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Gemeinderat, 24. Sitzung vom 20.09.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 12 von 94

 

stattgefunden hat und wo natürlich viele ehemalige sozialdemokratische Wähler dabei waren. Die werden sich sehr über Ihre Stellungnahme dazu freuen. Wir werden ihnen das ganz sicher ausrichten.

 

Frau Stadträtin, zur eigentlichen Frage: Der berühmte Wiener Weg, den Sie angeschnitten haben, führt nicht nur dazu, dass Gewalt in dieser Stadt offenbar noch finanziell belohnt wird, sondern dieser Wiener Weg, den Sie propagieren, führt auch zu einem direkten Schaden für die Anrainer. Ihre Subvention bestraft die Anrainer in der Wielandgasse, die unter dem Lärmterror leiden, die nicht mehr schlafen können, die dort mittlerweile um ihre persönliche Sicherheit fürchten und die auch einen ganz großen finanziellen Schaden haben.

 

Frau Stadträtin, es ist so, dass die Bewohner des EKH auch die Fassaden der Nachbarhäuser verschmieren und bei ihren Exzessen etwa die Gehsteige mit Glasscherben verschmutzen. Die Eigentumshäuser dort müssen dann auf ihre Kosten mit ihren Hausverwaltungen die Fassaden reinigen und die Glasscherben entfernen. Vor allem haben die Menschen, die dort wohnen, ein Leben lang auf ihre Eigentumswohnungen gespart, haben sich dann vor 10, 15 Jahren dort angesiedelt und heute weiß jeder in ganz Wien, in die Wielandgasse kann man nicht ziehen, weil dort ist das EKH und die Eigentumswohnungen dort haben natürlich einen massiven Wertverlust.

 

Ich frage Sie: Wie kommen eigentlich die Anrainer dazu? Wir haben daher einen Entschädigungsfonds vorgeschlagen.

 

Ich möchte deshalb an Sie die Frage richten: Können Sie sich einen Entschädigungsfonds in der Höhe von 2 Millionen EUR vorstellen, der den Schaden für die Anrainer in der Wielandgasse wiedergutmachen kann?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Sehr geehrter Herr DDr Schock!

 

Zunächst einmal danke ich für die Aufklärung, dass durch Ihre Worte jetzt eines klar war, was bisher bestritten wurde, nämlich dass das Ihre Demonstration am letzten Donnerstag war und nicht die einer Bürgerinitiative. (StR Johann Herzog: Sie haben nicht zugehört!) Sie haben jetzt ganz klar gesagt: „unsere Demonstration letzte Woche". Das ist eh klar. Die ÖVP hat dabei mitgemacht. Wer verantwortungsvoll gehandelt hat, sind der Herr Bezirksvorsteher und die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte der SPÖ.

 

Das, was hier von Ihnen gesagt wird, was die Problematik beim Ernst Kirchweger-Haus betrifft, stimmt insofern nicht, weil das Ernst Kirchweger-Haus ja nicht jetzt geschaffen wird. Es ist nicht so, dass sozusagen die Bewohnerinnen und Bewohner dort bisher nicht waren und jetzt entschieden wird, dass eine solche Einrichtung hinkommt, sondern es ist so, dass diese Institution dort seit vielen Jahren besteht. Selbstverständlich ist es so, und das macht die Stadt Wien immer, dass wir uns auch sehr um die Mediation mit den Nachbarn bemühen. Aber Ihre Darstellung ist insofern einfach falsch und bar jeder Existenz, weil die Menschen, die dort wohnen, wissen, dass dort dieses Haus ist und nicht erst seit ein, zwei oder drei Jahren, sondern seit weit über zehn Jahren.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke für die Beantwortung der 3. Anfrage.

 

Wir kommen nun zur 4. Anfrage (FSP - 04076-2007/0001 - KGR/GM). Sie wurde von Herrn GR Marco Schreuder gestellt und ist an den Herrn Bürgermeister gerichtet. (Die EURO 2008 wird das große mediale Ereignis des kommenden Jahres sein. Bilder über und von Wien werden in einem noch nie da gewesenen Ausmaß um die Welt gehen. Wien ist allem voran als Kulturstadt bekannt, hat daher bei diesem Großereignis die einzigartige Möglichkeit, bekannte, aber auch weniger bekannte Kunst und Kultur zu präsentieren. Welche Aktivitäten, welche Bilder, welche Wiener Kultur und welches Image wollen Sie als Bürgermeister der Final-Stadt in die Welt vermittelt sehen und mit welchen Projekten soll dies ermöglicht werden?)

 

Bitte, Herr Bürgermeister.

 

Bgm Dr Michael Häupl: Sehr geehrter Herr Gemeinderat!

 

Zunächst einmal stimme ich natürlich mit Ihnen überein, dass die EURO 2008 eines der größten Ereignisse ist, das Wien wahrscheinlich seit geraumer Zeit erleben wird dürfen und um das wir uns alle auch sehr bemüht haben. Daraus resultierend wird es natürlich auch eines der größten medialen Ereignisse, gar keine Frage. Wenn ich das ein bisschen mit der Europameisterschaft in Portugal vergleichen kann, wo etwa 7,9 Milliarden Fernsehzuschauer die Europameisterschaft verfolgt haben, dann ist das natürlich richtig.

 

Wir wissen aber natürlich auch gleichzeitig aus der Europameisterschaft in Portugal und den Erfahrungen von dort, dass es sehr stark auf den Fußball fokussiert ist. Portugal hat sich in zweifacher Hinsicht bemüht, Message-Reiterchen über den Fußball zu transportieren. Das eine war die Frage des Tourismus, was natürlich in Portugal auf der Hand liegt, und das Zweite war die Frage der Geschichte und der Kultur, die sie, insbesondere von Lissabon ausgehend, versucht haben, entsprechend mitzutransportieren. Nichtsdestotrotz, wenn man einen eingefleischten Fußballfan wie mich fragt, was von der Fußball-Europameisterschaft in Portugal geblieben ist, dann erinnert man sich natürlich in erster Linie an den Fußball. Nichtsdestotrotz, es ist zweifelsohne ein Sekundäreffekt, insbesondere auch für den Tourismus in seiner Kombination mit Kultur in Portugal selbst gelungen und hat zweifelsohne auch dem Tourismus, insbesondere im Süden des Landes, in einer an sich ganz tollen Gegend, sehr viel geholfen.

 

Das heißt, ich will die Erwartungshaltungen in jene Relationen rücken, die wir aus den Erfahrungen der letzten Fußball-Europameisterschaft kennen. Aber nichtsdestotrotz stimme ich auch hier völlig zu, selbstverständlich hat gerade Wien für die acht Spiele, die hier stattfinden, dies zu nutzen, um Wien auch als eine Kulturstadt zu präsentieren. Unabhängig davon, was man mir vorbereitet hat - ich werde das jetzt nicht aufzählen,

 

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