Gemeinderat,
24. Sitzung vom 20.09.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 39 von 94
geplant. Es wird dort
einige Eröffnungen mit Spitzenrepräsentanten geben, vielleicht sogar mit
Kollegen Oxonitsch, und vielleicht kommt auch Darabos. Da wird es
Eröffnungsreden geben, und wir warten schon sehr gespannt darauf, ob die Damen
und Herren von den Grünen, von
den Roten und von den Schwarzen dann doch noch kritische Worte zur Todesstrafe
in China finden. Darauf sind wir sehr gespannt! (Beifall bei der FPÖ. – GR
Christian Oxonitsch: Seid ihr jetzt dagegen oder dafür?)
Wir sind auch sehr
gespannt, ob Sie zum Organhandel, der vermutlich mit den Organen der Ermordeten
in China schwunghaft von der Regierung betrieben wird, kritische Worte finden
werden! Wir meinen nämlich, dass man nicht immer nur dort etwas sagen sollte,
wo es ungefährlich oder populär ist, sondern auch dort, wo es um viel Geld und
viele Menschen geht und vielleicht gefährlich werden könnte. Habt ihr Angst vor
den Chinesen? Wieso fehlt euch da die Sprache? Wieso sagt niemand von den Grünen oder den Roten etwas zur Todesstrafe
in China, wenn es an der Zeit wäre?
Einen Schwarzenegger zu schimpfen, das ist populär.
Er ist der böse Amerikaner, Muskeln hat er auch noch, er ist ein dummer, böser
Gouverneur, da kann man leicht schimpfen!. Aber dort, wo man Mut beweisen
sollte, hat man Angst vor der eigenen Courage! (Beifall bei der FPÖ.)
Kollege Oxonitsch! Es wird sehr viele Proteste geben,
das weiß ich jetzt schon. (GR
Christian Oxonitsch: Seid ihr dagegen oder dafür?) Alle Mandatare, die
sich jetzt auf den Schlips getreten fühlen, können sich nachher zu Wort melden
und die Fragen stellen. Ich werde dann darauf antworten. (GR Christian Oxonitsch: Ich will wissen:
Seid ihr dagegen oder dafür? Das ist eine einfache Frage!)
Kollege Oxonitsch, ich habe noch einen Antrag einzubringen.
Ich weiß nämlich, dass es dort sehr viele Proteste geben wird, denn es wurden
ja nicht zum ersten Mal dort beim Donaupark Parkplätze vernichtet. Ich erinnere
nur an das vorige Jahr, als die MA 42 auf dem großen Parkplatz Ecke
Donauturmstraße/Arbeiterstrandbadstraße – das befindet sich auch in diesem
Plandokument, das wir jetzt gerade besprechen – riesige Baumscheiben in
der Größe von 3 mal 3 m errichtet hat, in die man Mammutbäume
hineinpflanzen könnte, und auf diese Weise ungefähr 70 Parkplätze vernichtet
hat. Das geschah ohne Not, denn dort wimmelt es vor Bäumen, überall ist Grün.
Das war der erste Blödsinn, und mit diesem
chinesischen Kulturzentrum, das nicht in dieses Plandokument kommt, sondern an
die Arbeiterstrandbadstraße, wird der nächste stadtplanerische Fehler begangen,
Kollege Oxonitsch, und diesbezüglich wird es Proteste aus der Bevölkerung
geben.
Das ist in diesem Zusammenhang aber nicht die einzige
Angelegenheit, die vor allem die SPÖ zu verantworten hat, betreffend welche es
Proteste aus der Bevölkerung gibt. Vielmehr betreffen die Proteste – ich
will das jetzt nicht allzu sehr breit walzen, weil wir diese Diskussion schon
an anderen Stellen geführt haben – auch den Fluglärm. Kollege Valentin! Du
wirst es auf Grund der E-Mails wissen, die täglich auf deinem Bildschirm
erscheinen und täglich mehr statt weniger werden, wie es eigentlich bei einer
Fluglärmminderung, wie du es uns immer vormachen möchtest, der Fall sein
müsste.
Die Zahl der Belastungen und der Beschwerden hat
zugenommen, und darum werden wir hier und heute einen erneuten Vorstoß
unternehmen, um nicht nur den 22. Bezirk zu entlasten, über den wir jetzt
gerade anlässlich dieses Plandokumentes sprechen, sondern auch alle anderen
Bezirke, die vom Fluglärm betroffen sind. Es sind nämlich insgesamt weit über
300 000 Menschen vom gesundheitsschädlichen Fluglärm betroffen, und
die SPÖ unternimmt seit Jahren in diesem Haus nichts, obwohl die Stadt Wien als
20 Prozent-Eigentümer das Recht, die Macht und die Pflicht hätte,
Verbesserungen für die 300 000 geschädigten Wiener und Wienerinnen zu
unternehmen.
Wir haben die Einführung des gekurvten Anfluges schon
mehrmals gefordert. Kollege Valentin wird uns heute aber wieder erklären, warum
all das nicht geht und dass das technisch nicht ausgereift ist. Tatsache ist
aber, dass das an vielen internationalen Flughäfen heute schon Standard ist.
Auf großen europäischen Flughäfen wie etwa Bremen oder Frankfurt wird dieses
System des gekurvten Anfluges gerade intensiv getestet, und zahlreiche internationale
Fachleute sagen zu Recht und völlig verständlich, dass der gekurvte Anflug, bei
dem nicht mehr über die Stadt, sondern rund um die Stadt geflogen und dann
später auf den Landestrahl eingeschwenkt wird, massive Verbesserungen im Sinne
der Bevölkerung mit sich bringen würde.
Sie wissen, dass eine Testphase notwendig ist.
Übrigens würde dieses System zudem auch Kosten sparen, wie Experten sagen, weil
weniger technische Einrichtungen notwendig wären. Dieses System sollte bei uns
zumindest einmal getestet werden. Was in Deutschland auf großen Flughäfen wie
in Bremen und in Frankfurt möglich ist, muss doch wohl auch in Wien möglich
sein!
Ich nehme an oder hoffe zumindest, dass wir auf die
Zustimmung von Schwarz und Grün in puncto fluglärmmindernde Maßnahmen zählen
können. Ich bin aber gespannt, ob die SPÖ sogar die Tests für die Einführung
des gekurvten Anfluges auf den Flughafen Schwechat ablehnt oder nicht. Wenn die
SPÖ das hier und heute zum wiederholten Mal tut, dann hat sie entweder sehr
viele Fluglärmfreaks in ihren Reihen, oder aber sie arbeitet lieber im Sinne
der internationalen Flugverkehrslobby als im Sinne der Bevölkerung.
Ich ersuche alle Fraktionen um Zustimmung zu diesem
Antrag. – Danke. (Beifall bei der
FPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr GR
Valentin hat sich zu einer tatsächlichen Berichtigung gemeldet. – Bitte
schön.
GR Erich Valentin (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten
Damen und Herren!
Da ich nur drei Minuten habe,
mache ich es kurz und
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