für die Jahre
vorher auch zuständig!
Kinderpsychiatrie: Nachdem es eine gemeinsame
Pressekonferenz von Sigrid Pilz mit Max Friedrich gegeben hat, wird es
Änderungen in diesem Bereich geben - aber doch nicht deswegen, weil vorher
alles in Ordnung war, sondern weil die Missstände, so wie sie dargestellt
wurden, zutreffend sind, und deswegen wird es jetzt besser gemacht. Danke,
Sigrid! - Üblicherweise macht das die SPÖ. (Beifall
von Gemeinderäten und Gemeinderätinnen der GRÜNEN.)
Operations-Wartezeiten: Es ist nicht einmal lange
her, es war, glaube ich, im Dezember, dass wir das Thema Operations-Wartezeiten
hier diskutiert haben. Noch im Dezember hat man gehört, dass das, was die GRin
Korosec von der ÖVP diesbezüglich sagte, alles so nicht stimme. Jetzt lese ich,
dass sie offensichtlich recht gehabt hat - was wir ja damals hier auch schon
gesagt haben, und wir haben sie dabei unterstützt -, jetzt soll es transparente
Listen für Operationstermine geben. – Na, da schau! Das hat man alles noch
abgestritten im letzten Herbst.
Bei der Gehaltsdiskussion im KAV verteidigt die SPÖ
jetzt großartig, dass einzelne Manager mehr verdienen dürfen als die
Repräsentanten der Republik, mehr als der Bundeskanzler, dass der KAV-Direktor
21 000 EUR und ein paar Zerquetschte, auf die es dann nicht mehr
ankommt, kassiert. Sie verteidigen diese Gehälter jetzt, ich sage jetzt aber -
und ich behaupte, das wird dann so kommen; ich komme dann selbst hier heraus
und bedanke mich bei mir -, es wird ein Gesetz kommen, in dem drinnen steht,
dass kein einziger Angestellter der Republik - und dazu zählen auch Leute, die
in den Kommunen arbeiten, in den einzelnen Institutionen - mehr verdienen darf
als der Bundespräsident oder der Bundeskanzler. Wir werden dieses Gesetz alle
erleben, und Sie werden sich dann feiern lassen, wenn Sie das gemacht haben.
Und Sie werden sich nicht bei mir bedanken, leider.
Die SPÖ sagte heute in mehreren Wortmeldungen, die
Kritik wurde insgesamt nicht bestätigt. - Ich war ganz verwirrt, weil ich mir
gedacht habe, Moment, die Kritik hat zum Beispiel gelautet: Beim
Otto-Wagner-Spital sind Netzbetten im Einsatz, das ist nicht mehr zeitgemäß! -
Wieso „nicht bestätigt"? - Das Gegenteil ist der Fall: Es wurde bestätigt,
und nicht nur bestätigt, sondern es ist auch niemand von der SPÖ hier gestanden
und hat gesagt, wir werden diese Netzbetten abschaffen. Das hat niemand gesagt!
Im Gegenteil, offensichtlich halten Sie - im Gegensatz zu vielen anderen
Ländern, in denen es verboten ist – deren Verwendung in diesem Bereich für
zeitgemäß.
Einer der Kritikpunkte hat gelautet: Zu wenig
Personal. – Bestätigt! Deswegen gibt es ja im nächsten Jahr mehr Personal -
wenn es auch in erster Linie Turnusärzte und Turnusärztinnen sind, die kommen
und die für gewöhnlich auch eingeschult werden sollen und am Anfang auch Arbeit
machen - das ist ja auch richtig so -, und 18 Pflegekräfte, die auch für
das kommende Jahr angekündigt sind. Ich würde sagen, was den Vorwurf betrifft,
dass es zu wenig Personal gibt: Bestätigt!
Private Sicherheitsdienste: Der Vorwurf
ist bestätigt! Wieso sind da private Sicherheitsdienste im Bereich der Forensik
tätig? - StRin Sonja Wehsely hat selbst gesagt, sie wird Gespräche führen -
diesmal könnte es funktionieren mit dem Bund, weil es ja immerhin eine
Ministerin der eigenen Farbe ist, also vielleicht funktioniert es ja dieses Mal
mit der Justizministerin -, ob in Zukunft wie
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