Gemeinderat,
24. Sitzung vom 20.09.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 27 von 94
Gemeinderatsmitgliedern des ÖVP-Klubs der
Bundeshauptstadt Wien 14 Anträge eingelangt. Den Fraktionen wurden alle
Anträge schriftlich bekannt gegeben, die Zuweisungen erfolgen wie beantragt.
Die Anträge des Stadtsenats zu dem Postnummern 2 bis
9, 11 und 12, 14 bis 17, 20 bis 24, 27 bis 30, 32, 36, 37, 39 und 40, 47 bis
49, 53 bis 55, 57 und 58, 60 bis 63, 66 bis 76, 80 und 81 gelten gemäß
§ 26 der Wiener Stadtverfassung als bekannt gegeben. Bis zu Beginn dieser
Sitzung hat kein Mitglied des Gemeinderats zu diesen Geschäftsstücken die
Verhandlung verlangt. Ich erkläre daher gemäß § 26 der Wiener
Stadtverfassung diese als angenommen und stelle fest, dass die im Sinn des
§ 25 der Wiener Stadtverfassung erforderliche Anzahl von Mitgliedern des
Wiener Gemeinderats gegeben ist.
In der Präsidialkonferenz wurden nach entsprechender
Beratung die Postnummern 44 und 45 zum Schwerpunkt-Verhandlungsgegenstand
erklärt und gleichzeitig folgende Umreihung der Tagesordnung vorgeschlagen.
41, 42, 43, 46, 50, 51, 52, 56, 18, 13, 19, 38, 25,
26, 31, 33, 34, 35, 59, 64, 65, 1, 10, 77, 78, 79 und 82. Die Postnummern
werden daher in dieser Reihenfolge zur Verhandlung gelangen.
Ich schlage nun vor, die Berichterstattung und die
Verhandlungen über die Geschäftsstücke 44 und 45 der Tagesordnung, sie
betreffen die Plandokumente 6996K und 7251K im 21. Bezirk, KatG Leopoldau,
zusammenzuziehen, die Abstimmung jedoch getrennt durchzuführen.
Wird dagegen ein Einwand vorgebracht? Nein, das ist
nicht der Fall.
Ich begrüße die vielen Teilnehmer auf unserer
Galerie. Nehmen Sie Platz, schauen Sie sich an, was wir zu beraten haben.
So, jetzt bitte ich den Berichterstatter, Herrn GR
Univ-Prof Dr Pfleger, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatter GR
Univ-Prof Dr Ernst Pfleger: Sehr geehrte Frau Vorsitzende!
Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Ich bitte um Zustimmung zu
den vorliegenden Geschäftsstücken. Das ist, wie gesagt, der
Flächenwidmungsplan 6996K und die Planungsnummer für den zweiten
Flächenwidmungsplan mit 7251K.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist
Herr GR Dr Madejski. Ich erteile es ihm.
GR Dr Herbert Madejski (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte
Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Herr Stadtrat! Meine sehr geehrten
Damen und Herren!
Also an sich wundere ich
mich schon über diesen Schwerpunkt, den wir da heute besprechen. Er kann, so
leid es mir tut, lieber Stadtrat, bei dieser Themenvielfalt und bei den
Problemen, die wir in Wien haben, ja nur zweite Wahl sein! Ausnahmsweise. Er
ist natürlich erste Wahl, aber für eine Schwerpunktdiskussion ein bisschen
dürftig ausgefallen, weil wir ja eigentlich über Beitragserhöhungen oder über
die Kultur reden wollten. Dann hat sich halt die alte rot-grüne Achse im
Präsidium wieder einmal besonnen und hat dann halt gesagt: „Reden wir über die
Planung, weil es da zwei ganz wichtige Plandokumente gibt und das machen wir
als Schwerpunkt.“
Die Zeitungen, die Medien
sind voll von Problematiken einer verfehlten Integrationspolitik, einer
verfehlten Bildungspolitik, einer verfehlten Familienpolitik, einer zahnlosen
Umweltpolitik und da diskutieren wir in diesen Wochen als Schwerpunkt über zwei
Flächenwidmungspläne! Ich gehe dann noch selbstverständlich darauf ein.
Aber, meine Damen und
Herren, ich glaube, Sie haben die Situation und den Ernst der Lage in Wien
nicht erkannt. Fest steht, nicht alle 400 000 Muslime in Österreich kann
man als Terroristen abstempeln. Fest steht aber auch, dass alle Terroranschläge
der letzten zehn Jahre von muslimischen Terroristen, von Islamisten in
Pakistan, in Indonesien, in Amerika, in Palästina, im Libanon und in Europa in
Spanien, England, Frankreich und so weiter durchgeführt wurden. Das sind doch
Tatsachen, meine Damen und Herren, die können Sie nicht abstreiten! Warum
diskutieren wir nicht über diese Problematik einer verfehlten
Integrationspolitik oder einer verfehlten Bildungspolitik? Nein - gerade wir in
Wien sind aufgefordert, über diese Problematik zu reden - mit uns nicht! Aber
das wollen die SPÖ und die GRÜNEN nicht hören!
Sie wissen ja eh ganz
genau, wie es steht, aber Sie wollen es nicht hören und daher reden wir heute
als Schwerpunkt über zwei Flächenwidmungspläne und nicht über die verfehlte
Einwanderungspolitik in Wien, nicht über die verfehlte Asylpolitik in Wien,
nicht über die Integrationspolitik - nein! Und gerade ist das Gespenst einer
multikulturellen Gesellschaft - das ist Ihr Liebkind - seicht entschlummert,
predigen Sie uns Österreichern und uns Wienern Toleranz! Toleranz als
Bürgerpflicht, Toleranz gegenüber Muslimen, statt den Zugewanderten nahe zu
legen, sich selbst zu bemühen, sich zu integrieren, sich anzupassen, Deutsch zu
lernen. Toleranz selbstverständlich. Das ist ein Grundwert, zu dem wir
Freiheitliche und ich persönlich natürlich stehe, aber nur so lange, meine
Damen und Herren, so lange die Lebensinteressen von über 85 Prozent in
dieser Stadt durch Intoleranz und Integrationsunwilligkeit der Zuwanderer nicht
beschädigt werden! Darüber hätten wir diskutieren sollen, meine Damen und
Herren! (Beifall bei der FPÖ.)
Aber die Lebensinteressen werden ja nicht nur von
Integrationsunwilligen überall betroffen ...
Vorsitzende GRin Inge Zankl (unterbrechend): Kollege
Madejski!
GR Dr Herbert Madejski (fortsetzend): ... sondern auch
in der Planung, denn wir haben heute zwei Flächenwidmungspläne und zwar
beschäftigt sich der eine mit Kleingärten und natürlich werden in der Planung
Lebensinteressen beschädigt.
Daher möchte ich mich intensiv mit
dem Kleingartengesetz und mit Wintergärten beschäftigen, weil ja auch hier die
Lebensinteressen von Wienerinnen und Wienern und zwar von Tausend betroffen
sind. Man könnte jetzt
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