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Gemeinderat, 23. Sitzung vom 27.06.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 87 von 99

 

Frau Gürses. Und es waren der Wille oder die Vorstellung der MA 7, das Haus in der Edelhofgasse 10 den neuen Leitern des Koproduktionshauses „dietheater" anzubieten. So war das in den Gesprächen, in der Ausschreibung und im Hearing zunächst vereinbart.

 

Es hängt nun von der Entscheidung der beiden Intendanten ab. Sie haben sich auf Grund eines Konzeptes beworben, sie kommen beide aus Deutschland und haben vieles, aber natürlich nicht alles, gekannt, was auf sie im Koproduktionshaus zukommt. Und wenn die beiden nach genauer Prüfung der lokalen Situation nun zu dem Entschluss kommen, dass sie ihren Koproduktionsspielplan nur im Künstlerhaus und im Konzerthaustheater durchführen wollen, nicht jedoch im Theater des Augenblicks, dann ist diese Autonomie der Intendanten und der Künstler und Künstlerinnen auch zu akzeptieren.

 

Wir nehmen das zur Kenntnis, haben aber den Wunsch, dass bis zur nächsten großen Etappe der Theaterreform im Jahr 2009 das Haus in der Edelhofgasse 10 weiterhin für freies Kunstschaffen und freies Theaterschaffen zur Verfügung steht. Daher haben wir Frau Gürses ersucht, sich zu überlegen, ob sie sich noch vorstellen kann, das Haus in einer reduzierten Form bis zum Sommer 2009 weiterzuführen, parallel dazu ihr Kompetenzzentrum aufzubauen und ihre Kenntnisse des Hauses und der Verwaltung eines Hauses dem Theater des Augenblicks und der freien Wiener Kulturszene zur Verfügung zu stellen.

 

Dafür dient die heute hier zu beschließende Subvention in der Höhe von 160 000 EUR für zwei Jahre, wobei ich anmerke, dass die Förderung des Theaters des Augenblicks damit reduziert wurde. Das Theater des Augenblicks hatte früher per anno 200 000 EUR Förderung und hat jetzt im Jahr 80 000 EUR Förderung, die dazu dient, dass das Haus weiterhin für die freie Szene zur Verfügung steht. Und es wird dort natürlich künstlerisch Wichtiges geschehen! Man kann sich jetzt selbstverständlich abfällig über Körpertherapie äußern und sagen, dass es dort keine Qualität gibt. Das stimmt aber auch nicht, denn die Gruppe „konnex" macht hervorragendes, ausgewiesen qualitätsvolles Kindertanztheater. Sie haben von der Jury eine 4-Jahres-Konzeptförderung erhalten. Und auch die anderen Gastspiele, die jetzt geplant sind, etwa das ARBOS-Gehörlosenfestival, sind natürlich qualitätsvolle und wichtige Theaterproduktionen. – Solche Veranstaltungen werden dort stattfinden, und Gül Gürses wird das noch so lange gestalten, bis sie im Sommer 2009 ausscheidet.

 

Was wir nicht wollten, ist, dass das Haus jetzt zwei Jahre entweder leer steht oder für die freie Kunst verloren geht.

 

Die MA 7 schaut sehr genau aufs Geld: Es gibt auch einen Aktenvermerk des Theaterreferenten zum Akt, in dem festgestellt wird, dass das Gehalt für die künstlerische Leitung in diesen zwei Jahren für die Arbeit im Theater des Augenblicks bezahlt wird. – Es beträgt übrigens weniger als 2 000 EUR netto monatlich, ich kenne viele, die um diesen Betrag gar nicht arbeiten würden, aber Frau Gürses tut es! – Weiters ist im Aktenvermerk festgelegt, dass gleichzeitig keine Gehälter aus dem Topf des Kompetenzzentrums ausbezahlt werden. Dadurch wird sich aber auch die finanzielle Beweglichkeit des Kompetenzzentrums über 2009 hinaus verlängern, was durchaus im Sinne der Szene und der Theaterreform ist.

 

Das heißt, es wird zweifellos kein zusätzliches Gehalt ausbezahlt werden. Es ist dies also eine sehr gut überlegte, wenn auch aus der Not entstandene Vorgangsweise, das Theater des Augenblicks auch für die Zukunft zu erhalten und der freien Szene zur Verfügung zu stellen. Und ich bin sehr optimistisch, dass wir auch in den nächsten beiden Jahren spannendes und innovatives Theater in der Edelhofgasse 10 erleben werden! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Zur Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist somit geschlossen. Die Frau Berichterstatterin hat auf das Schlusswort verzichtet.

 

Wir können daher gleich über Postnummer 47 abstimmen.

 

Wer von den Damen und Herren für Postnummer 47 ist, gebe bitte ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist mehrstimmig mit den Stimmen der Sozialdemokraten so beschlossen.

 

Es gelangt nunmehr Postnummer 48 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein Stadtforum Wien. Hiezu gibt es keine Wortmeldung.

 

Wir können daher gleich abstimmen.

 

Wer für die Postnummer 48 ist, gebe bitte ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist mehrstimmig mit den Stimmen der Sozialdemokraten und der ÖVP so beschlossen.

 

Nunmehr gelangt Postnummer 55 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft das Plandokument 7740 im 13. Bezirk. Herr GR Hora wird als Berichterstatter einleiten.

 

Berichterstatter GR Karlheinz Hora: Sehr geehrte Damen und Herren! Ich ersuche um Zustimmung zu dieser Postnummer.

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke schön. Herr Dr Madejski hat sich gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.

 

GR Dr Herbert Madejski (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Wir beschäftigen uns heute mit diesem Flächenwidmungsplan, und ich möchte diesen doch etwas unabhängig von der heutigen Pflegedebatte sehen, denn das sind zwei ganz verschiedene Dinge, die man auch unterschiedlich bewerten muss: Das eine ist der Flächenwidmungsplan, und das andere ist eine Neuorientierung im Pflegebereich mit einer Aufteilung in kleinere Einheiten, wozu wir uns schon lange bekennen und wogegen es sicherlich nichts einzuwenden gibt.

 

Ich war bei der Bürgerversammlung in Hietzing, bei der auch andere Kollegen anwesend waren. Es ging dort sehr turbulent zu. Ich habe selten eine so turbulente und mit Emotionen überladene Bürgerversammlung gesehen!

 

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