Gemeinderat,
26. Sitzung vom 20.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 74 von 112
öffentliche Personennahverkehr, der in Wien 35 Prozent und zuzüglich noch die Elemente, die ich gesagt habe, zwei Drittel, was den Umweltverbund betrifft, hat, in München nur 24 Prozent, in Hannover 23 Prozent, in Stuttgart 22 Prozent, in Düsseldorf 21 Prozent und in Linz 20 Prozent hat. Es hat gute Gründe, warum wir uns für den öffentlichen Verkehr entschlossen haben. Es hat auch gute Gründe, warum dieser öffentliche Verkehr tagtäglich einen wertvollen Beitrag zur Lebensqualität in dieser Stadt leistet, meine Damen und Herren!
Abschließend einige Bemerkungen über die Frage „Wien,
verkehrsmäßig in einem größeren Raum". Ich bedaure immer wieder, dass bei
Debatten dieser Art wenig über Wien in der Region gesprochen wird, was ein sehr
spannendes Thema ist. Wir leben mit Wien im Mittelpunkt der spannendsten Region
Europas, wie ich meine, einer Region, die aus vier Nationalstaaten besteht,
einer Region mit 7 Millionen Einwohnern, einer Region mit sehr
dynamischem Wachstum, einer Region, wo verkehrspolitisch einiges auf uns
zukommt und auch schon sehr viel getan worden ist, wie beispielsweise die
zusätzliche Kompetenz des VOR, was das Anbahnen von grenzüberschreitendem
Verkehr betrifft.
Wir leben in einer Situation in dieser Region, wo
sich auch verkehrsmäßig vieles bewegt, was auf die Frage des Kollegen Madejski
und seiner Fluglärmsituation durchaus hinspielt. Wir haben hier ein äußerst
dynamisches Wirtschaftswachstum. Wir haben Menschen in unseren Nachbarregionen,
die einen Nachholbedarf haben, was die wirtschaftliche Entwicklung betrifft.
Wenn Westslowaken derzeit 0,2-mal im Jahr auf Urlaub fliegen, während das bei
uns zwischen drei- und viermal ist, dann ist ein Nachholbedarf gegeben. Das ist
auch der Grund, warum es ein derartiges Wachstum am Flughafen Wien-Schwechat
gibt, wo wir uns bemühen, gerade in diesem Bereich sehr massiv auf die
ökologische Perspektive zu achten. Es ist unwahr, dass Flüge derzeit illegal
„gehandlet“ werden. Wir haben das seitens der Stadt Wien überprüft. Es wird die
Flugverbotszone, die nicht die Landesgrenze betrifft, sondern zurückversetzt in
Wien nur einen Teil betrifft, durch keine startenden Flugzeuge verletzt. Das
ist in der Vergangenheit nicht geschehen und soll auch in der Zukunft nicht so
geschehen. Das zur Beantwortung der Frage, die der Kollege Madejski aufgeworfen
hat.
Meine Damen und Herren, nächste Bemerkung zu einer
Sache, und zwar im Antrag der GRÜNEN, betreffend den Augarten: Wir werden
diesem Antrag nicht zustimmen können, weil im Text steht, es geht um die
Rücknahme von bereits getroffenen Maßnahmen, die mit der Flächenwidmung nicht
in Einklang zu bringen sind. Es sind derzeit vom Bund keine Verletzungen der
Flächenwidmung oder der Bebauungsbestimmungen getroffen worden. Deswegen können
wir auch keine Rücknahme verlangen. Wir sind uns einig in der Zielsetzung mit
den Zielen im Augarten, dass wir uns an die Ziele dieser Arbeitsgruppe und
dieser Kommission gebunden fühlen, aber wir wollen im Antrag nicht
unterstellen, dass hier Maßnahmen gesetzt worden sind, die den Gesetzen
widersprechen.
Meine Damen und Herren, Schlusssatz: Ich denke mir,
diese Debatte hat klar und deutlich gezeigt, dass es gut ist, dass planerische
Kompetenz sehr analytisch, sehr ambitioniert, sehr dynamisch durch StR Dipl-Ing
Schicker durchgeführt wird. Es ist gut für die Wienerinnen und Wiener, dies zu
wissen. Ich ersuche Sie, verbunden mit dem Dank an die Kolleginnen und Kollegen
der Geschäftsgruppe, den Mitarbeitern der Abteilungen, dem Budget und dem
Budgetansatz Stadtentwicklung und Verkehr zuzustimmen! - Danke schön. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Frau
GRin Dipl-Ing Gretner gemeldet. Ich erteile ihr das Wort.
GRin Dipl-Ing Sabine Gretner (Grüner Klub im Rathaus): Frau Vorsitzende! Meine
Damen und Herren!
Ich hab jetzt leider das Formular nicht mehr
vorliegen, damit ich es vorlesen kann. Aber der Inhalt des Antrags beinhaltet
eine nochmalige Aufforderung an den Bund, Aktivitäten zurückzunehmen, die der
Intention des Flächenwidmungsplans widersprechen könnten. Wir haben diese Sache
wortgleich vor einem Jahr beschlossen.
Also ich bin schon sehr verwundert. Ich könnte mir
vorstellen, es ist ein Fehler passiert, weil Sie es vielleicht ein bisschen
schnell gelesen haben und bitte Sie, das noch einmal genau durchzuschauen. Ihre
Aussage war nicht richtig! - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächster am Wort ist Herr Mag Maresch. (GR Dr
Herbert Madejski zu GR Mag Rüdiger Maresch: Hast du dich nicht streichen
lassen?)
GR Mag Rüdiger Maresch
(Grüner Klub im Rathaus): Nur weil ihr keinen zweiten herausbringt? (GR Dr
Herbert Madejski: Das stimmt doch nicht!) Sucht der Kollege Mahdalik noch immer
einen Parkplatz? (GR Dr Herbert Madejski: Ja, deinen!) Nein, meinen nicht,
seinen offensichtlich! Er sucht wahrscheinlich den Partikelfilter für sein
Dieselauto!
Frau Vorsitzende! Herr Stadtrat! Meine Damen und
Herren!
Wir haben heute einiges zur Verkehrspolitik gehört.
Aber was mir völlig abgeht, wir sind mittlerweile ja nicht mehr in derselben
Situation wie vielleicht noch vor einem Jahr. Mittlerweile gibt es die
IPCC-Papiere und es stellt sich heraus, dass der Verkehr mehr oder weniger
einer der wichtigsten Verursacher für das CO2 ist, das da sozusagen
in die Atmosphäre hinaufgeblasen wird. Der CO2-Ausstoß ist nicht das
Einzige, was uns der Verkehr beschert. Er beschert uns auch Lärm, Stickoxide,
Ozon und Feinstaub. Und hier wird so getan, als bräuchte man eigentlich nicht
wirklich eine Debatte, das geht schon.
Und am besten gefällt mir eigentlich die Aussage - das wird die ÖVP
wahrscheinlich besonders freuen - vom, wenn man so will, zentralen
Verkehrsplaner der Republik. Das ist Herr Prof Zibuschka, der ja
eigentlich in Niederösterreich Verkehrsreferent ist und der gemeinsam mit dem
Stadtbaudirektor die Stadt Wien überzeugt
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