Gemeinderat,
26. Sitzung vom 20.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 18 von 112
Wildtierausrüstung verfügen: Nur ein Kollege verfüge über eine solche, dieser liege aber mit Bänderriss im Spital. – Blöd für das Tier, kann ich nur sagen, dass der einzige Tierarzt, dem das möglich wäre, dem Tier auch nicht helfen konnte! Ich hoffe, es geht dem Tierarzt jetzt wieder besser!
Die Tierklinik hat dann noch den Tipp gegeben, es
beim Veterinäramt zu versuchen, wo man von 8 bis 9 Uhr in der Früh anrufen
kann. Es war aber leider schon Vormittag. Es hat sich dort aber laut Artikel im
„Standard“ dann offensichtlich doch jemand gekümmert und gemeint, man könne um
3 Uhr vorbeischauen. Ein Jäger hat dann noch den Tipp gegeben, doch die
Polizei zu holen. Also hat die Dame bei der Polizei angerufen, und die kamen
auch. O Wunder, die Polizei ist gekommen und hat festgestellt, dass es sich um
einen Fuchs handelt! (Heiterkeit bei den GRÜNEN.) Das war eine gute Erkenntnis!
Die Leute von der Polizei haben versprochen, sich zu melden.
Dann hat das Veterinäramt angerufen und gemeint, dass
der Fuchs eh nichts Böses tut, wenn er nur dort herumsitzt. Eingefangen dürfe
er nicht werden, man solle ihn einfach liegen lassen, weil man ja nicht wisse,
ob das Tier krank ist. Tollwut könne er nicht haben, denn es gibt keine Tollwut
in Wien. Die Dame solle sich keine Sorgen machen und ihn draußen lassen.
Da hat die Frau, die sich wirklich sehr tapfer im
Sinne der Tiere eingesetzt hat, aufgegeben und sich halt damit abgefunden, dass
sie den Fuchs da draußen sitzen lässt. Dieser ist aber zum Glück nicht
verendet, sondern hat sich dann aufgerappelt, ist durch den Gartenzaun
gekrochen und hat sich in Richtung Gemeindebau verdrückt. – Ich hoffe, es
geht ihm nun besser, dem Fuchs!
Auch wenn Sie lachen: Ich finde das nicht so lustig,
denn Füchse sind nun einmal nicht ganz gängige Tiere in Wien! Seien wir froh,
dass wir sie hier in dieser Stadt noch haben! Ich glaube, dass man sich hier
schon überlegen sollte, ob die Informationen, die dieser Frau gegeben wurden,
wirklich passend waren. Ich halte vor allem den Hinweis, dass man warten soll, bis
der Fuchs verendet, gelinde gesagt, für einen Witz! Gibt es nicht bessere
Informationen oder Schulungen für jene, die von Menschen angerufen werden, die
besorgt sind, weil Tiere in Not sind? Alle, die in diesem Bereich arbeiten,
wissen, dass es immer wieder Anrufe bezüglich Igel und anderer Wildtiere gibt.
Daher sollten wirklich Schulungen gemacht werden, damit die Leute kompetent
beraten werden können, was in einer solchen Situation zu tun ist, und nicht die
Empfehlung abgegeben wird, dass man warten soll, bis das Tier gestorben
ist. – Ich hoffe, dass geschäftsgruppenübergreifend darauf hingewiesen
wird, sodass es solche Vorfälle nicht mehr gibt! – Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Nächster
Redner ist Herr Dipl-Ing Stiftner.
GR Dipl-Ing Roman Stiftner (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau
Stadträtin! Werte Damen und Herren!
Ich habe heute erstmalig im Umweltbereich so etwas
wie eine rot-blaue Koalition feststellen können! – Da redet einerseits Kollege Blind davon, dass es den
Klimawandel eigentlich gar nicht gibt beziehungsweise dass man im Wesentlichen
auf China und andere warten solle, da wir ohnedies nichts tun brauchen, weil
wir hier eh keinen Einfluss haben. Auf der anderen Seite erklärt uns Frau GRin
Kato neben einer tollen Jubelmeldung, dass 70 Prozent des Feinstaubs
importiert sind, dass die Stadt ohnehin überhaupt nichts mehr tun und
eigentlich die Hand in den Schoß legen kann.
Liebe KollegInnen von den Fraktionen der SPÖ und der
FPÖ! Ihr habt eine wunderbare Koalition auch in anderen Punkten, das wissen wir
auch, auch wenn es nicht so offensiv angesprochen wird! Etwas möchte ich aber
auch ganz klar ansprechen: Dieses globale Reden speziell auf Seiten der SPÖ und
das regionale Nichthandeln ist symptomatisch für die Umweltpolitik in Wien!
(Beifall bei der ÖVP.)
Frau Kollegin! Sie haben mich motiviert, auch ein
paar andere Punkte anzusprechen, bevor ich auf die eigentliche Budgetdebatte
eingehe. – Sie haben gesagt, dass Wien eine tolle Lebensqualität hat, die
man sich leisten kann. Frau Kollegin! Im Hinblick darauf frage ich Sie: Warum
erhöhen Sie die Gebühren auf so exorbitante Art und Weise gerade im
Umweltbereich? Es kann sich keiner mehr leisten, in Wien zu wohnen! Betriebe
siedeln ab, der Betriebskostenindex steigt um einen Prozentpunkt und stärker
als in Niederösterreich. Man kann sich nicht mehr leisten, im roten Wien zu
leben, Frau Kollegin! (Beifall bei der ÖVP.)
Eine Meldung habe ich nicht ganz verstanden. Wenn Sie
aber wirklich gesagt haben, dass die Opposition hier eine therapeutische
Aufarbeitung betreibt, dann muss ich Ihnen schon sagen, dass das an der Grenze
eines Ordnungsrufes ist, weil so etwas nicht zu einer ordentlichen Debatte
gehört! Wir alle bemühen uns hier nämlich! (Beifall bei der ÖVP.)
Kommen wir nun zum Umweltbudget: Ich muss, wie immer,
denselben Vorwurf erheben, muss aber zusätzlich feststellen, dass es
auch … (Zwischenruf von GRin Sonja Kato.) Ich verstehe Ihre Aufregung! Es
ist ja ganz klar, dass es unangenehm ist, wenn man das sagt! Hören Sie trotzdem
ein bisserl zu, vielleicht lernen Sie doch etwas!
Ich wollte gerade sagen: Ich meine, dass es durchaus
gut ist, weil sich in der Zwischenzeit doch einige Ansätze zur Verbesserung
gefunden haben, Frau Kollegin! Allerdings haben Sie es nicht geschafft, die
Überschüsse in den Magistratsabteilungen 30, 31 und 48, also Kanal, Wasser und
Müll, weiter zu reduzieren. Sie kommen hier, wie Kollege Maresch schon gesagt
hat, in Summe auf 106,9 Millionen EUR. Da kann man argumentieren,
sagen und tun, was man will. Die Frau Stadträtin wird sicherlich hier wieder
einen Gebührenspiegel herausziehen.
Faktum ist allerdings: Es handelt sich hiebei um eine Umweltsteuer
beziehungsweise, genau genommen, um Einnahmen aus Steuern, die auf Umweltbasis
eingenommen werden. Eine Umweltsteuer ist es nämlich in
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