Gemeinderat,
26. Sitzung vom 20.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 69 von 112
Stronach niemand Vernünftigen gibt, der dort eines der größten Einkaufszentren Österreichs bauen möchte. Es gibt kein Argument an einem Ort, wo es noch lange keinen öffentlichen Verkehr gibt, wo es außer der S1 keine Straße gibt, wo Gutachten der MA 18 sagen, für die Größenordnung, die die Magna braucht, um nebenbei das Stadion finanzieren zu können, braucht es die Hanssonspange, die richtigerweise der Minister Faymann nach hinten geräumt hat. Also könnte man sagen, man wäre ein mutiger Stadtplaner, der eines der wichtigsten Worte der Stadtplanung kennen müsste. Dieses Wort heißt: Nein. Dort hat ein großes Einkaufszentrum keinen Sinn! Lauter müsste das auch - der Hoch spricht eh nach mir - die Präsidentin Jank sagen, wo auf dem Tisch liegt, dass ein Einkaufszentrum dieser Größe die Nahversorgung in Favoriten, wie die Nahversorgung in ganz Wien gefährdet ist, noch weiter maßgeblich hinunterreitet.
Gott sei Dank, soweit habe ich meine Ohren in manchen
Sektionen der SPÖ, ist es in Favoriten bei vielen ganz normalen Leuten, die
dort wohnen, nicht einsichtig, warum das gebaut werden muss. Ich höre im
Bezirk, dass es da durchaus schon Änderungen gibt. Darum bleiben wir dabei, ich
bin froh, dass die Bürgerinitiative - Herr Hoch, die überparteiliche
Bürgerinitiative (GR Alfred Hoch: Nein, die ist nicht überparteilich!) -
Unterschriften sammelt. Wenn es genügend Unterschriften gibt, werden wir
ordentlich Druck machen, wird die Bürgerinitiative Druck machen, dass es dazu
kommt, dass es eine Volksbefragung gibt oder dass hier von einem mutigen
Planungsstadtrat gesagt wird, eine vernünftige Entwicklung von Rothneusiedl
können wir uns vorstellen, aber nicht ein Shoppingcenter, sozusagen ein für
internationale Finanzanlagen interessantes Immobilienobjekt. Interessante Immobilienprojekte
sind EKZs, darum will sie jeder überall. Das ist am billigsten zu bauen und
erwartet die höchsten Renditen. Das kann aber nicht das sein, was die Stadt
Wien möchte! Deswegen werden wir daran bleiben und Rothneusiedl weiter
bekämpfen.
Weil ich mich so lange mit der U-Bahn aufgehalten
habe, spare ich mir einige andere Dinge für weitere Redemeldungen.
Im Übrigen, Überraschung, Überraschung, werde ich
mich meiner Vorrednerin anschließen und dem Budget auch nicht zustimmen! -
Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bevor
ich dem nächsten Redner, Herrn GR Hoch, das Wort erteile, möchte ich
zurückkommen auf eine Diskussion, die bei der letzten Geschäftsgruppe
stattgefunden hat. Und zwar hat sich Kollege Mag Jung am Beginn seiner
Ausführungen mit Frau Stadtschulratspräsidentin Mag Brandsteidl
auseinandergesetzt und bekrittelt, dass sie nicht hier ist im Saal und es
offenkundig nicht der Mühe wert findet, sich mit den Abgeordneten und den
gewählten Vertretern auseinanderzusetzen.
Ich gehe einmal davon aus, dass aus diesem Grunde
auch die folgenden Worte gefallen sind. Ich sage nur, Kollege Jung, die Frau
Stadtschulratspräsidentin braucht sich nicht in diesem Saal mit uns
auseinanderzusetzen, weil sie kein Rederecht hat. Daher kann sie sich nicht mit
uns auseinandersetzen. Deswegen meine ich, dass die folgenden Äußerungen: „Es
wäre das Mindeste, was man von einer recht gut dotierten Dame schon verlangen
könnte, ..." (GR Mag Wolfgang Jung: Sie verdient mehr als ein Abgeordneter!)
- auch nicht sehr ordentlich – „... dass sie sich auch einmal anhört, worum es
bei den Schulenproblemen geht!" - ich habe es jetzt wörtlich zitiert, und
dann – „Aber Überheblichkeit ist bei manchen Personen vorhanden!", in
Unwissenheit dessen erfolgt sind, dass sie nicht mit Ihnen diskutieren kann.
Daher erteile ich Ihnen für diese Äußerung keinen Ordnungsruf. Ich ersuche aber
trotzdem, mit Beamten dieses Hauses etwas sorgfältiger umzugehen. Sie können
sich nicht gegenüber Äußerungen, die von uns, von Ihnen hier im Konkreten,
gemacht wurden, wehren.
Was mich aber persönlich als Vorsitzender schon
gestört hat, und ich habe es auch schon dem Herrn Mag Reindl gesagt, war das
Erwidern auf Ihre Wortmeldung, und zwar ein wörtliches Zitat: „Sie sind menschenfeindlich!
Sie sind menschenverachtend, niederträchtig, feig und hinterhältig!" Ich
sage hier in aller Deutlichkeit, diese Formulierung wollen wir in diesem Hause
nicht haben. Ich akzeptiere sie zumindest nicht. Daher ergeht an dich ein
Ordnungsruf auf Grund dieser Wortwahl.
Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Hoch. Ich
erteile es ihm.
GR Alfred Hoch
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr
geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!
Bevor ich mit meinem Statement beginne, möchte ich
als Christgewerkschafter nur ganz kurz das Anliegen des Kollegen Madejski am
Beginn seiner Rede über die Zustände der Mitarbeiter des Buffets noch einmal
hervorheben. Ich habe mir das eigentlich für einen anderen Zeitpunkt
aufgehoben. Ich möchte auch gegen die Zustände protestieren, die sich da vor
der Tür des Sitzungssaals abspielen! Ich hoffe, dass das derzeitige Fehlen des
GR Meidlinger dazu führt, dass er versucht, da eine bessere Situation für die
Arbeitnehmer zu erwirken. Der Kollege Meidlinger ist ja Vorsitzender der
Gemeindebedienstetengewerkschaft. Ich denke, dass er weiß, wie er den
Mitarbeitern da draußen helfen kann. (GR Kurt Wagner: Herr Kollege, die
vertritt der Kollege Meidlinger zwar formell, aber nicht wirklich, weil das
keine Gemeindebediensteten sind!) - Aber er ist Gewerkschafter! Der Kollege
Meidlinger ist Gewerkschafter und im Vorstand der Wiener Arbeiterkammer. Ich
denke, dass ihm das ein Anliegen sein muss (GR Kurt Wagner: Natürlich! Sie
sollten aber als Gewerkschafter wissen, dass er nicht zur Vertretung befugt
ist!), dass Arbeitnehmer, die im Rathaus arbeiten, ordentlich arbeiten können!
Vorsitzender GR Godwin Schuster
(unterbrechend): Lieber Kollege Hoch, darf ich kurz unterbrechen. Die Zeit wird
eingerechnet.
Wir haben über dies, nämlich die
Art und Weise des Buffets, in der Präsidialkonferenz mehrmals diskutiert.
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular