Gemeinderat,
26. Sitzung vom 20.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 24 von 112
die Zahlen der letzten 20 Jahre zu diesem Thema angeschaut, und wir sehen einen Rückgang beim Wasserverbrauch um ungefähr 25 Prozent oder vielleicht sogar um ein bisschen weniger. Jedenfalls ist das aber eine wirklich substanzielle Summe, wenn man sich den Zeitverlauf der letzten 20 Jahre ansieht. Das heißt, die Maßnahmen, die wir gesetzt haben – etwa bei den Klospülungen und den Dingen, die man auf die Wasserhähne schraubt –, zeigen schon Wirkung. Wichtig ist dabei natürlich auch das, was wir ins Leitungsnetz investiert haben: So gibt es geringere Wasserverluste. – Ich habe es jedenfalls sehr beeindruckend gefunden, wie viel sich im Bereich des Wassersparens schon getan hat, und wenn man sich die Zahlen ansieht, dann sieht man auch, dass das Potenzial in diesem Bereich natürlich nicht unendlich ist und dass wird da wirklich schon viel geschafft haben.
Das Thema Sauberkeit ist von allen Parteien
angesprochen worden, und es wird auch im nächsten Jahr ein weiterer großer
Schwerpunkt der Geschäftsgruppe Umwelt bleiben. Das Maßnahmenpaket „Aktion
saubere Stadt" habe ich schon mehrfach präsentiert und möchte das jetzt
gar nicht wiederholen. Ich möchte nur kurz auf den grundsätzlichen Ansatz
eingehen: Ich weiß, dass Wien eine sehr saubere Stadt ist. Unser Ziel ist es
aber, noch besser zu werden und dieses Niveau auch über die nächsten Jahre zu
halten. Deswegen ist es wichtig, jetzt etwas zu tun, aktiv zu werden und vor
allem auch die Bürgerinnen und Bürger in ihrer Eigenverantwortung zu stärken
beziehungsweise auch stärker in die Pflicht zu nehmen. Das ist unser Ziel.
Deswegen bin ich nicht ganz Ihrer Meinung, dass wir
noch mehr Personal brauchen. Wenn wir uns ehrlich sind, dann müssen wir
eingestehen, dass wir nie genug Personal haben werden, dass wir für jeden
Wiener und für jede Wienerin quasi eine persönliche Putzkraft zur Verfügung stellen
können. Wenn wir nicht alle ein bisschen mittun und an einem Strang ziehen,
dann werden wir unser ehrgeiziges Ziel nicht erreichen. Ich bin aber
zuversichtlich, dass wir mit den vielen Maßnahmen, die wir setzen, und mit dem
Paket, das wir geschnürt haben, auf einem guten Weg sind. Wir werden 2008 auch
die dritte Müllverbrennungsanlage eröffnen. Das wird uns ermöglichen, die
Deponieverordnung zu erfüllen. Ich glaube, dass das auch ein ganz wichtiger
weiterer Schritt sein wird.
Der Klimaschutz ist für uns natürlich ein
Dauerbrenner für die nächsten Jahre. Dieses Thema wird uns sicherlich noch
länger beschäftigen.
Außerdem wird es einen Weltwasserkongress in Wien
geben. Es ist uns gelungen, diesen Kongress nach Wien zu holen. Das ist
wirklich ein weltweites Großereignis, bei dem sich Wien mit seiner
Wasserversorgung sehr gut präsentieren können wird.
2008 werden wir den Bednar-Park mit
31 000 m² eröffnen. Es ist dies eine der größten Parkanlagen, die wir
in letzter Zeit neu errichtet haben.
Schließlich werden wir den Hafenumschließungsdamm
fertigstellen. Das ist ein ganz wichtiger Schritt im Hochwasserschutz und einer
der letzten noch fehlenden Mosaiksteine bis zur Fertigstellung des kompletten
Hochwasserschutzes in Wien.
Natürlich werden wir auch weiter am Biosphärenpark
arbeiten. Auch das ist ein Projekt mit Niederösterreich, bei dem der letzte
Arbeitsschritt sicherlich noch lange nicht getan sein wird. Dabei geht es
einfach darum, diesen Biosphärenpark noch mehr mit Leben zu erfüllen.
Meine Damen und Herren! Ich habe mir wie jedes Jahr
auch die Akten aus dem Ausschuss angesehen und habe mich darüber gefreut, dass
wir fast 80 Prozent einstimmig beschlossen haben. Das zeigt mir, dass wir
in vielen Themen in der Geschäftsgruppe Umwelt einen guten Konsens haben,
gemeinsam an einem Strang ziehen und auf gemeinsame Ziele hin arbeiten. Ich
freue mich auf die Zusammenarbeit im nächsten Jahr! – Herzlichen Dank.
(Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke, Frau Stadträtin. - Zur Geschäftsgruppe Umwelt
liegt keine Wortmeldung mehr vor.
Wir kommen nun zur Beratung der Geschäftsgruppe
Bildung, Jugend, Information und Sport.
Heute ist der Tag der Kinderrechte. Ich nehme an,
dass die Kollegen in ihrer Rede darauf Bezug nehmen werden.
Als Erster zum Wort gemeldet ist Herr GR
Mag Gudenus. Ich erteile es ihm.
GR Mag Johann Gudenus, MAIS (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin!
Man sagt oft in Debatten betreffend Kinder und
Jugendliche, dass man die jungen Leute dort abholen soll, wo sie stehen. –
Wenn man sich die Zahlen im Budgetvoranschlag 2008 anschaut, dann sieht
man aber, dass die Jugend nirgendwo abgeholt, sondern eher wieder einmal stehen
gelassen wird. Sie wird nicht abgeholt, sondern sie wird im Regen stehen
gelassen mit ihren Problemen und Sorgen, und zwar durch eine falsche
Prioritätensetzung in der Förderungspolitik auf Grund einer Freunderlwirtschaft
der SPÖ und durch ein Chaos und eine Perspektivenlosigkeit in der Schulpolitik.
Niemand kennt sich im Hinblick auf die außerordentlichen Belastungen durch die
Gebührenlawine aus, wie es in Wien weitergeht. Und all das geschieht auf dem
Rücken der Jugend. Es werden keine Zukunftschancen im Budget 2008
veranschlagt, es gibt hier keine Zukunft für die Wiener Jugend.
Man sieht die gebrochenen Wahlversprechen der SPÖ in
den letzten zwei Jahren seit der letzten Wahl. Heuer wurde zum Beispiel ein
Durchschnittshaushalt mit 50 EUR mehr belastet, und dieses Belastungspaket
stellt einen gewaltigen Wahlschwindel dar. Die Jugend wird nicht dort abgeholt,
wo sie ist, sondern sie wird abgezockt. – So viel zum Thema
„sozialdemokratisch": Mit „sozial“ hat das Ganze überhaupt nichts mehr zu
tun!
Das Belastungspaket trifft heuer
schon vor allem die kleinsten Einkommen. Es trifft die Menschen in ihren
zentralsten Lebensbereichen, und es wird auch der
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